Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod
Autoren: Pat N. Elrod
Vom Netzwerk:
Fenstern und schloss die Läden, um zu verhindern, dass jemand spionierte, und wandte mich dann, um Vater und Elizabeth anzusehen.
    Indem ich die Hände vor meinen Körper hielt, um den Verlauf zu verfolgen, brachte ich mich dazu, langsam in ... was auch immer es war, zu schlüpfen. Der Raum schien sich mit Nebel zu füllen, während ich immer durchsichtiger wurde.
    Elizabeth erhob sich kerzengerade von ihrem Sessel, um mich anzustarren. Vater taumelte zurück, stieß gegen seinen Schreibtisch und setzte sich plötzlich hin, auf den Boden.
    Ich materialisierte mich sofort wieder und wollte auf sie zugehen, aber hielt mitten in der Bewegung inne, zurückgehalten von ihren weit aufgerissenen, entsetzten Augen.
    »Großer Gott«, flüsterte Vater.
    »Es tut mir Leid«, sagte ich.
    Er schüttelte sich und atmete tief ein, stand auf und starrte weiter. »Weshalb sollte es dir Leid tun, mein Kleiner?«
    Da schien ich mich selbst durch seine Augen zu sehen. Sie waren die einzigen Spiegel, die mir geblieben waren. Sie zeigten einen unsicheren jungen Mann, der sich ebenso gut für die Farbe seiner Haare hätte entschuldigen können, wie für seine neue ... Fähigkeit. »Eine exzellente Frage, Sir.«
    Er sah Elizabeth an, die sehr bleich geworden war, und berührte ihren Arm in einer beruhigenden Geste. »Du hast uns nur überrascht, das ist alles. Es gibt nichts, wofür eine Entschuldigung nötig wäre.« Er streckte seine Hand nach mir aus. Zögernd kam ich näher und ergriff sie. Sein Griff war warm, ermutigend. »Du bist jetzt massiv genug.«
    Elizabeth nahm meine andere Hand, sagte aber nichts.
    »Vielleicht könntest du das noch einmal tun«, schlug Vater vor.
    Und das tat ich. Mit geschlossenen Augen, sodass ich nicht sehen musste, wie sie im Nebel verschwanden, wiederholte ich meine Aktion.
    »Er ist so kalt«, sagte Elizabeth. Ihre Stimme klang weit entfernt, obwohl ich direkt neben ihr stand.
    Dann ließ ich alle Fesseln los, die mich mit dem Materiellen verbanden. Die Erdanziehung, das Gefühl meiner Kleidung, die vertrauten Schranken meines eigenen Körpers verschwanden. Ich hielt mich selbst einzig durch die Kraft meiner Gedanken an Ort und Stelle.
    »Mein Gott, er ist verschwunden!«, sagte Vater leise.
    Aber ich bin genau hier, protestierte ich, doch natürlich hatte ich keinen Mund zum Sprechen.
    Das öffnen meiner Augen war jetzt etwas, das nur in meinem Kopf stattfinden konnte, da ich in diesem Zustand nicht in der Lage war, irgendetwas zu sehen.
    Genug!, dachte ich und nahm auf der Stelle wieder Gestalt an.
    Sie hielten noch immer meine Hände und taten dies auch weiterhin. Vaters Griff festigte sich ein wenig, Elizabeth jedoch schien zu erschrocken zu sein, um zu reagieren.
    »Ich bin verschwunden?«, fragte ich. »Ist das wahr? Vater?«
    Sein Ausatmen verwandelte sich in eine Art Lachen. »Du warst völlig weg.« Seltsam genug, doch auch nach all meiner Übung, bei der ich mich selbst beobachtet hatte, wie ich immer transparenter wurde, bis der graue Nebel alles verschlang, war es mir nie in den Sinn gekommen, dass ich während des Vorgangs vollkommen unsichtbar werden könnte.
    »Geht es dir gut?«, fragte Elizabeth mit zitternder Stimme.
    »Ja.«
    »Tut das nicht weh oder so?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Wie fühlt es sich an?«
    »Irgendwie, als ob ... man seinen Atem anhält, aber nicht ausatmen muss, um erneut Luft zu holen.«
    Sie dachte einen Moment darüber nach. Vater bat mich, es noch einmal zu tun. Ich gehorchte, und dieses Mal brachte ich mich selbst dazu, eine kleine Strecke im Raum zu überwinden, bevor ich wieder auftauchte.
    »Oh, Himmel«, sagte er, indem er einen meiner eigenen Ausdrücke benutzte.
    »Aber du sagtest doch ›schweben‹?«
    Als die schlimmste Überraschung überstanden war, war ich eher bereit, ihre Neugierde zu befriedigen. Dieses Mal sorgte ich dafür, dass der Nebel mich nicht ganz verschlang, und hielt mich in einem fast durchsichtigen Stadium. Schwerelos stieg ich nach oben, bis ich an der Decke angelangt war. Ich fühlte die Barriere der Zimmerdecke, die mich zurückhielt, aber ich wusste, dass ich sie durchdringen konnte, um in das darüber liegende Stockwerk zu gelangen, wenn ich es wollte. Ich überlegte es mir ernsthaft, aber entschloss mich dann, dies nicht zu tun; die Vorstellung von heute Abend reichte vollkommen aus.
    Indem ich mich allmählich immer mehr materialisierte, sank ich zu Boden. Sie hatten Hunderte von Fragen an mich, die ich zu beantworten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher