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Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch
Autoren: Douglas Adams
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sie sofort zu spielen aufhörte, als sie ihn sah.
    »Stimmt was nicht?« fragte sie beunruhigt.
    »Wo hast du diese Musik her?« fragte Richard flüsternd. Sie zuckte die Schultern. »Na, aus dem Musikalienladen«, sagte sie verdutzt. Sie wollte keinen Witz machen, sie begriff nur die Frage nicht.
    »Was ist das?«
    »Es ist aus einer Kantate, die ich in ein paar Wochen spiele«, sagte sie, »Bach, Nummer sechs.« »Wer hat sie komponiert?«
    »Na, Bach, nehme ich an. Wenn man's recht überlegt.«
    »Wer? «
    »Schau mir auf die Lippen. Bach. B-A-C-H. Johannes Se­bastian. Erinnerst du dich?«
    »Nein, nie gehört. Wer ist das? Hat er noch mehr geschrie­ben?«
    Susan legte den Bogen weg und stellte das Cello ab. »Geht es dir gut?« fragte sie.
    »Äh, das ist ziemlich schwierig zu sagen. Was ist...„
    Plötzlich sah er in einer Ecke des Zimmers einen Stapel Notenhefte mit demselben Namen darauf. BACH. Er machte sich darüber her und begann, ihn durchzuwühlen. Heft für Heft- J. S. BACH. Cellosonaten, Brandenburgische Konzerte, Eine Messe in h-moll.
    Er blickte auf und sah ihr sprachloses Unverständnis. »Davon habe ich noch nie was gesehen«, sagte er. »Richard, mein Schatz«, sagte sie und legte ihm die Hand an die Wange, »was um alles auf der Welt ist mit dir? Es sind doch bloß Bach-Noten.«
    »Aber verstehst du denn nicht?« sagte er und wedelte mit einer Handvoll von dem Zeug herum. »Ich habe davon noch nie, niemals etwas
gesehen

    »Naja«, sagte sie mit gespieltem Ernst, »wenn du viel­leicht nicht deine ganze Zeit damit verbrächtest, Compu­termusik zu spielen ... «
    Er sah sie mit äußerster Bestürzung an, lehnte sich lang­sam gegen die Wand zurück und begann, hysterisch zu la­chen.
     
    Montag nachmittag rief Richard Reg an.
    »Reg!« sagte er. »Ihr Telefon funktioniert ja. Meinen Glückwunsch.«
    »Oh ja, mein Lieber«, sagte Reg, »wie schön, von Ihnen zu hören. Ja. Ein sehr tüchtiger junger Mann ist vorhin gekom­men und hat das Telefon repariert. Ich glaube nicht, daß es nochmal kaputtgeht. Gute Neuigkeit, finden Sie nicht?«
    »Sehr gut. Sie sind also heil zu Hause angekommen.«
    »Oh ja, danke. Ach, wir hatten viel Aufregung, als wir hier ankamen, nachdem wir Sie abgesetzt hatten. Erinnern Sie sich an das Pferd? Ja, es ist hier wieder aufgekreuzt, und zwar mit seinem Besitzer. Hatten einen unglücklichen Auf­tritt mit der Polizei und wollten nach Hause gebracht wer­den. War besser so. Gefährlicher Bursche, um ihn einfach so frei rumlaufen zu lassen, denke ich. Also. Wie geht's Ihnen denn?«
    »Reg ... Die Musik-«
    »Ah, ja, ich dachte, das würde Sie freuen. Hat ganz schön Mühe gemacht, das kann ich Ihnen sagen. Ich habe natürlich nur den allerwinzigsten Teil gerettet, aber auch da habe ich schon gemogelt. Es ist fast mehr, als ein einzelner Mensch in seinem ganzen Leben wirklich schaffen kann, aber ich denke, es wird keiner so genau hinsehen.«
    »Reg, können wir noch mehr davon bekommen?«
    »Hmmm, nein. Das Raumschiff ist weg, und außerdem -«
    »Wir könnten in der Zeit zurückreisen -«
    »Nein, also, ich hab's Ihnen gesagt. Mein Telefon ist repa­riert, so daß es nie wieder kaputtgeht.«
    »Und?«
    »Naja, die Zeitmaschine funktioniert nicht mehr. Ausge­brannt. Tot wie ein Dodo. Ich denke, das wär's, tut mir leid. Aber wahrscheinlich ganz gut, meinen Sie nicht?«
    Am Montag nachmittag rief Mrs. Sauskind in Dirk Gently's Holistischer Detektei an, um sich wegen ihrer Rechnung zu beschweren.
    »Ich begreife nicht, was das alles soll«, sagte sie, »es ist völliger Blödsinn. Was soll das bedeuten?«
    »Meine liebe Mrs. Sauskind«, sagte Dirk, »ich kann Ihnen kaum sagen, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, genau dasselbe Gespräch mit Ihnen noch einmal zu führen. Wo wollen wir heute beginnen? Welchen speziellen Punkt wür­den Sie gern erörtern?«
    »Überhaupt keinen, vielen Dank, Mr. Gently. Ich weiß nicht, wer Sie sind und wieso Sie glauben, mein Kater ist entlaufen. Der liebe Roderich ist vor zwei Jahren in mei­nen Armen entschlummert, und ich habe nie einen anderen gewollt.«
    »Aha, nun ja, Mrs. Sauskind«, sagte Dirk, »was Sie wahr­scheinlich nicht so recht beurteilen können, ist, daß als ein unmittelbares Ergebnis meiner Bemühungen der - wenn ich Ihnen die Verflechtung aller Dinge untereinander erklären dürfte -« Er verstummte. Es war zwecklos. Langsam legte er den Hörer auf die Gabel zurück.
    »Miss Pearce!« schrie er. »Würden Sie
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