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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg
Autoren: Jack Williamson
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Plastiken, kostbare Wandgemälde und goldene Statuetten, die in Nischen standen. Und ihre glänzenden Böden bedeckten Tausende von Spieltischen.
    Die Säle waren überfüllter als gewöhnlich. Das Geflüster und Geraune von dem Basilisken hatte sich über den gesamten Neuen Mond verbreitet, und viel, die der Nervenkitzel reizte, hatten sich eingestellt, um zu erwarten, was um Mitternacht geschehen würde.
    Gaspar Hannas schritt mit den drei Legionären durch den Diamantenen Raum, in dem die Einsätze keiner Beschränkung unterlagen. Hal Samdu zerknüllte in seiner großen, knorrigen Hand einen Steckbrief.
    „Dieser Sträfling Derron“, bestand er, „ist der Basilisk.“
    „Dort!“ Jay Kalam verhielt seinen Schritt abrupt. „Derron war ein hochgewachsener Mann. Der dort drüben steht ihm an Größe nicht nach.“
    Sie folgten seinen Augen.
    „Ah!“ Giles Habibula keuchte laut von Anstrengung, mit Hal Samdus ungeduldigem Gang Schritt zu halten. „Eine majestätische Gestalt. Und ein liebliches Geschöpf an seiner Seite!“
    „Ein Meter neunzig!“ Hal Samdu hielt den Atem an, und der Steckbrief zitterte in seiner mächtigen Hand. „Das kann er nicht verbergen – und die Blässe, das dunkle Haar und die Brille könnten Maske sein.“ Er winkte einem der Soldaten in Zivil; die sich unauffällig hinter ihnen hielten. „Wir werden ihn festnehmen!“
    Jay Kalam schüttelte den Kopf.
    „Laß ihn beschatten“, flüsterte er. „Wenn er Derron und der Basilisk ist, müssen wir mehr von seinen Methoden sehen. Inzwischen –“
    Er hauchte Giles Habibula etwas zu.
    „Bei meinem Leben, Jay!“ Die kleinen Fischaugen des alten Mannes rollten ihn erschreckt an. „Verlange das nicht von mir!“
    „Vergiß nicht, Giles“ – Hal Samdu ergriff seine Schulter – , „es ist für die Hüterin des Friedens.“
    Giles Habibula fuhr zusammen und wich zurück.
    „Um des Lebens willen! Natürlich werde ich tun, was Jay wünscht. Für die Hüterin –“ Er wandte sich schwerfällig dem weißen Riesen in Schwarz zu. „Ah, Mr. Hannas“, krächzte er, „jetzt brauche ich Ihre tausend blauen Chips.“
    „Tausend! Eine Million Dollar!“ Das blöde Lächeln erstarrte auf dem Gesicht Gaspar Hannas’, und er blickte protestierend zu Jay Kalam. „Commander, das ist Erpressung!“
    „Nicht erpresserischer“, wisperte Giles Habibula, „als die blutige Laufbahn Pedros des Hais.“
    „Sie sollen sie haben.“
    Den Zettel mit der Anordnung ergreifend, watschelte Giles Habibula auf den Tisch zu. Er präsentierte dem überraschten Croupier den Zettel.
    „Tausend blaue Chips, Mister – oder gebt mir hundert von euren diamantenen.“
    Er drehte sich nach dem großen, blassen Fremden um.
    „Verzeihung, Herr“, krächzte er. „Aber meine armen alten Hände ver-, streuen die Chips, sie zittern -so. Und Ihre glückbringende Berührung hat, wie ich sehe, der charmanten Dame neben Ihnen ein Vermögen gewonnen. Würden Sie bitte meinen Einsatz setzen?“
    „Gern.“ Der hochgewachsene Mann entspannte sich. „Wieviel spielen Sie?“
    Giles Habibula deutete auf die Häufchen seiner Chips.
    „Die Million“, versetzte er. „Auf neununddreißig.“
    Selbst hier im Diamantenen Raum rief ein solches Spiel Aufsehen hervor. Zuschauer drängten sich herbei, um das Rad zu beobachten. Mit halbgeschlossenen Augen verfolgte Giles Habibula, wie der Croupier die Kugel in ihre possierte Bahn schnellte und dann die Hand dramatisch über dem Rad hob.
    „Eh!“ murmelte er. „Nicht, wenn der alte Giles spielt!“
    Er wandte sich zu dem Mann und dem Mädchen um.
    „Danke, Herr“, keuchte er. „Und jetzt wollen wir den Lauf des Glücks abwarten.“ Seine bleifarbenen Augen erhellten sich in plötzlicher Bewunderung für die stolze Anmut des Mädchens. „Ein herrlicher Wandteppich!“ krächzte er. „So herrlich wie Sie, meine Liebe.“
    Sein Stock zeigte plötzlich über den Tisch, so daß seine polierte Spitze sich genau gegenüber der immer noch über dem Rad erhobenen Hand des Croupiers befand.
    Der Croupier schluckte und erblaßte. Seine Hand fiel dramatisch herunter, während er dem Lauf der Kugel folgte.
    „Ah, und diese goldene Nymphe!“ Der Stock senkte sich mit der Hand und wies auf eine Statue. Und die schnellen Augen Giles Habibulas kehrten zu dem Mädchen in Weiß zurück. „Sie tanzt, wie Sie tanzen mögen, meine Liebe.“
    Der Croupier stand zitternd. Über sein bleiches Gesicht lief der Schweiß. Und die klickende Kugel
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