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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg
Autoren: Jack Williamson
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„Wie willst du das anstellen?“
    „Wir haben das Nötige veranlaßt“, gab Jay Kalam zur Antwort. „Zunächst wachen die zehn Kreuzer der Flotte Hals darüber, daß sich kein fremdes Schiff nähert. Zweitens hat Gaspar Hannas uns im Bereich des Neuen Mondes die volle Unterstüt zung seiner Spezialpolizei zugesichert. Und drittens werden wir selbst mit zwanzig Legionären in Zivil im Neuen Mond warten.“
    „Es ist Derron, den wir fassen müssen“, fügte Hal Samdu grimmig hinzu. „Beweise, daß er der Gesuchte ist, sind hinreichend vorhanden. Gaspar Hannas hat die Belohnung für ihn auf eine Viertelmillion erhöht. Wenn er heute nacht hierherkommt, kann er uns nicht entgehen.“
    „Aber wenn alles, was du mir erzählt hast, zutrifft“, schnaufte Giles Habibula, „wenn Entfernung und Wände für diese seltsame Macht, über die der Basilisk verfügt, nichts bedeuten – dann kann er vielleicht den armen Spieler töten, ohne sich selbst sehen zu lassen.“
    „Auf jeden Fall –“ und Jay Kalam deutete auf die Tür, über der das grüne Licht immer noch blinkte – „müssen wir gehen. Wenn er kommt, haben wir eine Möglichkeit, ihn zu greifen. Andernfalls werden wir vielleicht einen Anhaltspunkt entdecken. Irgend etwas, das uns verrät, wo er sich aufhält, so daß er vernichtet werden kann.“
    Der riesige Hal Samdu stakte voran, und Giles Habibula watschelte und keuchte und kämpfte sich mit seinem Stock hinterher, als sie das Zimmer des Commanders verließen und durch den Kartenraum und die große gepanzerte Schleuse der „Inflexible“ in den Neuen Mond traten.
    Gaspar Hannas kam ihnen entgegen. Seine schwarzen, tiefliegenden Augen waren geweitet und schossen angstvoll umher.
    „Meine Herren!“ keuchte er heiser. „Wir müssen uns beeilen. Die Zeit wird knapp. Die Wachen sind postiert –“
    Seine Stimme brach abrupt ab, und er wich vor Giles Habibula zurück. Das gelbe Gesicht des Soldaten verzog sich langsam zu einem verwunderten Grinsen.
    „Bei meinem Leben!“ krächzte er. „Pedro der Ha–“
    Das blöde Lächeln erfror auf dem schlaffen Gesicht Gaspar Hannas’, seine Hände machten eine erschrockene, Schweigen heischende Bewegung, und er flüsterte heiser:
    „Habibula. Es ist fünfzig Jahre her. Aber ich erkenne dich. Du bist Giles der Geis–“
    „Halt!“ schnappte Giles Habibula. „Auch ich kenne dich, Gaspar Hannas – trotz deines künstlichen Gesichtes. Und ich vermag dir mehr anzuhaben als du mir. Du hältst also besser den Mund!“
    Er richtete sich mit beiden Händen auf dem Stock auf, und seine blassen Augen blinzelten den Mann in Schwarz an.
    „Gaspar Hannas!“ krächzte er. „Der große Gaspar Hannas, der Herr des Neuen Mondes. Du hast es weit gebracht seit den Tagen des Blauen Einhorns.“
    Der große Mann hob erneut furchtsam die Hand.
    „Warte, Habibula!“ keuchte er. „Und vergiß –“
    „Oh, der alte Giles kann vergessen – für einen Preis.“ Der alte Mann seufzte. „Du hast dir ein gewaltiges Vermögen geschaffen. Man sagt, der Neue Mond hätte dich zum reichsten Mann des Systems gemacht. Dein alter Kamerad dagegen ist ein armer Veteran der Legion, ohne Geld, verhungert, freudlos und krank.“ Er schluchzte auf. „Bemitleide Giles Habibula –“
    „In fünfzig Jahren hast du dich nicht geändert!“ Bewunderung schwang in der rauhen Stimme Hannas’ mit. „Was willst du?“
    Das gelbe Gesicht strahlte plötzlich.
    „Sie können auf die Verschwiegenheit Giles Habibulas zählen! Der Luxus, den Sie bieten, ist berühmt, Mr. Hannas. Die Vortrefflichkeit Ihrer Speisen. Die Auserlesenheit Ihrer Weine.“
    Gaspar Hannas lächelte sein ausdrucksloses Lächeln.
    „Sie sind Gäste des Neuen Mondes“, sagte er. „Sie und Ihre Kameraden der Legion. Man wird Ihnen das Beste bieten.“
    Die Fischaugen Giles Habibulas blinkten triumphierend seinen Gefährten zu.
    „Ah, danke, Mr. Hannas“, krächzte er. „Und ich denke, unsere Pflicht führt uns jetzt in die Säle des Glücks. Es ist lange Jahre her, Mr. Hannas, seit der alte Giles aus mehr als bloßem Vergnügen einen Dollar aufs Spiel gesetzt hat. Aber dieses Zusammentreffen läßt die alten Tage wieder vor ihm erstehen, in denen das Rad des Zufalls das Blut des Lebens für ihn war –“
    Gaspar Hannas nickte.
    „Ich weiß, Giles“, versetzte er. „Nur zu gut! Aber kommen Sie, meine Herren. Wir haben keine Zeit.“ Er blickte auf den alten Soldaten und setzte zögernd hinzu: „Aber wenn Sie wirklich
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