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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm
Autoren: Philip K. Dick
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alle geliebt. Hier ist die Liste jener, denen ich in Liebe dieses Buch widme. »Der dunkle Schirm« ist
     
    Für Gaylene – gestorben
    Für Ray – gestorben
    Für Francy – permanente Psychose
    Für Kathy – permanenter Hirnschaden
    Für Jim – gestorben
    Für Val – schwerer permanenter Hirnschaden
    Für Nancy – permanente Psychose
    Für Joanne – permanenter Hirnschaden
    Für Maren – gestorben
    Für Nick – gestorben
    Für Terry – gestorben
    Für Dennis – gestorben
    Für Phil – permanente Schädigung der Bauchspeicheldrüse
    Für Sue – permanenter Gefäßschaden
    Für Jerry – permanente Psychose und permanenter Gefäßschaden
     
    … und für so viele andere.
    In memoriam. Sie waren meine Kameraden; es gibt keine besseren. Sie bleiben in meinem Herzen – und dem Feind soll keine Vergebung zuteil werden. Der Feind war ihre Entscheidung zu spielen. Mögen sie alle wieder spielen, auf irgendeine andere Weise, und mögen sie glücklich sein.
     

 
Nachwort
     
    Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
    - Paulus, 1. Korinther, 13, 12
     
    »Es ist der Mensch, der, wenn er nicht mehr da ist, zu keinem Preis erneuert werden kann. Selbst wenn wir ihn nicht mögen, kommen wir ohne ihn nicht aus. Und einmal fort, wird er nie wieder zurückkommen«, sagte Philip K. Dick im März 1972 auf der Vancouver World Science Fiction Convention in seiner mittlerweile legendären Rede »Androiden und Menschen«, in der er etliche Themen von »Der dunkle Schirm« vorwegnahm. »Und auch dann«, fuhr er fort, »wenn er zu einem Androiden gemacht worden ist, wird er niemals zurückkehren, niemals wieder ein Mensch sein. Zumindest besteht wenig Aussicht auf Erfolg darauf.«
    Dicks Trip nach Kanada – eine seiner wenigen Reisen ins Ausland – bedeutete in erster Linie Flucht, Erholung, Entspannung. Kein Wunder: Während zu Hause im kalifornischen Marin County das nackte Chaos herrschte und die Zwangsversteigerung seines Hauses drohte, wurde er in Vancouver gefeiert wie ein Star, er wurde von Party zu Party gereicht, er fühlte sich bewundert, respektiert und ernst genommen, er traf interessante Menschen, führte herausfordernde Gespräche und natürlich verliebte und entliebte er sich eins ums andere Mal. Er gab sich dem Trubel um seine Person hin wie einem angenehmen Rausch und für eine Weile vergaß er, dass er in seiner tiefsten Lebenskrise steckte: Seit ihn seine vierte Frau Nancy im August 1970 mit der gemeinsamen Tochter Isa verlassen hatte, hatte er – bis auf die Vancouver-Rede – keine Zeile geschrieben; um der Einsamkeit zu entrinnen, hatte er sein Haus der lokalen Drogenszene geöffnet und sich mit Jugendlichen umgeben, die höchstens halb so alt waren wie er; im November 1971 war in sein Haus eingebrochen worden; er war hoch verschuldet und seine Paranoia, gefüttert durch seinen maßlosen Amphetaminkonsum, erreichte neue Höchstwerte.
    Er beendete seine Rede mit der wahren, später mehr oder weniger wörtlich in »Der dunkle Schirm« übernommenen Geschichte einer seiner jungen Freundinnen: »Eines Tages folgte dieses Mädchen mit ihrem Auto einem Lastwagen und bemerkte, dass er voll beladen mit Coca-Cola-Kästen war. Als der Laster hielt, stoppte sie hinter ihm und belud den Rücksitz ihres Wagens mit so vielen Kästen Coca-Cola, wie sie nur hineinbekommen konnte. Und so konnten sie und ihre Freunde umsonst so viel Cola trinken, wie sie wollten. Und dann, als die Flaschen leer waren, brachte sie sie zu dem Geschäft und kassierte das Pfandgeld.« Dick feierte das Verhalten und die Attitüde dieses Mädchens, das Modell für Donna Hawthorne stand, als den ultimativen Akt widerständiger Bravour, der 1972 noch möglich war, und er schloss: »Ich sage dazu: Gott schütze sie. Möge sie ewig leben.«
    Nur – Dicks exzessive Lebensweise während der sechziger Jahre, die Intensität seiner Vielschreiberei, seiner emotionalen Krisen und seines Drogenkonsums forderten ihren Tribut. Nach einigen Wochen im gelobten Land Kanada brach er zusammen; er unternahm einen – vermutlich halbherzigen – Selbstmordversuch, rief im letzten Augenblick eine Notfallnummer an und wurde in das Rehabilitationszentrum X-Kalay verfrachtet. »Ich musste die Toiletten putzen und den Flur schrubben«, beschrieb Dick ein Jahr später in einem Interview seinen Aufenthalt in der für
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