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Der dunkle Grenzbezirk

Der dunkle Grenzbezirk

Titel: Der dunkle Grenzbezirk
Autoren: Eric Ambler
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Oktober in einer Londoner Tageszeitung erschienen ist. Nachforschungen ergaben, daß der Verfasser in der Liste der Aktienbesitzer von Messrs. Cator & Bliss Ltd. ganz oben steht.
     
    »… bleibt doch eines klar: Der Sache des Friedens wird durch solche einseitige Abrüstung nur geschadet. In der Ankündigung der Auflösung des gesamten Heeres, zu der er seine unglückseligen Landsleute überredet hat, führte der Führer des ixanischen Kabinetts aus:
     
    ›Wenn ein oder mehrere Aggressoren unser Land überfallen, so können die Armee und die Luftwaffe, die wir gegenwärtig haben, dagegen überhaupt nichts ausrichten. Schätzungen haben ergeben, daß bewaffnete Streitkräfte, die zahlreich genug und adäquat ausgerüstet wären, um einem solchen Angriff erfolgreich Widerstand zu leisten, auf ein Minimum von 30 Millionen Pfund allein für die Ausrüstung zu stehen kommen würden. Dazu kommen 10 Millionen Pfund pro Jahr für den Unterhalt. In diesen Schätzungen wurde der indirekte Verlust an Arbeitskräften, der dadurch entsteht, daß zehntausend gesunde Männer zum Militärdienst abkommandiert werden, nicht berücksichtigt. Wir können uns dieses fantastische Minimum einfach nicht leisten, und wir wollen nicht Geld für Verteidigungsmaßnahmen verschleudern, die, um die Sache beim richtigen Namen zu nennen, völlig uneffektiv sind.‹
     
    Das heißt denn doch die idealistische Narrheit übertreiben! Ein Ixanien ohne Heer ist eine potentielle Bedrohung des Friedens in Europa. Jede nur denkbare Pression sollte auf diese Regierung von ungebildeten Bauern ausgeübt werden, um sie von ihrer Politik der ›pazifistischen‹ Aggression abzubringen.
    Die Illusion, daß der Völkerbund …«
     
    New York Tribune, 4. Februar 193–
    KORRESPONDENT DER TRIBUNE AUSGEZEICHNET
     
    Der Orden »Roter Stern von Ixanien« wurde vom Staatspräsidenten von Ixanien dem Starreporter der Tribune , William L. Casey, verliehen. Die Ehrung erfolgte für Mr. Caseys Buch Ixanien heute und morgen , zu dem Mr. Tumachin, der Führer der ixanischen Regierung, ein Vorwort beigesteuert hat.
     
    Aus einer südamerikanischen Zeitung,
    August 193–
    GESELLSCHAFTSNACHRICHTEN
     
    Seine Exzellenz der Kriegsminister Señor Patiago hat gestern abend im Hotel Paradiso für einige seiner Freunde eine Party gegeben. Unter den geladenen Gästen erblickte man Seine Exzellenz den Finanzminister Señor Guadalez, Señora Guadalez und Señor Harcourt, den berühmten englischen Sportler.
     
    Auszug aus den »Sitzungsberichten der Gesellschaft für Atomphysik«, Juli-Quartal 193–
    Ein warmer Empfang wurde Professor Henry Barstow zuteil, als er einen Aufsatz betitelt »Einige Bemerkungen zu Kalmens Betrachtungen der Planckschen Quantentheorie« vorlas. Es war das erste Erscheinen Professor Barstows auf einer Gesellschaftsversammlung in diesem Jahr, da eine langwierige Erkrankung ihn am öffentlichen Auftreten gehindert hat. Wir entbieten ihm zu seiner völligen Genesung unsere herzlichsten Glückwünsche. Die Ausführungen des Vorlesenden wurden vom zahlreich erschienenen Publikum aufmerksam verfolgt. Zu Beginn rief Professor Barstow nicht wenig Heiterkeit hervor durch seine Bemerkung, daß die Kalmen seiner Rekonvaleszenz ihm ganz unverhofft Zeit und Raum gegeben hätten, »Professor Kalmens unbesonnene Ausflüge in die Raumzeit« zu verfolgen. Die Lorentz-Transformationen, so behauptete er, könnten nicht als Ausgangspunkt genommen werden für …

*        Diese Namen sind selbstverständlich erfunden. Der Leser wird den Grund für diese lästige Diskretion verstehen, wenn er die Ereignisse kennt. Auf jeden Fall könnte ja die Erwähnung von Namen als Verstoß gegen das Gesetz von 1911 und 1921 betreffend Staatsgeheimnisse betrachtet werden.
    *        Carruthers verbrachte die Nacht in Paris im Royal, einem kleinen Hotel am linken Seineufer. Er trug sich als Barstow ein. Er verließ das Hotel um 10 Uhr 30 . Er war ohne Koffer und hatte ganz offensichtlich die Absicht, zurückzukehren. Er kehrte aber nicht zurück, und die Hotelleitung verkaufte am Ende sein Gepäck, um die Hotelrechnung zu bezahlen.
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