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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)
Autoren: Peter Merten
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gesehen auf der linken Seite waren die Hafenöfen aufgestellt, in denen Pottasche, Quarzsand und Kalk zu Glas geschmolzen wurde. Vor jedem der insgesamt vier Öfen hockte ein Chetekke und bewegte sich im Rhythmus der blauen Flammen darin vor und zurück.
    Hockster sah genauer hin. Blaue Flammen deuteten auf Magie, der Gesang der Schlangen auf einen dauerhaften Zauber hin. Jetzt verstand er, weshalb der gefundene Glaskopf als Fokus für Magie dienen konnte, obwohl er keiner war. Die magischen Energien waren im Glas eingeschlossen.
    Wieder musste er die Chetekken für ihre Klugheit bewundern. Es gab in einer Wüste oder wahlweise im Inneren eines Berges nicht allzu viel brennbares Material, das geeignet war, in einem Schmelzofen eine Temperatur zu erzeugen, mit der man Quarzsand einschmelzen konnte. Leitete man jedoch die magischen Energien in die Öfen, sah die Sache ganz anders aus.
    Allerdings mussten die Chetekken über eine schier grenzenlose Anzahl an Magiern und Zauberern verfügen, um das magische Feuer aufrecht zu erhalten.
    Chetekkenmagier - eine weitere Bedrohung neben der Glasarmee, der die Menschen des Nordens nichts entgegenzusetzen hatten. Es gab kaum noch Magier im Norden seit Pretorius alle Magier gefangen genommen und getötet hatte. Allein die mutigen Taten der Freunde Alep Elders, in Begleitung des Drachen Wigget, und Kwin Bohnthal, hatten dem ein Ende gesetzt.
    Hockster drehte sich zurück und lehnte sich an die Wand. Zu seinen Füßen saß die kleine Drachin und sah ihn erwartungsvoll an. Er hob die Hand und gab ihr mit ausgestreckten Fingern zu verstehen, dass sie ihm 5 Minuten Zeit geben sollte.
    Die Drachin schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging langsam davon. Wahrscheinlich hatte sie wieder etwas ganz falsch verstanden.
    Hockster brauchte die Zeit, um einige Antworten zu finden. Woher hatten die Chetekken so viele Magier, fragte er sich. In der Höhle wurde es laut. Hockster spähte vorsichtig um die Ecke. Vier Chetekken traten nacheinander durch den Eingang am anderen Ende der Höhle ein, gingen zielstrebig auf die Hafenöfen zu und stellten sich leise hinter die sitzenden Magier. Erst nahmen sie den Gesang auf, dann die rhythmisch-schwankenden Bewegungen. Währenddessen wurden die vier sitzenden Chetekken immer leiser, schließlich standen sie auf und gingen davon. Die vier Neuankömmlinge nahmen ihren Platz ein und das blaue Feuer loderte mit ungeminderter Intensität weiter.
    Das muss ein ständiges Kommen und Gehen sein, dachte Hockster. Wie oft fand dieser Austausch statt? Jede Stunde? Das bedeutete, es waren mindestens ... acht Magier beteiligt. Wieso war ihm das nicht vorher aufgefallen? Eine Stunde hier bedeuteten zehn Tage draußen. Die Magier, die gerade die Höhle und damit das Traumlabyrinth verlassen hatten, kehrten zurück nach Lomakk und würden sich in 10 Tagen frisch und ausgeruht wieder hier einfinden.
    Hockster schüttelte den Kopf. Er hatte Chetekken immer für hässliche, marodierende Kampfmaschinen gehalten, die vor nichts zurückschreckten und hier erwiesen sie sich wieder einmal als äußerst umsichtig und vorausschauend. Es gefiel ihm zwar nicht, aber er musste zugeben, dass sie keiner vernunftbegabten Rasse Artesians nachstanden.
    Jetzt war es Zeit, von hier zu verschwinden. Er spähte ein letztes Mal in den Raum hinein. An der rechten Wand standen fassartige Gebilde, die wohl die verschiedenen Materialien zur Glasherstellung enthielten. Wenn er es bis dorthin schaffte, konnte er sich dahinter verstecken und weiter vorarbeiten, bis er ungesehen die andere Seite erreichte.
    Er schaute sich nach der Drachin um. Sie wartete noch immer in einiger Entfernung, spähte ihn aus violetten Augen an. Hockster winkte sie zu sich. Sie rührte sich nicht. Hockster zuckte die Schultern. Eine kurze Drehung und er war durch den Eingang zur Höhle hinein und gleich hinter den ersten Fässern in Deckung gegangen. Im nächsten Moment stieß etwas Feuchtes an sein Bein. Er sah hinab und entdeckte die kleine Drachin. Er nickte ihr aufmunternd zu und schenkte ihr ein Lächeln. Sie schüttelte den Kopf. Hockster hatte keine Ahnung, was das nun wieder zu bedeuten hatte. Er war nicht gut im Lesen angewandter Drachengestik.
    Vorsichtig schlich er hinter den übrigen Fässern entlang, bis er das letzte erreichte. Von hier waren es höchstens noch drei Meter bis zum Durchbruch und der sich anschließende Stollen lag in tiefer Dunkelheit.
    Ein schneller Sprint, mehr nicht. Zwar waren seine
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