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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter
Autoren: Martin Scott
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als ob sich dein Glück wendet, Thraxas. Alle sind zufrieden mit dir. Die Stadtbonzen, die Königliche Familie und du hast dir selbst die Bruderschaft vom Hals geschafft.«
    Ich nicke. Sie hat Recht. Es sieht tatsächlich besser für mich aus als noch vor ein paar Tagen. Meine Feinde sind entweder versöhnt oder verschieden. Abgesehen einmal von Georgius Drachenfresser, der bei meinem Glück mit Sicherheit die Unruhen überlebt hat, und dem Freundeskreis, die mit Sicherheit fuchsteufelswild auf mich sind, weil ich all ihre Pläne durcheinander gebracht habe. Aber damit kann ich leben.
    Ich stoße mit meinem Zeh gegen etwas, das auf dem Boden liegt. Es ist eine Bierflasche. Anscheinend ist sie unter das Sofa gerollt. Ich öffne sie, nehme einen tiefen Schluck und starre durch das Fenster auf die Trümmer draußen.
    »Irgendwie scheinst du nicht sonderlich begeistert zu sein«, bemerkt Makri.
    Ich drehe mich zu ihr herum. »Ich bin froh genug, denke ich.«
    »Jedenfalls siehst du so elend aus wie eine niojanische Hure.«
    Ich nehme noch einen Schluck. »Ich mag es nicht, zum Narren gehalten zu werden, Makri. Von niemandem, und schon gar nicht von dir.«
    Makri sieht mich erstaunt an. Ich sage ihr, sie soll aufhören, das Unschuldslamm zu spielen.
    »Die Vereinigung der Frauenzimmer hat das Tuch gestohlen, hab ich Recht? Gib dir keine Mühe, erschrocken und verdutzt auszusehen, denn du bist noch nicht lange genug in der Zivilisation, um einen erfahrenen Lügner wie mich zu täuschen.«
    Makri hört jedoch nicht auf, schockiert und verdutzt auszusehen. Sie streitet ab, dass sie auch nur das Geringste von dem kapiert, worüber ich rede.
    »Ach wirklich? Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was wohl Marihana mit dem Fall zu tun haben könnte. Die Meuchelmörder jagen keinen gestohlenen Gütern hinterher, sondern sie bringen Menschen um. Es ist sehr gut möglich, dass sie das Elfentuch für ihre Genossenschaft wollten, um sich einen eigenen magiesicheren Raum zu schaffen. Aber warum war es immer Marihana, die überall aufgetaucht ist? Warum nicht irgendein anderer Meuchelmörder? Es gibt mehr als genug von ihnen. Viel zu viele, wie ich finde. Aber es war immer sie, die auftauchte. Und sie ist auch schwer abzuschütteln, was die Elfen gestern Nacht am eigenen Leib feststellen mussten.«
    Makri schweigt weiter. Also übernehme ich weiter das Reden.
    »Als ich die Elfen sah, wusste ich sofort, dass Marihana sie getötet haben musste. Man hat ihnen ein Messer mitten ins Herz geworfen, bevor sie sich auch nur rühren konnten. Sehr wirkungsvoll. Und außerdem sehr schwierig auszuführen, wenn man bedenkt, dass es praktisch unmöglich ist, Elfen zu überrumpeln. Zudem reagieren sie noch schneller, wenn ihr Leben in Gefahr ist. Aber für Marihana war das nicht unmöglich. Sie haben sie nur einmal überlisten können, weil sie in dem Abwasserkanal beinah ertrunken wäre. Ich habe mich zuerst gefragt, woher sie eigentlich hatte wissen können, dass die Elfen die Räuber gewesen sind. Immerhin hatte ich es selbst gerade erst herausgefunden, und ich schwöre, dass es niemand früher wusste, als ich. Doch dann wurde es mir klar. Ich erwähnte es der Prinzessin gegenüber, unmittelbar, bevor ich mich an die Verfolgung der Elfen gemacht habe. Und natürlich sagte ich es auch Lisutaris. Eine von den beiden hat eine Botin zu Marihana geschickt, und zwar auf der Stelle. Eine beeindruckende Bande, diese Vereinigung der Frauenzimmer, Makri. Prinzessinnen, Meuchelmörderinnen, Zauberinnen. Und Serviermädchen.«
    Ich durchbohre sie mit meinem Blick.
    »Willst du damit andeuten, dass ich Informationen hinter deinem Rücken weitergegeben habe?« Makri klingt alles andere als erfreut darüber.
    »Und? Hast du?«
    »Nein, habe ich nicht. Und wenn die Vereinigung der Frauenzimmer das Elfentuch erbeutet haben sollte, dann wäre mir das neu. Warum sollten sie es überhaupt wollen?«
    »Aus demselben Grund, aus dem alle anderen in dieser Stadt etwas besitzen wollen. Wegen des Geldes. Du hast mir erzählt, dass ihr fünfzigtausend Gurans braucht, um diese Charta zu kaufen. Mit einer Kollekte in Zwölf Seen kommt ihr nicht so recht vorwärts. Aber dreißigtausend Gurans für das Tuch bringen euch ein ganzes Stück weiter.«
    Makri streitet das energisch ab. »Ich glaube nicht einmal, dass Marihana in der Vereinigung der Frauenzimmer ist. Sie ist eine Meuchelmörderin.«
    »Ach ja? Vielleicht hat sie ja das Gefühl, dass sie nicht so gut
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