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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon
Autoren: Noah Gordon
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angehauchtes Porzellan, die genauso aussahen wie der Apfel auf dem Metallschild am Schuppen des drusischen Bauern in Majdal Sha m s.
    Als Harry den Verkäufer nach den Äpfeln fragte, wußte dieser nur, daß sie aus der Türkei kä m en. Der G r oßhändler müßte die genaue Sorte kennen.
    Sie hießen Kandil Sinap. Sog a r d e r Na m e gefiel Harry. Er rief in der Cornell-Uni v ersität an, und ein Apfelexperte sagte ih m , daß die Bäu m e f ü r das rauhe Klima im Staat New York geeignet seien. Er gab ihm die Adresse einer Bau m schule in Michigan, wo er sich die Setzlinge kaufen konnte. Harry bestellte drei Bäu m chen, die im Frühjahr in seinen Obstgarten gepflanzt werden sollten.
    Eines Mor g ens, als er auf der Park Avenue in Richtung Innenstadt ging, sah er T a m ar.
    Regierungen schickten ihre B ea m ten ständig in der W elt heru m . Und die Bea m ten nah m en ihre Frauen m it.
    Harry drän g elte sich durch die Menschen m enge, bis er sie wieder entdeckte. Es war wirklich Ta m ar. Bis an sein Lebensende würde er diesen Gang überall erkennen. Dein Wuchs gleicht der Pal m e und deine Brüste Weintrauben.
    Ta m ar blieb stehen, um sich ein paar Kleider in einem Schaufenster anzusehen, und Harry trat von hinten auf sie zu, berührte ihren Arm und sagte ihren Na m en, und ein braunes Gesicht, das er noch nie zuvor gesehen hatte, blickte ihn einen sprachlosen Mo m e nt lang an.
    Dann ging die fre m de Frau weiter.
     
    Bei der Ba r -Mizwa sa ß en sie in der ersten Reihe. Della hatte für ein paar Überraschungen gesorgt, indem sie Jeff selbst die L eute hatte benennen lassen, die geehrt werden sollten. So wurde Saul Netscher z u r Tora gerufen, um den Segen des Patriarchen anstelle von Jeffs toten Großvätern zu sprechen. Als da n ach Harry aufgerufen wurde, versp ü rte er nic h ts als Freu d e. Erst als es zur haft a ra k a m , wu rde er nervös, aber sein Sohn rezitierte die Geschichte von Gog und Magog so ernst und m elodiös, als habe er noch nie etwas anderes getan.
    Etwa bei der Hälfte fand Harrys Hand die von Della. Warum nicht, zum Teufel, schlie ß lich war W alt e r Li e ber m ann nicht da. Sie hielten sich fest, selbst als der Rabbi sie bat, aufzustehen und das Gebet zu wiederholen: Gelobet seist Du, O Herr, König des Universums, der du uns behütest und ernährst und uns diesen glücklichen Tag hast erleben lassen.
    Am nächsten Morgen weckte ihn Jeff sehr früh und ging m it ihm und der neuen Angelrute hinunter zum Fluß. Sie kletterten über die Felsen hinab zum W asser, und Jeff band einen rotweißen Schw i m m er an die Angelschnur. Der W i nd kam von hinten, und so gelang ihm beim zweiten Vers u ch ein g u ter, weiter W urf. Ein leichter Nebel lag über dem Fluß, und ein kleines Tier – ein Fuchs? – huschte am gegenüberliegenden Ufer e ntlang. Harry wußte nicht, ob Jeff es gesehen hatte.
    »Peng« sagte sein Sohn leise und lachte über H arrys erschrockenes Gesicht.
    »Gestern war ein schöner Tag«, sagte Harry.
    »Mmmm …« Jeff kurbelte an der Angel. » W eißt du, was ich nicht ganz verstanden habe? Daß du als zweiter zur Tora geruf e n wurdest.«
    »Das ist, weil ich zum S t amme Levi gehöre.«
    »Ein Stamm? W i e bei den Indianern?«
    »Ganz genau«, antwortete Harry und erklärte, wie die ursprünglichen zwölf jüdisch e n Stämme zu dreien zusam m engesch m olzen waren. »Kaha n es, die Nac h kom m en von Priestern, werden als erste aufgerufen. Dann kommen die Levis, die die Nachfahren von Tempelbea m ten, Poeten und Musikern sind, und erst danach die Israeliten, die aus allen anderen Stäm m en beste h en, die zu einem zusa mm eng e faßt wurden.«
    Jeff warf seinen Haken wieder au s . » W oher weißt du denn, daß du ein Levi bist ? «
    »Mein Vater hat es m i r gesagt. Und der weiß es von seinem Vater.«
    »Hey!« Jeff hatte einen Fis c h an der Angel, verlor ihn sofort wieder, aber k u rze Z e it später biß ein anderer an.
    Dieses Mal behielt Jeff die Angel oben und holte eine hübsche kleine Forelle aus dem Wa s ser.
    » W as m einst du, hat sie die Mindestgröße ? «
    »Die wird unser Mittagessen.«
    »Ich werde es m ein e m Sohn auch sagen.« Der Junge gab Harry den Fisch. Einen Mo m ent lang hielten sie ihn beide in den Händen, hart und kalt und lebendig. Es w ar fast wie ein Ritual.
    »Das hoffe i ch«, sagte H arry.
    Im Nov e m b er kam ein Brief, der Harry aufforderte, De Beers die V orauszahlung für die nächste Lieferung zu überweisen, und der ihm
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