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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide
Autoren: Hans Dominik
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mit einem Gemisch von Bewunderung und Staunen über dessen Gestalt hin… blieben dann haften an dem unscheinbaren Kasten, den der in der Hand trug.
    Er schritt mit Harder voran. »Herr Generaldirektor!« Flüsternd sprach er zu Harder. »So ohne jede Bedeckung?… ohne jede Vorsichtsmaßregel!?…«
    Der schüttelte den Kopf. »Unnötig, mein Lieber! Wir schützen uns selbst besser!«
    Sie waren in den unterirdischen Gewölben angekommen. Immer neue Panzertüren geöffnet!… Jetzt standen sie in einem kleinen Raum. Die schmale Rückwand ein Tresor.
    Harder zog einen Schlüssel aus der Tasche, schloß einen Riegel. Nach ihm der Präsident. Das wiederholte sich noch mehrere Male. Dann öffnete sich die Tür.
    Ein winziger Raum nur, den die dicken Wände übrig ließen. Mit Harders Hilfe legte Eisenecker den Kasten hinein.
    Die anderen starrten in stummem Staunen, wie die beiden lange Zeit an dem Apparate arbeiteten… Jetzt die Kabel, die dort aus der viele Meter starken Panzerwand hineintraten, anschlossen.
    Und dann! Sie sahen, wie Eisenecker aus einer Kanne schimmerndes Quecksilber in den Apparat goß.
    »Genug für Deutschlands Energieverbrauch in einem Jahre!…«
    »In acht Tagen, Herr Präsident, wird der Umbau der Leitungen so weit gefördert sein, daß man einschalten kann.«
    Er trat zurück. Die schwere Tür wurde geschlossen.
    Er drückte dem Präsidenten zum Abschied die Hand.
    »Hier die Quelle, aus der von nun an die Energie der deutschen Wirtschaft fließt!«
    *
    Als sie bald darauf durch die Gartenpforte des Landhauses am Bismarckdamm traten, kam ihnen Mette entgegen. Umarmte den Vater, hing sich an Eiseneckers Arm.
    »Ihr braucht uns gar nichts zu erzählen! Wir sahen und hörten ja fast alles. Der Jubel, mit dem sie dich empfingen!«… Sie barg ihr Gesicht, das Stolz und Freude röteten, an ihm.
    Mit stillem Vergnügen sah Harder ihre ungewöhnliche Lebhaftigkeit. Wie sie erzählte… von der Pyramide… von dem Übergang über die Meerenge… wie sie sich dabei immer wieder an Eisenecker schmiegte, dessen Hand das alles vollbracht.
    »Spanien!… Ja, ein Brief ist gekommen. Von Gonzales, deinem Freunde.«
    Sie schritten dem Hause zu. Fern vom Tennisplatz klangen die Stimmen Modestes und Iversens. Die wollten in den nächsten Tagen nach dem Tirsenhof fahren, ihrem künftigen Heim.
    Eisenecker öffnete den Brief. Es war ein langes Schreiben. Gar viel hatte der Freund ihm zu berichten. Jetzt spannten sich plötzlich seine Züge, Staunen darin…
    Die letzten Zeilen… dann hatte er geendet.
    »Eine Überraschung, die ich euch mitzuteilen habe.
    Wir wissen, daß der Apparat Montgomerys gestohlen wurde, wissen aber nicht, wer der Täter war. Wir nicht allein… die ganze Welt hat sich über die Frage den Kopf zerbrochen. -
    Durch einen Zufall ist jetzt das Geheimnis gelüftet worden. Also hört und staunt.
    Der Apparat wurde gestohlen auf direkte Veranlassung der maurischen Regierung… Durch wen?… Und durch wessen Hilfe?«
    Fast zögernd kamen die Worte aus seinem Munde.
    »Der Urheber des Planes… der, der am meisten getan hat bei dessen Ausführung, ist… Jolanthe.«
    »Jolanthe!« Mette war aufgesprungen, lief zu ihm hin, beugte sich über den Brief, las, wo dessen Finger hindeutete.
    »Jolanthe!« Sie wandte sich ab, um ihre Erschütterung zu verbergen.
    »Die arme Modeste!« murmelte sie leise. »Jolanthe! Solch ein Weib… Ihre Schönheit!… Ihr Reichtum!… Sie, eine Verbrecherin?!«
    »Laß, Mette!« Harder legte beruhigend den Arm um ihre Schultern. »Nach dem, was da in Ägypten vorgefallen…« er unterbrach sich… »Weiter, Eisenecker!«
    Er fuhr fort. »Sie lebte in England mit der ausdrücklichen Bestimmung, für das maurische Reich Spionagedienste zu leisten. Von ihrem Haus, das Wand an Wand mit dem des maurischen Botschafters lag, konnte sie jederzeit durch eine Maueröffnung direkt mit Midhat Pascha in Verbindung treten…
    Von Moskau her war sie mit Lord und Lady Permbroke eng befreundet. Von Lord Permbroke erfuhr sie gelegentlich eines Besuches in Montgomery-Hall das Geheimnis der Sicherungen. In einem unbeobachteten Augenblick teilte sie das alles einem Matrosen des Luftschiffes mit, der in maurischen Diensten stand…
    Der versetzte sich durch irgendwelche Mittel in einen hohen Fieberzustand, wurde bei der Abfahrt des Schiffes zurückgelassen. Nachts erhob er sich heimlich von seinem Lager, schaltete die Sicherungen zur verabredeten Stunde aus. Ein maurisches Flugschiff
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