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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide
Autoren: Hans Dominik
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hinabstieg.
    »Ich bewundere Sie, mein lieber Harder, offen gestanden, das hätte Ihnen so leicht keiner nachgemacht. Die Art, wie Sie mit jenen da umgingen, in den Ausschüssen unsere Sache vertraten… das war großartig.«
    »Nichts zu sagen… Routine… wenn Sie einmal so viele Aufsichtsratsversammlungen geleitet haben wie ich, können Sie’s auch.«
    Sie waren an ihren Kraftwagen gekommen. Harder warf mit einem erleichternden »Uff!« die schwere Aktenmappe auf den Vordersitz.
    »Zum Flugplatz!«… Sie stiegen ein.
    Eine halbe Stunde später saßen sie in Harders Flugschiff. Eisenecker stellte den Empfänger ein. Die Berner Welle. Er glaubte zu sehen, zu fühlen, wie die Nachricht von dem glücklichen Ausgang, immer wieder von Bern gefunkt, durch den Äther eilte. Dazwischen die unzähligen Funkdepeschen der Reporter.
    Harder-Eisenecker! Das Programm angenommen!
    Millionen, die jetzt die Nachricht hörten… lasen… verschlangen sie. Die Bedeutung, die in dem kurzen Sinn lag, war für Europa, für die Welt, von gewaltigen Folgen. Träume verwirklicht, die schon seit Jahrzehnten die Menschheit geträumt.
    Durch ihn! Die Millionen, die die Nachricht lasen, darüber sprachen – überall sein Name! Während seines kurzen Aufenthalts in Bern war er absichtlich im Hintergrunde geblieben, hatte alle Verhandlungen durch Harder führen lassen… Trotzdem ständig ein Heer von Reportern an seinen Fersen. Immer wieder ihre Objektive auf ihn gerichtet, die sein Bild um den Erdball funkten.
    Für ewige Zeiten an seinen Namen geknüpft der Anfang einer neuen Epoche!
    »Ich versuchte mit Mette zu sprechen, der Empfang ist schlecht, die Luft ist verseucht von diesen unzähligen Depeschen. Kaum, daß man die Berner Welle versteht. Sie brachte eben nochmals den wesentlichen Inhalt unseres Programms, funkt jetzt einen Auszug aus den letzten Verhandlungen. Mette wird wohl am Hörer sein, wird so indirekt von unseren Erfolgen erfahren.
    Die Frage des letzten Punktes des Programmes wird wohl, ich will lieber sagen, hoffentlich, sobald nicht entschieden werden. Nun… spätere Sorge. Vorläufig müssen sich Tausende von Händen regen, um die ersten Punkte durchzuführen. Sie, mein lieber Eisenecker, sind der Ansicht, daß eine Hochzeitsreise mit Mette der Mitarbeit dabei vorzuziehen wäre.«
    Der lachte. »Würde ich Sie doch andernfalls eines Vergnügens berauben.«
    »Vergnügen?«
    »Ja, gewiß, Herr Harder. Es gibt wohl keinen Menschen in Europa, der so mit diesem Problem verwachsen ist wie Sie. Ein Blick genügt, um zu sehen, wie alles in Ihnen fiebert, sich in die Arbeit zu stürzen, das Programm durchzuführen.«
    »Nun, mein teurer Schwiegersohn, ein so reines Vergnügen dürfte das wohl nicht sein. Vergessen Sie nicht, daß ich noch eine kleine Nebenbeschäftigung habe… Meine Riggers-Werke umstellen, wird auch viel Arbeit und Sorge kosten!
    Besonders unangenehm ist mir der Gedanke an die großen Entlassungen, die doch unvermeidlich sind… Unzählige brotlos, arbeitslos. Und gerade das, das Arbeiten, das ist das Schwierigste, Bedenklichste. Für Brot ist ja gesorgt.« Er zog aus seiner Mappe ein Schriftstück. »Punkt 2 des Programmes hat da Vorsorge getroffen.«
    Er blätterte in dem Expose und las: »… ›die neue Energie wird bis auf weiteres zu zwei Dritteln des alten Preises an die Verbraucher abgegeben. Die daraus resultierenden Einnahmen werden dazu verwandt, die durch die Umstellung brotlos Gewordenen auf Staatskosten zu erhalten.‹ Ich glaube nicht, daß das allzulange dauern wird. Unsere Produktion muß sich in Zukunft so billig gestalten, daß bald für Millionen Hände neue Arbeit dasein wird.
    Punkt 1 ist allerdings sehr einfach. Jedes Land bekommt einen der Apparate. Die großen Leitungsnetze des Landes müssen zum Anschluß an diese Zentralpunkte mehr oder weniger umgebaut werden.
    Punkt 3!… da sollte wohl Ihre Hochzeitsreise nach Grönland Gelegenheit geben, einige Vorstudien zu machen. In Zukunft, nun, es mögen noch einige Jahre darüber hingehen, dürften Hochzeitsreisen nach Grönland mehr an der Tagesordnung sein. – Wenn einmal aus Grönland wirklich das Grüneland geworden ist.«
    Eisenecker nickte lächelnd. »Merkwürdig, daß einige Vertreter da Schwierigkeiten sahen. Zweifellos gehört Grönland zu Europa, und es ist doch mit unbedingter Sicherheit zu erwarten, daß sich unter den günstigen Lebensbedingungen, die Europa von jetzt ab haben wird, ein Menschenüberschuß ergeben muß,
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