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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum
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und Banker war, mit dem Bourne schon früher zu tun gehabt hatte.
    »Aber dass jemand als Nicodemo auftritt, ist noch kein Beweis, dass es ihn wirklich gibt.«
    »Sie sind extrem skeptisch.«
    »Ich bin nur nicht bereit, voreilige Schlüsse zu ziehen«, beharrte Bourne. »Apropos Don Fernando, wo ist er jetzt? Es wäre hilfreich, mit ihm zu sprechen.«
    »Er ist unterwegs.«
    »Ein bisschen genauer wüsste ich es schon gern«, sagte Bourne schroff.
    Das Essen kam. Sie schwiegen, bis die Kellnerin gegangen war.
    »Die Wahrheit ist«, begann Christien, »er hat mich gebeten, niemandem zu sagen, wo er sich aufhält.«
    Bourne legte seine Gabel weg und lehnte sich zurück. »Hören Sie, Sie müssen sich entscheiden. Wollen Sie und Don Fernando meine Hilfe oder nicht?«
    »Sie müssen sich so oder so um diese Bedrohung kümmern. Core Energy hat uns zu einer List gezwungen, mit der wir uns in die Seltenerd-Mine von Indigo Ridge in Kalifornien eingekauft haben. Hätten wir das nicht getan, hätte Core Energy zugeschlagen, und die USA hätten ihre wertvollen Rohstoffe verloren. Das konnten wir nicht zulassen. Aber Core Energy war auch anderweitig aktiv: Sie haben mehrere Minen mit seltenen Erden, Uran, Gold, Silber, Kupfer und verschiedenen anderen Metallen aufgekauft – in Kanada, Afrika und Australien. Diese Rohstoffe werden in den kommenden Jahrzehnten dramatisch im Wert steigen, während die Bedeutung von Erdöl, Kohle und Erdgas sinkt. Das Erdöl geht zur Neige. Kohle ist zwar vorhanden, aber ein absoluter Umweltkiller, das macht sich derzeit in den Städten in China, Indien und Thailand besonders bemerkbar. Die Solartechnik ist nicht effizient genug, und die viel gepriesenen Windkraftwerke brauchen Unmengen an seltenen Erden. Das Gleiche gilt für Hybridautos, und der Strom für Elektroautos muss ja auch von irgendwoher kommen.« Christien schüttelte den Kopf. »Nicodemo hat erkannt, wo die Zukunft der Energieversorgung liegt.«
    »Aber Core Energy wird von Tom Brick geleitet.«
    »Stimmt. Brick repräsentiert das Unternehmen in der Öffentlichkeit. Aber es ist durchaus möglich, dass er seine Anweisungen von Nicodemo bekommt. Genau das versucht Don Fernando herauszufinden. Wenn es stimmt, hätte Nicodemo damit die Möglichkeit, jenseits der Gesetze zu operieren. Don Fernando meint, dass er der Erste einer neuen Generation von Terroristen ist. Er betreibt seine Geschäfte im Verborgenen, in der Grauzone, mit Methoden wie Bestechung oder Erpressung, was einem Unternehmen wie Core Energy selbst nicht möglich ist. Sein Vorgehen ist weder religiös noch ideologisch motiviert. Wenn es ihm gelingt, den Markt der kommenden Energiequellen zu beherrschen, verfügt er damit auch über enormen politischen Einfluss. Er könnte den Welthandel lenken und die Volkswirtschaften nach Belieben beeinflussen. Heutzutage kann kein Land mehr eine schlagkräftige Armee ausrüsten, ohne auf Waffen zurückzugreifen, zu deren Herstellung man seltene Erden braucht.«
    »Wohin ist Don Fernando unterwegs?«
    Christien legte ebenfalls die Gabel weg und wischte sich den Mund ab. »Jason, es hat einen guten Grund, warum mich Don Fernando gebeten hat, seinen Aufenthaltsort für mich zu behalten. Er fürchtet, Sie würden ihm folgen.«
    »Warum?« Bourne beugte sich vor. »Wo ist er hin? Sagen Sie’s mir.«
    Christien seufzte. »Jason, wir haben hier unser eigenes Rätsel zu lösen.«
    »Es gibt kein Zurück. Ich will es wissen.«
    Sie starrten einander unnachgiebig in die Augen, bis Christien schließlich den Blick senkte. Er nahm Messer und Gabel zur Hand und wandte sich wieder seinem Essen zu, ohne noch einmal aufzublicken. Zwischen zwei Bissen sagte er: »Don Fernando ist hinter Nicodemo her.«
    Rebekka bezahlte ihre Rechnung, stand auf und ging zur Tür. Im letzten Moment wandte sie sich zur Seite und setzte sich zu dem dünnen Mann an den Tisch.
    »Der Rand der Welt«, sagte er trocken.
    Sie musterte ihn. »Nicht annähernd.«
    »Für uns jedenfalls.«
    »Sie meinen, für uns Juden?«
    »Das auch.«
    Er hatte erstaunlich zierliche Hände, die Knöchel traten aus der weißen Haut hervor. Seine Augen waren schwarz, sein schütteres Haar von undefinierbarer Farbe. Seine Gesichtszüge waren scharf geschnitten, mit einer Nase wie ein Messer. Sie hatte ihn erst ein Mal gesehen, vor Jahren, als sie gerade ihre Ausbildung absolviert hatte und ins Hauptquartier des Mossad in Tel Aviv beordert wurde. Er hatte zugesehen, still wie der Tod, während Dani
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