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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
Autoren: Ellen Crosby
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sagte er. »Ich muss zurück nach Paris. Ein paar der vieux potes planen bereits eine neue Reise.«
    Die alten Kumpel. Seine Kameraden. Die Freunde, mit denen er nach China gereist war. »Eine neue Reise? Wohin geht es denn dieses Mal?«
    »Ägypten. Zu den Pyramiden.« Er lächelte. »Ich erinnere mich, wie ich zugeschaut habe, als sie gebaut wurden. Es wäre doch schön, mal nachzusehen, was in der Zwischenzeit aus ihnen geworden ist.«
    Ich lachte schallend. »Wollt ihr wirklich nach Ägypten reisen?«
    Sein Lachen wurde noch breiter. »Aber sicher doch.«
    Einen Tag vor seiner Rückreise nach Paris gab Pépé seine eigene Abschiedsfeier, indem er Dominique, Eli, Quinn, Thelma und mich in die Vills einlud. Er hatte eine Flasche 1945er Château d’Yquem aus Frankreich mitgebracht. Ursprünglich hatte er beabsichtigt, diese gemeinsam mit seinen alten Kollegen zu trinken, in Erinnerung an das Kriegsende in Europa. Stattdessen hatte er beschlossen, sie mit uns zu teilen.
    »Eine letzte Erinnerungsflasche«, sagte er. »Um alte Geister zu Grabe zu tragen.«
    Wir tranken den Wein bei Sonnenuntergang, bevor wir zum Abendessen im Goose Creek Inn fuhren. Als Thelma in einem weiteren flammendroten Kleid erschien, küsste ihr Pépé die Hand. Sie errötete und strahlte wie ein junges Mädchen. Quinn erschien zu meiner großen Überraschung in einem maßgeschneiderten Blazer, Wollhose und schwarzem Rollkragenpullover. Keinerlei Schmuck. Ein absolutes Novum bei ihm.
    Er bemerkte, wie ich ihn anstarrte, und hielt meinen Blick fest.
    Pépé brachte einen ersten Trinkspruch aus, auf die Zukunft.
    »Wie werdet ihr es nach all dem, was hier geschehen ist, mit der Auktion halten?«, fragte Dominique. »Ich habe gehört, Sunny Greenfield hat die Stadt verlassen und wird nicht mehr zurückkommen. Jeroboam’s ist verriegelt, und da hängt ein Schild AUF UNBESTIMMTE ZEIT .«
    »Wir ziehen sie natürlich trotzdem durch«, sagte ich. »Ich schätze, dass wir eine Menge Geld reinholen werden – nicht so viel wie mal erwartet –, aber es wird schon einiges sein.«
    »Ich komme nicht über diesen Shane hinweg«, sagte Thelma. »Er war immer so nett zu mir, aber er hatte auch so etwas Verdächtiges an sich, wisst ihr? Normalerweise kann ich Leute ganz gut einschätzen, doch diesmal hat meine übersinnliche Wahrnehmung wohl nicht okkultisch genug gearbeitet, schätze ich. Ich kann nur nicht begreifen, dass er diese armen Frauen einfach umgebracht hat.« Sie blickte zu meinem Großvater. »Sie sind ein tapferer Mann, Luc Delauney! Sie und Lucie hätten getötet werden können.«
    Quinn schob sich etwas näher heran, sodass er neben mir stand, und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Thelma scheint ganz schön verknallt in Ihren Großvater zu sein.«
    »Hm!«
    Pépé lächelte Thelma an und hob sein Glas. » Er trug nicht seinen scharlachroten Rock, denn Blut und Wein sind rot. Und Wein und Blut bedeckten seine Hand, als man ihn fand mit ihr im Tod. Die arme tote Frau, die er geliebt, die er getötet hat in seiner Not .«
    »Also, Luc!« Thelmas Gesicht nahm die Farbe ihres Kleides an. »Das ist ja richtige Dichtkunst. Sie sind ja ein ganz Kluger! Stammt das von Ihnen?«
    »Oh, nein.« Er lächelte sie an. »So begabt bin ich nicht. Oscar Wilde schrieb es. The Ballad of Reading Gaol.«
    »Das ist ja komisch – eine perfekte Beschreibung von Shane«, sagte Dominique. »Die scharlachrote Jacke. Die Frau getötet, die er geliebt hat. Selbst das Blut und der Wein an seinen Händen.«
    »Wo wir schon mal von Blut und Wein reden«, sagte ich. »Ryan Worth fliegt in die Schweiz, um den Washington-Wein untersuchen zu lassen. Er hat heute Nachmittag angerufen. In der Flasche war noch ein Rest geblieben.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du Shane mit dieser Flasche geschlagen hast«, sagte Eli. »Da waren dreißigtausend im Weinkeller, unter denen du hättest wählen können, und dann hast du ausgerechnet diese eine genommen?«
    »Ich musste seine Aufmerksamkeit gewinnen«, sagte ich. »Und er trug ein Gewehr.«
    »Weißt du, dass Shane seine Gaunereien wahrscheinlich immer noch unbehelligt fortsetzen könnte, wenn Valerie nicht aufgetaucht wäre und Jack damit gedroht hätte, seinen Vater bloßzustellen?«, fragte Dominique.
    »Das werden wir wohl nie erfahren, schätze ich«, sagte Quinn. »Oder wenn Nicole hier nicht wegen des Margaux aufgetaucht wäre.« Seine Hand ruhte immer noch auf meiner Schulter. Mir flüsterte er ins Ohr:
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