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Der böse Wulff?: Die Geschichte hinter der Geschichte und die Rolle der Medien

Der böse Wulff?: Die Geschichte hinter der Geschichte und die Rolle der Medien

Titel: Der böse Wulff?: Die Geschichte hinter der Geschichte und die Rolle der Medien
Autoren: Michael Götschenberg
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Selbstreflexion über das Ausmaß der Skandalisierung ist sehr gering - nicht zuletzt deshalb, weil alle mitgemacht
haben. Die Medien wenden sich neuen Themen zu, die Skandalisierten
und andere beteiligte Akteure sind meist froh, wenn die Krise vorüber
und die Karawane weitergezogen ist. Im Fall von Christian Wulff gilt
dies insbesondere für die Politik. Im Bundestag findet man Monate
nach dem Rücktritt viele, die auf die Wochen der Krise kopfschüttelnd
zurückblicken: auf das Agieren von Christian Wulff, aber auch auf die
enorme Wucht, mit der die Krise sich entladen hat. Dieses Buch will
Erklärungen geben, wie es dazu kam. Vieles von dem, was in den
Wochen der Krise eine Rolle spielt, geht bereits auf den Anfang der
Präsidentschaft zurück. Das gilt besonders für das Verhältnis zwischen
den Medien und Christian Wulff, den mit Ausbruch der Krise die
Situation am Vorabend seiner Wahl wieder einholt. Unabhängig von
der Person geht es auch um die Besonderheiten des Amtes, das Wulff
mit seiner Wahl am 30. Juni 2010 antritt. Nicht einmal zwei Jahre
später wird Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt. Die Präsidentschaft von Wulff erscheint wie ein Betriebsunfall der Geschichte. Was bleibt von ihr über das desaströse Ende hinaus?
    Dieses Buch erzählt die Geschichte hinter der Geschichte dieser
kurzen Präsidentschaft. Ihr dramatisches Ende und die noch laufenden
staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Christian Wulff und seinen
ehemaligen Sprecher Olaf Glaeseker führen dazu, dass Monate nach
dem Rücktritt nur wenige gut informierte Personen bereit sind, offen
über die Präsidentschaft Wulff und vor allem ihr krisenhaftes Ende zu
reden. Meist ist dies nur möglich gegen Zusicherung absoluter Anonymität. Das gilt insbesondere für ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundespräsidenten, die Auskunft und Einblick geben
können über das, was sich im Bellevue während der 598 Tage dieser
Präsidentschaft abgespielt hat.

    Dennoch haben sich viele bereit erklärt, bei den Recherchen für
dieses Buch zu helfen. Eine ganze Reihe von Personen aus dem unmittelbaren Umfeld von Christian Wulff war bereit, Rede und Antwort
zu stehen. Allen sei dafür ausdrücklich gedankt. Christian Wulff selbst
bin ich während seiner Präsidentschaft häufig begegnet und habe ihn
dabei gut kennengelernt, Interviews mit ihm geführt, ihn auf Reisen
begleitet sowie auch vor, während und nach der Krise immer wieder
mit ihm gesprochen. Zu einem Interview für dieses Buch war Christian Wulff allerdings nicht bereit. Auch unter Politikern stößt man
nach wie vor auf nur geringe Bereitschaft, über Wulff, seine Präsidentschaft und vor allem ihr Ende zu sprechen. Am Ende hat sich jedoch
eine ganze Reihe von politischen Akteuren zu Gesprächen für dieses
Buch bereit erklärt, von denen sich die meisten jedoch nicht namentlich zitieren lassen wollten. Denen, die dazu bereit waren, sei an dieser
Stelle ausdrücklich gedankt, wie auch allen anderen, die sich zumindest auf ein Hintergrundgespräch eingelassen haben. Eine ähnliche
Zurückhaltung gab es auch bei den Medien. Über die Rolle, die die
Medien in der Krise gespielt haben, sprach ich mit den beiden Medienwissenschaftlern Hans Mathias Kepplinger und Bernhard Pörksen.
Insgesamt habe ich für die Recherchen zu diesem Buch mit rund 60
Personen gesprochen.
    Zum Schluss möchte ich all denen danken, die die Entstehung
dieses Buches begleitet und unterstützt haben. Ein großer Teil des
Manuskripts ist bei einem Aufenthalt im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf entstanden, der mir unvergessen bleiben wird. Danken möchte ich auch meinen Kolleginnen und Kollegen des Gemeinschaftsstudios von RBB, MDR, Radio Bremen und Saarländischem Rundfunk im
ARD-Hauptstadtstudio, die die Launen ihres Studioleiters in den
Monaten der Entstehung dieses Buches tapfer ertragen und das Projekt
mit viel Interesse begleitet haben. Uwe Jahn und Klaus Becker haben
das Manuskript mit großem Zeitaufwand gegengelesen und dabei zahlreiche wichtige Hinweise gegeben. Das Team um Thomas Ebenfeld bei Concept M in Köln hat mich mit einem Workshop rund um
das Buch und vielen wertvollen Anregungen unterstützt. Meinem
Agenten Joachim Dessen danke ich für die reibungslose Zusammenarbeit und die hervorragende „Rundum"-Betreuung. Der Plassen-Verlag
hat das Buch nicht nur verlegt, sondern auch die Entstehung mit großem Engagement begleitet und gefördert. Mein
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