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Der Bierzauberer

Der Bierzauberer

Titel: Der Bierzauberer
Autoren: Günther Thömmes
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zur
Mitte des 15. Jahrhunderts blieb das Leprosorium Melaten unbestritten der bedeutendste
Lepraschauort im Rheinland.
    Heute
gilt die Lepra in Europa als ausgerottet. Weltweit infizieren sich jährlich noch
etwa 700.000 Menschen mit der Krankheit.
    Die Hanse war eine kaufmännische
Organisation, der in besten Zeiten etwa 70 große und über 100 kleinere Städte angehörten.
Aus- und Eintritte, Zusammenschlüsse und Verfeindungen waren an der Tagesordnung.
Viele kleine Hansestädte waren nur ihrer größeren Nachbarstadt zugeordnet und gehörten
dem Verbund nur über diese Zuordnung zu einer größeren Hansestadt an.
    Die Hansestädte
lagen in einem Gebiet, das heute sieben europäische Staaten umfasst: von der niederländischen
Zuidersee im Westen bis zum baltischen Estland im Osten, vom schwedischen Visby
im Norden bis zur Linie Köln-Erfurt-Breslau-Krakau im Süden. Aus diesem Raum heraus
erschlossen sich die hanseatischen Fernkaufleute einen wirtschaftlichen Einflussbereich,
der im 16. Jahrhundert von Portugal bis Russland und von den skandinavischen Ländern
bis nach Italien reichte, ein Gebiet, das 20 europäische Staaten in den heutigen
Grenzen einschließt.
    Schon
vor dem offiziellen Zusammenschluss gab es – etwa seit dem elften Jahrhundert –
deutsche Kaufmannsgenossenschaften, die im Ausland privilegiert waren. Die erste
Genossenschaft dieser Art wurde 1157 in London urkundlich belegt. In dieser schlossen
sich Kölner Kaufleute zusammen und erwarben ein Grundstück, den Stalhof.
    In ihrer
Blütezeit war die Hanse so mächtig, dass sie zur Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen
Interessen Wirtschaftsblockaden gegen Königreiche und Fürstentümer verhängte und
im Ausnahmefall sogar Kriege führte.
    Vom 13.
bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts beherrschte die Hanse weitgehend den Fernhandel
des nördlichen Europa, konnte aber nie eine Monopolstellung erringen.
    Die Hanse
wollte Anzahl und Namen ihrer Städte niemals festlegen – so weigerte sie sich zum
Beispiel gegenüber dem König von England, eine detaillierte Liste mit Städtenamen
vorzulegen. Vielleicht schlicht deswegen, weil es nie eine solche Liste gegeben
hat.
    Die hanseatischen
Kaufleute versorgten West- und Mitteleuropa mit den Luxuswaren, Nahrungsmitteln
und Rohstoffen des nördlichen und östlichen Europa. Hierzu gehörten zum Beispiel
Pelze, Wachs, Getreide, Fisch, ebenso Flachs, Hanf, Holz und Holzbauprodukte wie
Pech, Teer und Pottasche. Im Gegenzug brachten die Hansekaufleute in diese Länder
die gewerblichen Fertigprodukte des Westens und Südens wie Tuche, Metallwaren, hier
insbesondere Waffen, und Gewürze sowie Bier.
    Zentrale
Umschlagplätze dieses Handels waren die Kontore der Hanse in Novgorod in Nordwestrussland
(St. Peterhof), in Bergen in Norwegen (Deutsche Brücke), in Brügge in Flandern und
in London. Daneben unterhielt die Hanse von Russland bis nach Portugal, über halb
Europa verteilt, zahlreiche kleinere Niederlassungen, die sogenannten Faktoreien.
     
    Die Ebstorfer Weltkarte wurde
im 13. Jahrhundert (geschätzt auf 1239) angefertigt, entweder von oder nach einer
Idee des Engländers Gervasius von Tilbury. Er war zeitweilig Klosterprobst in Ebstorf.
Die Karte ist eine farbige Radkarte von gut dreieinhalb Metern Durchmesser. Mit
fast 13 Quadratmetern war sie die größte und am reichsten illustrierte Weltkarte
des Mittelalters. Die Karte wurde 1830 zufällig beim Aufräumen in einer fensterlosen
Abstellkammer des Klosters entdeckt. Offenbar hatte sie dort 600 Jahre lang gelegen
und war entsprechend beschädigt. Erst 1843 kam sie in ein Archiv nach Hannover,
später nach Berlin, wo sie zerlegt und fotografiert wurde. Das zerlegte Original
wurde im Zweiten Weltkrieg vernichtet. Nach den Fotovorlagen wurden vier originalgetreue
Kopien, von denen sich je eine in Ebstorf, Lüneburg, Coburg und im Privatbesitz
der Königin von Griechenland befindet, angefertigt. Das Kloster Ebstorf ist heute
ein beliebtes Ausflugsziel.
     
    Der Londoner Stalhof, engl.
Steelyard, umfasste die alte Gildehalle der deutschen Kaufleute. Er wurde 1598 geschlossen,
aber erst 1853 von den Hansestädten Lübeck, Bremen und Hamburg verkauft. Auf dem
Grundstück an der Themse befindet sich heute der Bahnhof Cannon Street.
    Die Bezeichnung
Pub ist eine Erfindung des viktorianischen Zeitalters. Das Wort Pub geht trotzdem
auf die römischen Besatzer in der Antike zurück und bedeutete ursprünglich ›öffentliches
Haus‹ (public house – domus publicus).
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