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Der Beziehungsretter

Der Beziehungsretter

Titel: Der Beziehungsretter
Autoren: Club Positiv
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spricht uns an, weil er uns ähnlich ist. Wir fühlen uns in unserem Ich bestätigt. Oder aber wir suchen einen Menschen, der einen Gegensatz zu uns bildet und uns dadurch ergänzt.
     
    Verliebtheit ist ein extremer Gefühlszustand, der uns und anderen sehr viel abverlangt. Wir durchleben Gemütsschwankungen, sind eifersüchtig und fordern von dem anderen ein, dass er permanent zeigt, dass sie oder er uns liebt.
     
    Wir bedrängen den geliebten Menschen und verlangen Liebesbeweise am laufenden Band. Den Anruf am Morgen, eine SMS zwischendurch, gern auch immer wieder eine E-Mail. Und wehe, diese Erwartungen werden nicht erfüllt. Diese Erwartungshaltung kann den geliebten Menschen nahezu ersticken.
     
    Dahinter steckt der Wunsch, geliebt zu werden, aber nicht der Wunsch, Liebe zu geben. Der geliebte Mensch versucht, den anderen komplett an sich zu binden, er schafft Abhängigkeit, aber keine Liebe. Eine Liebe mit Bedingungen, also eine Liebe, die auf solchen Abhängigkeiten beruht, ist gestört. Es fehlt an Liebe, vor allem an Liebe zu sich selbst.
     
    Sind Sie gerade verliebt oder kennen es aus früheren Situationen, dass Sie so reagieren? Dann überdenken Sie – am besten bevor Sie demnächst auf einen anderen Menschen zugehen – Ihre Einstellung zu sich selbst und zu der Liebe. Denn Liebe bedeutet in erster Linie Geben – von beiden Seiten .
     
    Ihr höchster Wunsch für den geliebten Menschen ist, dass es ihm gut geht. Und dafür sind Sie auch bereit, alles zu tun. Sie schenken ihm Zeit, wenn er/sie die braucht. Sie ziehen sich ein wenig zurück, wenn der Partner Zeit für sich allein braucht.
     
    Dafür verlangen Sie keine Gegenleistung. Sie tun das alles, weil Sie dem anderen Menschen zärtlich zugetan sind, weil Sie ihn achten, respektieren und bewundern. Selbst wenn der geliebte Mensch momentan nicht auf Ihre Gefühle reagiert, verunsichert Sie das nicht, denn Sie befinden sich nicht in einem (emotionalen) Abhängigkeitsverhältnis.
     
    Sie brauchen auch nicht ständig Beweise einzufordern. Wenn Ihr Partner Sie liebt, verschenkt er seine Liebe ganz freiwillig an Sie. Und dann wird aus der Verliebtheit auch die große Liebe.
     
     
Der erste sexuelle Kontakt bahnt sich an
     
     
    Spätestens nach dem vierten Treffen wissen beide Partner, ob sie für den anderen auch ein sexuelles Interesse verspüren. Manche Menschen wissen das vielleicht schon beim ersten Aufeinandertreffen, andere brauchen ein wenig mehr Zeit, um das Verlangen reifen zu lassen.
     
    Die Frage, die dann zwischen Ihnen beiden im Raum steht ist: Gehe ich/gehen wir diesem Begehren nach? Die Antwort hängt von drei Dingen ab: Der Größe des Verlangens, der Moralvorstellung, mit denen Sie aufgewachsen sind und der Grenzen, die Sie sich persönlich setzen.
     
    Die Frage nach dem Verlangen und Ihren persönlichen Moralvorstellungen können Sie sich selbst einfach und schnell beantworten. Die Frage nach der Grenze ist die, die beide Partner in Verwirrung stürzt. Denn wenn die Sexualität in eine Beziehung eintritt, überschreiten Sie die Grenzen der bis dato geführten Beziehung. Sie stehen danach plötzlich auf der anderen Seite.
     
    Und gemäß der geschlechtertypischen Rollenverteilung in unserer Gesellschaft führt diese Frage dazu, dass der eine – in dem Fall statistisch meist der Mann – die Herausforderung übernimmt  und der andere – hier die Frau – den Raum absteckt. Was bedeutet das nun im Hinblick auf das weitere Geschehen?
     
    Seine Überlegungen
    Lassen die bisherigen Kontakte darauf schließen, dass sie bereit ist?
     
    Ihre Überlegungen
    Wie erkläre ich ihm am besten, dass ich noch warten möchte?
    Vielleicht findet er mich kindisch und meldet sich nie wieder?
    Oder: Ich finde schon, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist. Aber was ist, wenn er mich dann für eine Schlampe hält? Wie frage ich ihn nach einer HIV-Infektion? Wie spreche ich das Thema Verhütung an?
     
    Seine Überlegungen
    Wird sie mich nach dem Essen in ihre Wohnung bitten?
     
    Ihre Überlegungen
    Wird er mich nach dem Essen in seine Wohnung bitten? Dann könnte ich morgens einfach gehen.
     
    Seine Überlegungen
    Soll ich sie zu mir einladen?
     
    Ihre Überlegungen
    Soll ich ihn zu mir einladen? Dann wäre mir die Umgebung vertrauter.
     
     
    Ist Ihnen etwas aufgefallen? Er ist als der Herausforderer in der weitaus komfortableren Situation. Er muss nur die heikle Frage aussprechen. Aber sie steckt den Spielraum ab und hat durch diese Rolle
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