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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games
Autoren: Duane Swierczynski
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heute Morgen hatte er viermal den Alarmknopf gedrückt. Und jedes Mal hatte der Arbeitgeber  – in diesem Fall vertreten durch Gedney  – geantwortet: WEITERMACHEN
    Doch jetzt war es vorbei.

     
    VERSCHWINDET
     
    war wörtlich gemeint. O’Neal sollte einfach den Tatort verlassen und sämtliches belastendes Material mitnehmen. Verschiedene sichere Häuser aufsuchen und das Material entsorgen, eine Weile abtauchen und auf weitere Anweisungen warten.
    O’Neal ließ die Pistole wieder in seine Tasche gleiten und trat zurück zwischen die Bäume. Dann zog er seinen Ohrstöpsel heraus, zerdrückte ihn und steckte ihn ebenfalls in die Tasche. Und wartete.
     
    »Ich dachte, ich hätte was gesehen.«
    »Los, beeil dich«, sagte Jonathan und setzte seinen Sohn auf dem Rasen ab. Nachdem er seiner Frau über den Zaun geholfen hatte  – obwohl das eigentlich nicht nötig war –, liefen sie durch den Nachbargarten direkt zur Moorpark Street. Dort stand, wie Charlie versprochen hatte, der Lieferwagen. Der Schlüssel passte in die Tür. Jonathan verfrachtete seine Familie in den Wagen und vergewisserte sich, dass auch alle angeschnallt waren. Dann drehte er den Zündschlüssel herum, fuhr aus der Lücke und weiter die Straße hinunter, während er versuchte, das Geschrei, die Fragen und das allgemeine Durcheinander im Wagen auszublenden.
    Deacon Clark , murmelte er vor sich hin. Kurz Deke. Nehmen Sie die Autohändler unter die Lupe. Kurz Deke. Charlie Hardie.
    Jonathan wusste nicht, ob er gerade einem Albtraum entkam oder in einen weiteren hineinfuhr.

     
    O’Neal trat aus dem Schatten und lief auf demselben Weg wie die Hunters zur Moorpark Street. Sobald der Wagen verschwunden war  – offensichtlich hatte Hardie sie fortgeschickt  –, lief er auf den Gehweg, schaute nach links, dann nach rechts und überquerte zügig die Straße. Marschierte weiter Richtung Norden.
     
    Mann wusste, warum O’Neal sich weigerte zu antworten.
    Warum sich keiner meldete.
    HARDIE
    HARDIE
    HARDIE

ZWEIUNDDREISSIG
    Michele Monaghan: Oh, cool!
Das hat also die Kugel aufgehalten, Harry.
Robert Downey Jr.: Nein, nicht wirklich.
    KISS KISS, BANG BANG
     
     
     
     
    O kay, Gott, du kannst mich jetzt heimholen.
    Hardies lädierter und zerschundener, angeschossener, verbrannter, aufgeschürfter, benommener und verschwitzter Körper lag auf einer Fläche aus Glasscherben. Hinter ihm brannten zwar keine Lampen, doch der Mond stand am Himmel, und die Sterne funkelten und sorgten für etwas Licht. In der Ferne hörte Hardie die Sirenen. So war es immer, es dauerte eine Ewigkeit, bis sie endlich eintrafen. Er vermutete, dass ein paar Nachbarn der Hunters schließlich zu dem Schluss gekommen waren, dass es sich bei dem ganzen Geknalle nicht um Feuerwerk handelte und dass die Schreie keine Freudenschreie waren, sondern Angstschreie, und den Notruf gewählt hatten.
    Er schloss die Augen. Eigentlich könnte er es noch mal versuchen.

    Gott, ich hab’s geschafft.
    Ich habe es fertiggebracht, das Leben mehrerer Menschen zu ruinieren, und das ein paar anderer zu retten. Du hast mich die ganze Zeit dazu gedrängt, nur, dass ich zu eigensinnig war, um das zu erkennen. Jetzt hab ich’s kapiert, Herr. Wir sind fertig miteinander, du und ich. Wir sind quitt. Du kannst mich hinschicken, wohin du willst. Es wäre schön, Nate Parish wiederzusehen, aber mir ist klar, dass das wohl nicht drin ist. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Nate mich überhaupt sehen möchte, wenn ich bedenke, was alles passiert ist.
    Bleibt mir wohl nur die Hölle. Tja, ich kann nicht sagen, dass ich sie nicht verdient hätte. Aber selbst die Hölle wäre eine Verbesserung gegenüber diesem Fegefeuer von Leben, also bitteschön. Tu deinen Job. Schick mich in die Wüste oder nimm mich auf in deine Arme, was auch immer. Ich bin fertig. Dieser Körper ist endgültig erledigt, für immer und in alle Ewigkeit, Amen.
    Bitte, sag mir, dass ich fertig bin.
    Irgendwas.
    Irgendein Zeichen.
     
    »Hallo, Charlie«, sagte eine Stimme.
    Hardie öffnete mühsam die Augen. Seine spezielle Freundin war da, die barbusige Killer-Schönheit, sein Dämon von der Terrasse. Sie stand auf der obersten Treppenstufe und schaute auf ihn herab, mit einem fratzenhaften Grinsen im Gesicht und einem Ausdruck der Kälte in ihren blutunterlaufenen geschwollenen Augen. Immerhin trug sie jetzt ein T-Shirt.

    »Egal, was du denkst, du bist kein Held«, sagte sie. »Du hast nichts weiter getan, als eine
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