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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games
Autoren: Duane Swierczynski
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Männer, beide in T-Shirt und Jogginghose. Insgesamt also vier angeschossene und blutende Personen, die ums Überleben kämpften. Und da, auf der Treppe zum Garten lag ihr Retter, Charlie Hardie, mit einer Blutlache um seinen Kopf.
     
    Jonathan Hunter eilte zu Hardie und machte allerlei lächerliche Versprechungen: dass er den Notruf wählen und Hilfe holen werde, dass Hardie wieder gesund werde, und dass
das Schlimmste jetzt überstanden sei, bla, bla, bla. Doch Hardie wusste es besser. Und er wusste, dass ihnen nicht viel Zeit blieb, darum spuckte er es lieber sofort aus.
    »Verschwinden Sie mit Ihrer Familie hinten raus. In meiner Hand ist ein Schlüssel. Er gehört zu einem weißen Lieferwagen, der einen Block von hier an der Moorpark Street steht. Wissen Sie, wo das ist?«
    »Sicher, ja.«
    »Verfrachten Sie Ihre Familie in den Lieferwagen und fahren Sie los. Irgendwohin, wo viele Leute sind. Dort haben Sie bestimmt ein Netz. Ich glaube nicht, dass sie die ganze Stadt lahmlegen können. Rufen Sie FBI Special Agent Deacon Clark an und sagen Sie ihm, dass Charlie Hardie Sie geschickt hat.«
    »Charlie Hardie«, wiederholte er.
    »Ja, aber am wichtigsten ist der Name Deacon Clark. Kurz Deke. Verstanden?«
    »Kurz Deke, Deacon Clark.«
    »Ich habe ihm kurz von der Sache erzählt, aber Sie müssen ihm den Rest verklickern. Nutzen Sie all Ihren Einfluss und lassen Sie den Unfall mit Fahrerflucht untersuchen. Lane Maddens Alibi wird einer gründlichen Prüfung nicht standhalten. Sagen Sie Deke, er soll die Autohändler unter die Lupe nehmen. Es muss irgendwo Unterlagen darüber geben. Aber trauen Sie niemandem außer Deacon Clark.«
    Hunter nickte, auch wenn er Hardies Worte nicht wirklich verstand, trotzdem versuchte er, sie sich zu merken. Alles war so schnell passiert. Erneut wischte das Leben an ihm vorüber, so wie vor drei Jahren. Er musste das Tempo rausnehmen. Einen klaren Kopf kriegen. Doch dieser
Mann, ihr Retter, forderte ihn auf, sich die Pistolen zu schnappen und abzuhauen, um sein Leben zu rennen.
    »Gut, und jetzt gehen Sie.«
    »Was haben Sie vor?«
    Hardie lächelte. »Sie aufhalten.«
    Hunter holte seine Familie und lief mit ihr durch den Garten, vorbei am Pool und den Bambussträuchern, die sie Kevin zu Ehren gepflanzt hatten  – seine Lieblingspflanzen. Jonathan sprang als Erster über den Zaun, dann hob Evelyn zunächst Kate und schließlich Peter hinüber. Doch während sie Peter in den Händen hielt, wurden ihre Augen völlig ausdruckslos, und sie hätte den Jungen fast fallen gelassen. Jonathan wollte schreien, was zum Teufel machst du da, doch dann …
     
    Drüben auf der Moorpark Street hörte O’Neal die Schüsse. Er zählte sie. Peng, peng . Pause. Peng, peng, peng . Erneute Pause  – diesmal etwas länger, und schließlich peng, peng . Insgesamt sieben Schüsse. Genug für Hardie, einen Vater, eine Mutter und zwei Kinder. Sogar zwei zu viel. O’Neal hoffte, dass sie sie diesem sturen Dreckskerl verpasst hatten.
    Dann wartete er ab.
    Bald wäre die Sache gelaufen.
    Er schwor sich, dass er sich im Anschluss auf sein Doppelbett fläzen und mehrere Tage durchschlafen würde. Nur mit kurzen Unterbrechungen, um zu essen, zu duschen und zu trinken, und darauf wieder in sein großes, weiches Bett zurückzukriechen.
    Doch dann brüllte Mann aus heiterem Himmel über die Leitung  – ab ins Haus, A. D. 2 und Grip hat es erwischt!
Bring sie alle um!  – und O’Neal wurde klar, dass die Nacht noch lange nicht vorbei war. Er nahm seine Pistole und lief zwischen den beiden Häusern hindurch, die zu einem üppigen, zugewucherten Garten führten. Da spürte er, wie in seiner Hosentasche etwas vibrierte.
    Gedney.
    Eine SMS.
     
    VERSCHWINDET
     
    Jeder Regisseur war verpflichtet, mit einer Person zusammenzuarbeiten, die seinem Arbeitgeber direkt Bericht erstattete. Eine obligatorische Sicherheitsmaßnahme, um zu verhindern, dass einer der Regisseure eigenmächtig handelte oder seine persönlichen Ziele verfolgte. Jeder Regisseur wusste von dieser Vertrauensperson; die Identität des Betreffenden blieb allerdings geheim. Wenn der Regisseur das Drehbuch zusammen mit den Namen der gewünschten Team-Mitglieder einreichte, nahm der Arbeitgeber mit einem bestimmten Teammitglied unbemerkt Kontakt auf und teilte ihm den Posten zu. Auf diese Weise wurde eine sichere Verbindung sowie ein Alarmknopf für den Notfall installiert.
    Für den Lane-Madden-Auftrag war O’Neal diese Vertrauensperson; seit
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