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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich
Autoren: Carol Grace
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gelungen, eine Katastrophe abzuwenden, indem er ihren vorschnellen Plan vereitelte, zu kündigen und mit fliegenden Fahnen zum Diner überzulaufen. Ausgerechnet jetzt, wo er sie so dringend brauchte! Einen Samstagabend mit Babysitten zu verbringen war ein geringer Preis für ihre Tüchtigkeit, ihre Loyalität und ihren politischen Sachverstand. Außerdem, es konnte doch wohl nicht besonders schwer sein, ein paar Stunden auf ein zwölf Monate altes Baby aufzupassen, oder?

2. KAPITEL
    Die folgende Woche flog nur so dahin. Suzy fügte sich wohl oder übel in ihre Abmachung mit Brady und vertagte ihre Heiratspläne bis nach der Wahl. Doch jeden Morgen, wenn sie Travis bei ihrer Mutter ablieferte, plagte sie das schlechte Gewissen,
    Am Freitag morgen war es besonders schlimm. Travis brüllte zum Herzzerreißen, als sie sich von ihm verabschiedete, und zu allem Überfluss hatte sie auch noch einen Ohrring verloren und sich beim Frühstück mit Kaffee bekleckert. Da sie morgens immer in Eile war, blieb ihr natürlich keine Zeit, sich noch mal umzuziehen. Ein gehetzter Blick auf ihre Armbanduhr, und sie wusste, dass sie ohnehin zu spät kommen würde.
    Völlig außer Atem traf sie auf dem Revier ein. Brady wartete schon ungeduldig auf sie. Die Türen zu seinem Aktenschrank standen weit offen, und auf seinem Schreibtisch stapelten sich die Papiere.
    “Da sind Sie ja endlich”, begrüßte er Suzy ungnädig. “Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist? Wissen Sie, welcher Tag heute ist? Und haben Sie einen Schimmer, wo meine Rede ist?” Er trat auf sie zu und nahm sie aufmerksam in Augenschein. “Ist Ihnen außerdem bewusst, dass Sie nur einen Ohrring tragen?”
    “Ja, ja, ja und noch mal ja. Es tut mir leid. Ich kann es nicht”, stöhnte sie resigniert, während sie den Fleck auf ihrer Bluse mit einem Taschentuch bearbeitete. “Ich kann es ganz einfach nicht.”
    “Was können Sie nicht? Meine Rede finden? Oder ihren Ohrring?”
    Sie schüttelte bekümmert den Kopf. “Ich kann nicht gleichzeitig eine gute Mutter und eine gute Sekretärin sein. Ich habe Ihnen gleich gesagt, dass das nicht geht. Ich habe Ihnen gesagt, es ist besser, ich kündige. Ich habe …”
    “Jetzt aber mal ganz mit der Ruhe.” Brady umfasste ihre Schultern. “Sie sind nicht einfach nur eine gute Sekretärin, sondern eine großartige. Wahrscheinlich sind Sie als Mutter genauso fabelhaft. Aber eines müssen Sie wissen: Es ist keinen Deut leichter, gleichzeitig eine gute Kellnerin und eine gute Mutter abzugeben. Warum geben Sie diese verrückte Idee nicht einfach auf und bleiben bei mir?” Er bedachte sie mit seinem umwerfendsten Lächeln, und sie war fast versucht nachzugeben.
    Fast, aber nicht ganz.
    Suzy befreite sich aus seinem Griff. “Hier bei Ihnen bleiben?”
    fragte sie zweifelnd. “Für wie lange? Bis Sie in Pension gehen?
    Bis Travis aufs College verschwindet? Bis ich alt und grau bin und nichts weiter zu erwarten habe als eine kleine Rente, die ich mit niemandem teilen kann? Nein, danke.”
    Brady lehnte sich gegen seinen Schreibtisch und nahm sie aufmerksam in Augenschein. “Was werden Sie denn nun tatsächlich machen, wenn Travis aufs College geht? Was machen Sie, wenn Sie alt und grau sind?” Diese Frage schien ihn ernsthaft zu beschäftigen.
    “Das kommt darauf an, und zwar auf meinen zukünftigen Mann. Vielleicht touren wir mit einem alten VW-Bus durch die Gegend. Vielleicht sitzen wir aber einfach auch nur in unseren Schaukelstühlen auf der Veranda und spielen Gin Romme’.”
    Brady schüttelte angewidert den Kopf. “Gin Ro mme, Schaukelstühle. Mit Ihrem Mann. Ihrem zukünftigen Mann. Ich wusste ja gar nicht, dass Sie Gin Romme spielen.”

    “Tue ich auch nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Sollte er es wünschen. Mein Mann, meine ich.”
    “Wird diese Idee mit der Heirat nicht langsam zur Besessenheit?”
    Ihr Lächeln erlosch. “Von mir aus nennen Sie es Besessenheit. Ich würde es lieber als Entschlossenheit bezeichnen. Entschlossenheit, meinem Sohn einen Vater zu verschaffen. Ist das so falsch?”
    “Nein, natürlich ist das nicht falsch. Ich denke nur, dass Sie falsch an die Sache rangehen. Warum warten sie nicht einfach in Ruhe ab, wie die Dinge sich entwickeln, anstatt eine regelrechte Kampagne anzuleiern?”
    “Aber es ist eine Kampagne. Für mich ist diese Sache genauso wichtig wie Ihre Wiederwahl für Sie. Ihre Motive stelle ich ja auch nicht in Frage, ich respektiere sie. Ich helfe Ihnen
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