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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer
Autoren: L. A. Graf
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ein Poktoy«, sagte er zu Torres, während er auch die anderen Konsolen überprüfte. Er sah, wie sich Verwirrungsfalten in ihrer Stirn formten. »Damit ist eine Art Sprichwort gemeint. Er gab es an meinen Vater weiter, und ich bekam es von ihm: Coya anochty zab.« Sein Blick fiel auf ein Schaltpult, das nur noch Schrottwert hatte. Die verschiedenen Anzeigenfelder waren geborsten und lieferten keine Daten mehr. »›Siehe niemals zurück.‹ «
    Wieder offenbarten Torres’ Züge den Schatten eines Lächelns. Chakotay verzog andeutungsweise das Gesicht, als er daran dachte, wie angemessen ein solcher Rat in Hinsicht auf viele ihrer Kämpfe war. Wenn wir zurücksähen, so müßten wir uns an Niederlagen erinnern, an den Tod von Freunden, dachte er.
    »Seltsamc « Die Stimme des Vulkaniers kam von der Waffenkonsole.
    Tuvok schien sich gar nicht bewußt zu sein, dieses eine Wort ausgesprochen zu haben. Er berührte mehrere Sensorfelder, und seine Aufmerksamkeit galt etwas, das Chakotay nicht erkennen konnte.
    Wenige Sekunden später hob Tuvok eine Braue und deutete auf ein Display. »Wir sind gerade durch eine Art kohärenten Tetryonenstrahl geflogen.«
    Von einem Augenblick zum anderen klopfte Chakotays Herz bis zum Hals empor. Wenn die Cardassianer eine neue Waffe entwickelt habenc Er verdrängte diesen Gedanken, der zuviel Schrecken brachte. »Ursprung?« fragte er und kehrte zum vorderen Bereich der Brücke zurück.
    Tuvok sah auf einen Monitor. »Unbekannt.«
    Chakotay näherte sich, und Torres folgte so dicht hinter ihm, wie es ihr möglich war, ohne ihn zu berühren. Der Vulkanier deutete auf ein Diagramm. »Eine starke Verschiebungswelle schließt zu uns auf.«
    Chakotay sah zum Wandschirm, der nur gestaltloses
    Plasmawogen zeigte. Anschließend richtete er den Blick auf die rätselhafte Mischung aus Zahlenkolonnen, graphischen Mustern und einem formlosen Etwas, das sich immer mehr ausdehnte. »Ein weiterer Sturm?«
    Tuvok schüttelte den Kopf. »Es ist kein Plasmaphänomen.
    Der Computer kann es nicht identifizieren.«
    »Auf den Schirm.«
    Das Wabern des Plasmas im Projektionsfeld veränderte sich, als der Darstellungsbereich wechselte: Chakotay sah jetzt nicht mehr das All vor dem Schiff, sondern die stellare Region, aus der sie kamen. Tief in seinem Innern versteifte sich etwas, als er funkelnde Zerstörung sah, die sich durch den Sturm hinter dem Maquis-Raumer fraß.
    »Wenn die gegenwärtigen Geschwindigkeiten unverändert bleiben, erreicht uns die Welle in weniger als dreißig Sekunden«, sagte Tuvok ruhig.
    Um uns zu verschlingen. Chakotay eilte zum Navigationspult.
    »Steckt noch Saft in den Impulsgeneratoren, B’Elanna?« rief er, als er wieder im Pilotensessel Platz nahm.
    Torres rang mit beschädigten Kontrollen, die ihr nicht gehorchen wollten. Sie murmelte einige Flüche, bevor sie antwortete: »Das wird sich gleich herausstellen.«
    »Die Verschiebungswelle ist noch immer schneller als wir«, warf Tuvok ein. Chakotay hielt es nicht für nötig, die Meldung zu bestätigen.
    »Maximale Energie.«
    »Mehr haben wir nicht«, erwiderte Torres.
    Das kleine Schiff beschleunigte, aber trotzdem spürte Chakotay, wie die Entfernung zum Etwas schrumpfte. Er fühlte es wie den warnenden Hauch eines Feuers, wie den nahen Flügelschlag einer Eule, die sich anschickte, einem in der Nacht verborgenen Beutetier den Tod zu bringen. Muß es auf diese Weise geschehen? Dachte er. Nach all dem, was wir durchgemacht haben, was wir uns erträumten? Müssen wir hier und jetzt sterben?
    »Die Welle wird ebenfalls schneller.« Ein in immer kürzeren Abständen erklingendes Signal untermalte die Worte des Vulkaniers. »Sie erreicht uns in acht Sekundenc fünfc «
    Erneut hakte Chakotay die Füße hinter die Verankerungsstreben des Sessels. Die Hände ruhten wie erstarrt an den Navigationskontrollen – sie konnten nicht mehr Energie beschwören.
    So zu sterbencEs ist nicht fair!
    Sirenen heulten. Schreie ertönten. Das Schiff knirschte und knackte. Chakotay biß die Zähne zusammen und wünschte sich, irgendwie die Ohren schließen zu können. Er verfluchte die Föderation für das mit den Cardassianern getroffene Abkommen. Er verfluchte die Cardassianer, die sie verfolgt und gezwungen hatten, in den Badlands Zuflucht zu suchen. Er verfluchte den bitteren Scherz einer entarteten Natur, der sie nun erreichte, den Raumer packte und ihn wie eine faulige Frucht platzen ließ, auf daß seine Eingeweide – Elektronik, Metall und
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