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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind
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dachte kurz an die Kinder auf der Dachveranda. „Ich frage mich, ob es so klug ist, alle hier zusammenzutreiben. Ein so altes Haus brennt wie Zunder, wenn ein Brandsatz hineingeworfen wird. Ich meine, es ist ein schönes und solides altes Haus, aber so viel ist hier aus Holz ..."
    „Ich weiß, was du meinst", erwiderte Regina unglücklich. „Ich habe mir bei uns zu Hause über den gleichen Punkt so lange Sorge gemacht, bis der arme Kane es nicht mehr hören konnte und eine Sprinkleranlage einbauen ließ. Jetzt haben wir das Problem, dass die kleine Courtney bei einem Feuer in ihrem Bett ertrinken könnte."
    „Vielleicht sollten wir was anderes tun, als uns nur Sorgen zu machen."
    „Zum Beispiel? Wohin sollen wir gehen? Was sollen wir machen? Die Männer haben heute Nachmittag bereits das Dach und die Außenmauern mit Schläuchen nass gemacht. Ich glaube, sie haben einen Plan. Wir können einfach nur hoffen, dass sie wissen, was sie tun."
    Chloe wollte nicht hoffen, sie wollte es wissen. Sie musste sicher sein, dass Wade überlebte, damit sie mit ihm reden konnte. Es gab Dinge, die sie ihm sagen und erklären musste. Sie ertrug es nicht, dass er da draußen war und nicht wusste, wie viel er ihr bedeutete und wie sehr sie sich geirrt hatte. Selbst wenn er sie nicht liebte, sollte er wissen, dass sie zu ihrem eigenen Schutz so verletzende Worte gesagt hatte. Dass sie Angst hatte, ihn wissen zu lassen, was sie empfand. Dass sie fürchtete, er könnte das ausnutzen.
    Sie sah sich um, doch es war niemand da, den sie hätte fragen können, weder Wade noch Kane, Roan oder Adam. Der einzige Benedict-Cousin, den sie entdeckte, war Luke, der offenbar seinen Posten an der Zufahrtsstraße verlassen hatte. Sie sah, wie April ihn begrüßte und er sie an sich drückte und sie so leidenschaftlich küsste, dass die Umstehenden zu johlen begannen. Dann schaute sie weg und suchte die Menge ein zweites Mal ab. Sie ging sogar ein paar Meter zurück, um einen Blick ins Wohnzimmer werfen zu können.
    Die meisten der männlichen Benedicts im Haus waren entweder Teenager oder bereits im gesetzten Alter. Die Männer, die das richtige Alter hatten, um zu kämpfen, befanden sich draußen auf dem Grundstück.
    „Wohin sind Wade und die anderen gegangen?" fragte sie, als sie sich wieder zu Regina stellte. „Wo sind sie?"
    „Irgendwo da draußen", antwortete Regina. „In den Wäldern."
    Chloe spürte, wie ihr Herz zu rasen begann. „Wie meinst du das? Was soll uns das denn nützen?"
    „Du brauchst nicht zu befürchten, dass wir hier schutzlos zurückgelassen worden sind. Sie sind da draußen unterwegs, damit uns nichts passiert."
    „Aber Ahmad und die anderen sind Experten in Guerillataktiken. Sie haben sie sozusagen erfunden. Außerdem bin ich sicher, dass sie mit schweren Waffen herkommen, die man nicht an jeder Ecke kaufen kann."
    Regina sah sie gelassen an. „Ich würde die Benedicts nicht gerade als unbewaffnet bezeichnen. Männer, die ein Wild mit einem einzigen Schuss auf große Entfernung erlegen können, sollten wohl kein Problem mit den Widersachern haben, wie du sie beschreibst."
    Die Frau mit dem vollen roten Haar und der blassen, sommersprossigen Haut klang gleichgültig, doch das mochte täuschen. Chloe hielt sich vor Augen, dass Regina nicht ohne Grund einen Benedict geheiratet hatte.
    „Darum wart ihr eben alle draußen, richtig?" fragte sie, als ihr etwas zu dämmern begann. „Ihr habt euren Männern auf Wiedersehen gesagt, nicht wahr?"
    „Ich weiß nicht, ob ich das so bezeichnen würde", widersprach Regina.
    „Ihr habt sie losgeschickt", korrigierte sich Chloe ernst.
    „Das kann man nie wissen." Die rothaarige Frau betrachtete ihre Hände, die sie ins Spülwasser getaucht hatte.
    Nein, das kann man tatsächlich nie wissen. Wade war mit den anderen losgezogen, und sie hatte keine Gelegenheit mehr bekommen, mit ihm zu sprechen, damit sie die letzten, schmerzenden Bemerkungen zurücknehmen konnte. Er hatte im Wald ungeschützt seinen Posten eingenommen und glaubte, sie wüsste nicht zu schätzen, was er unternahm, um sie und seine Familie zu beschützen. Er war irgendwo da draußen und lauerte Ahmad und den anderen auf, die bald das Haus und die Umgebung in eine Feuerhölle verwandeln konnten. Wade war fort, und jetzt war es zu spät.
    Er war da draußen unterwegs, bereit zu kämpfen und zu sterben, und alles nur ihretwegen.
    Sie bekam keine Luft, sie konnte nicht klar denken. Ihr Herz raste so wild, wie sie es
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