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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig
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Telefon beantwortet."
    „Melville und ich haben noch andere Klienten", bemerkte Kane knapp.
    „Sicher, aber für die seid ihr nicht ständig auf Achse, um Beweismaterial zu sammeln, oder? Genauso wenig wie ihr euch ihretwegen auf die Fragen gerissener New Yorker Staranwälte vorbereiten müsst. Ich lasse es nicht zu, dass du meine Verteidigung aus deiner eigenen Tasche bezahlst, basta."
    Kane bewunderte seinen Großvater ebenso für seinen Stolz, wie er seinen Starrsinn respektierte. Es lag ihm fern, Pops zu verletzen. Aber dass der alte Herr sich gezwungen sah, den Familienschmuck zu versetzen, das konnte er nicht hinnehmen. „Keine Angst, deine Verteidigung wird mich nicht in den Ruin treiben", versicherte er ihm.
    „Das weiß ich. Aber ich will nicht auf Almosen angewiesen sein."
    Sie blickten sich an. Keiner schien zum Nachgeben bereit. Bis Kane die Fäuste ballte und einen unterdrückten Fluch ausstieß. „Ich werde diesem geldgierigen Bastard, der dir dies angetan hat, den Hals umdrehen, sollte ich ihn jemals zu fassen kriegen!"
    „Gut", erwiderte sein Großvater trocken. „Und ich werde ihm ein königliches Begräbnis ausrichten, damit er sieht, wie es gemacht wird."
    Kane rang sich ein dünnes Lächeln ab. „Es würde ihm recht geschehen, in einem seiner billigen Blechsärge unter die Erde zu kommen."
    „Absolut. Obwohl ich nicht der Einzige bin, den er mit seinen Praktiken schädigt."
    Sein Großvater hatte Recht. Die Farmer, die Kraftfahrer und Feldarbeiter im gesamten Delta machten sich Sorgen um die Preise, die das große New Yorker Begräbnisunternehmen verlangen würde, wenn Cromptons Bestattungsinstitut von der Bildfläche verschwunden war. Sam Bailey, der in seinem Laden Tierfutter verkaufte, hatte es gestern erwähnt. Es sei ein Verbrechen, wenn die Leute sich verschulden müssten, um ihre Angehörigen begraben zu können. Bei dem Prozess würde er jedenfalls hundertprozentig hinter Lewis Crompton stehen.
    Cromptons Bestattungsinstitut war ein alteingesessener Teil der Gemeinde, ein Traditionsunternehmen seit 1858. Kein anonymes Konglomerat würde jemals denselben diskreten persönlichen Service liefern können. Das von Gervis Berry geleitete Begräbnisunternehmen hatte zwar in einer groß angelegten PR-Kampagne die Kundschaft von der Qualität der Organisation zu überzeugen versucht, aber bei näherem Hinsehen hatten sich die angepriesenen Dienste als ein einziger Schwindel entpuppt. Eingehende Überprüfungen ergaben, dass sowohl Ware als auch Dienstleistungen zu wünschen übrig ließen und das Geschäftsgebaren der Firma höchst fragwürdig war.
    Insbesondere Melville, Kanes Partner, war empört über die Praktiken, auf die er bei seinen Nachforschungen stieß. Als Schwarzer konnte er es nicht h innehmen, dass die übelsten Vers töße der Berry Association gegen sein Volk gerichtet schienen. Und so lag es auch in seinem Interesse, wenn er zu verhindern trachtete, dass Cromptons Bestattungsinstitut von Berrys Konglomerat geschluckt wurde. Es handelte sich sozusagen um seinen ganz privaten Kreuzzug. Nicht nur akzeptierte Melville klaglos die Kosten, die der Kanzlei aus dem Fall entstanden. Nein, er bezahlte die Rechnungen oft sogar aus eigener Tasche.
    Aber das machte in Lewis Cromptons Augen die Sache nicht besser. „Ich habe nachgedacht", brach der alte Herr das Schweigen. „Vielleicht sollten wir einen Vergleich vorschlagen."
    „Jetzt? Wo die Dinge endlich ins Rollen kommen?" Kane konnte seine Überraschung kaum verbergen.
    „Ich könnte mir keinen besseren Zeitpunkt vorstellen."
    Kane betrachtete seinen Großvater einen Moment. „Wohl wegen des Geldes, was?"
    „Weil sich die Sache schon viel zu lange hinzieht und immer komplizierter wird. Und weil sie dir zusetzt. Du siehst aus, als hättest du eine Woche nicht geschlafen."
    „Und jetzt hast du Angst, ich könnte durchdrehen? Wegen dieses albernen kleinen Vorfalls?"
    „Das habe ich nicht gesagt", protestierte sein Großvater. „Soweit ich es beurteilen kann, habt ihr Gervis Berry da, wo ihr ihn haben wollt. Ich denke, wir können diesen Prozess gewinnen. Aber ich bin kein rachsüchtiger Mensch, und ich habe Besseres zu tun, als meine Tage vor Gericht zu vergeuden. Deshalb will ich einen Vergleich anbieten. Du könntest Berry mitteilen, dass ich meine Klage fallen lasse, wenn er mir schriftlich gibt, dass er sich zurückzieht und uns hier in Turn-Coupe in Ruhe lässt. Und wenn er dir und Melville die Kosten erstattet und uns
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