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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig
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funktioniert?"
    „Nein."
    Kane blieb stehen. Langsam drehte er sich zu ihr um. „Nein?" fragte er mit erhobenen Brauen. „Warum nicht?"
    „Mr. Crompton änderte seine Entscheidung, den Schmuck zu verkaufen." Und in ironischem Ton fügte sie hinzu: „Ich glaube, sein Anwalt riet ihm davon ab."
    „Also war Ihnen dieser Weg verbaut." Er lächelte zynisch. „Wie ging es dann weiter? Was haben Sie gemacht?"
    „Ich rief Gervis an und erklärte ihm, wie die Dinge standen. Jemand anderes, vermutlich Slater, sagte ihm, Mr. Cromptons Enkel könnte möglicherweise Interesse an mir haben. Daraufhin wurde ich angewiesen, meine Bemühungen auf ihn zu konzentrieren."
    Das Publikum im Gerichtssaal kommentierte dies mit lautem Gemurmel. Kane hob die Stimme, um sich Gehör zu verschaffen. „Man sagte Ihnen also, dass Sie sich an den Enkel heranmachen sollen?"
    „ Ja."
    „Und haben Sie der Anweisung Folge geleistet?"
    Regina betrachtete sein Gesicht, versuchte zu ergründen, was hinter seinen ernsten Zügen lag. Aber es gelang ihr nicht. Nein, dachte sie, das habe ich nicht verdient. Oder vielleicht doch? Hier, im Gerichtssaal, erschien ihr die ganze Farce noch viel niederträchtiger, viel verachtungswürdiger als zu dem Zeitpunkt, wo sie sich abspielte. Und schon da fand sie sie schlimm genug.
    „ Ja", flüsterte sie. Ja, das habe ich."
    „Mit welchem Ergebnis?"
    Wollte er wirklich, dass sie so deutlich wurde? „Wir ... kamen uns näher."
    „Und Sie haben ihm Informationen entlockt?"
    Hilflos zuckte sie die Schultern. „Ich versuchte es."
    „Und Sie hatten keinen Erfolg damit?"
    „Ich glaube, er war misstrauisch. Ich nahm an, dass er ..." Weil ihr plötzlich Zweifel kamen, ob sie weitersprechen sollte, hielt sie inne.
    „Was nahmen Sie an?"
    Regina senkte den Blick. „Dass auch er seine Gründe hatte, sich mit mir abzugeben."
    „Aber trotzdem suchten Sie die Beziehung zu ihm?"
    „ Ja."
    „Warum?"
    Sein knapper Ton klang geradezu feindselig. Gekränkt antwortete sie ihm nicht minder unfreundlich: „Weil ich keine andere Wahl hatte!"
    „Sie hatten keine Wahl? Es fällt mir schwer, das zu glauben, Miss Dalton. Jeder Mensch kann sich aussuchen, ob er richtig oder falsch handeln will."
    „Nein, nicht immer! Nicht, wenn das Wohl eines Kindes auf dem Spiel steht."
    Mit bohrendem Blick sah er sie an. „Das Wohl eines Kindes? Ihres Kindes?"
    „Meines Sohnes", antwortete sie ihm. „Der einzige Mensch, der mir je ..." Weil sich ihr plötzlich die Kehle zuschnürte, vermochte sie kein weiteres Wort hervorzubringen.
    „Ihr Sohn Stephan Berry, der sich bei Gervis Berry in New York aufhielt, während Sie in Turn-Coupe beschäftigt waren?"
    „Ja." Tränen brannten ihr in den Augen. Nur mit Mühe zwang sie sich zu einer Antwort.
    „Inwiefern war das Kind in diese Situation verwickelt?"
    „Bitte ...", sagte sie flehend. „Ich kann doch nicht..."
    Aber Kane ließ sich nicht erweichen. „Beantworten Sie mir die Frage", forderte er sie knapp auf.
    Sie blickte zu Stephan hin. Nur verschwommen sah sie durch ihre Tränen, dass er die Stirn gerunzelt hatte. Sie nahm an, dass ihn weniger das Gesagte störte, als eher die Art und Weise, wie man seine Mutter behandelte. Doch mit Sicherheit wusste sie es natürlich nicht. Verzweifelt suchte sie nach einer Formulierung, die das Gericht, nicht jedoch der Junge verstehen würde.
    Stockend sagte sie: „Gervis drohte mir, er würde meinem Sohn in allen Einzelheiten den ... kriminellen Angriff schildern, der neun Monate vor seiner Geburt geschah und Auslöser derselben war."
    „Er versuchte Sie also zu erpressen, indem er das Wohlergehen des Jungen von Ihrem Verhalten abhängig machte?"
    „Einspruch!" rief der Leiter des Verteidigungsteams.
    „Ja", sagte Regina, unsagbar erleichtert darüber, dass sie nicht gezwungen wurde, den demütigenden Sachverhalt ihrer Vergewaltigung dazulegen. Zumal das Gemurmel im Saal Beweis genug dafür war, dass man sie auch so nur allzu gut verstanden hatte.
    Kane wandte sich von ihr ab und dem Leiter des Verteidigungsteams zu, der plötzlich den fatalen Verlauf, den dieses Verhör zu nehmen drohte, erkannt hatte und lautstark dagegen polemisierte. Mit ruhiger Stimme sagte Kane: „Ich ziehe meine Frage zurück."
    Der Richter bat um Ruhe, äußerte sich kurz zum Verfahren und bedeutete Kane dann, dass er fortfahren solle.
    Kane ging erneut zum Zeugenstand. Auf das Geländer vor Regina gestützt, blickte er eine Weile zu Boden. Als er wieder aufsah,
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