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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig
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wies außerdem darauf hin, dass es ein gutes Licht auf die Rassenbeziehungen im Süden werfe, wenn eine überwiegend schwarze Jury für einen weißen Mann aus dem Süden und gegen die Interessen eines Unternehmens aus dem als liberal geltenden Nordosten stimmte.
    Gervis' Anwälte drückten sich weniger schmeichelhaft aus. Der Leiter des Teams erhob den Vorwurf, er und seine Kollegen seien durch das veraltete, rückständige Rechtssystem in Louisiana benachteiligt und durch die Taktiken der Anwälte des Klägers bewusst in die Irre geführt worden. Darüber hinaus hätten die Geschworenen die Tragweite des Falles, die Bedeutung des freien Wettbewerbs, nicht begriffen.
    Gervis gab keinen Kommentar zu dem Urteil ab. Man zeigte ihn, wie er mit einer verärgerten Handbewegung die Fragen und das Blitzlichtgewitter der Reporter abwehrte und dann in eine Limousine sprang, die mit ihm davonfuhr. Danach kam Lewis Crompton ins Bild. Mit höflichen Worten lobte er die Einsicht der Geschworenen und hob die exzellente Arbeit seiner Anwälte hervor.
    Als Kanes Gesicht auf dem Bildschirm erschien, griff Regina nach der Fernbedienung und wechselte den Kanal. Sie wollte weder Kanes Bild sehen noch seine Stimme hören. Sie konnte es einfach nicht ertragen.
    Seit sie nach ihrer Aussage den Gerichtssaal verließ, hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Und sie erwartete auch nicht, jemals wieder Kontakt zu ihm zu haben. Ihr war es mehr als recht, wenn sie ihn nie mehr wieder sah.
    Jetzt, nachdem der Prozess entschieden war, gab es nichts, was sie in Turn-Coupe hielt. Je eher sie von hier verschwand, desto besser. Regina sprang auf und begann die Sachen zusammenzusuchen, die sich während ihres Aufenthalts angesammelt hatten. Sie nahm Hemden, Hosen und Blusen aus den Schubladen und packte sie in den billigen Koffer, den sie gekauft hatte.
    „Mama?" Stephan, der auf dem Bett lag und mit Batman-Aufklebern spielte, blickte fragend zu ihr auf. „Fahren wir weg?"
    „Ja, mein Schatz, wir müssen weg."
    „Wohin?"
    „Ich weiß es noch nicht. Irgendwohin."
    Sie hatte an New Orleans gedacht oder an Florida. Es war eigentlich egal, welches Ziel sie ansteuerte, solange es nur weit genug von Turn-Coupe entfernt war. Sie würde mit Stephan in ihren Mietwagen steigen und einfach ins Blaue hineinfahren. Vielleicht war es ohnehin das Klügste, wenn sie kein festes Ziel hatte. Denn solange sie nicht wusste, wo sie landen würde, war die Wahrscheinlichkeit gering, dass Gervis sie fand.
    Stephan starrte auf seine Füße. „Mir gefällt es hier."
    „Weil Miss Betsy dich verwöhnt hat", sagte Regina.
    „Miss Betsy gefällt mir auch", erklärte der Junge.
    „Ich mag sie auch gern." Lächelnd betrachtete Regina ihren Sohn. Wie schnell er sich an die hier im Süden gebräuchliche, respektvolle Anrede gewöhnt hatte. Auch ihr war sie zur lieben Gewohnheit geworden, kam es ihr doch fast so vor, als würde die höfliche Anrede den Respekt oftmals nach sich ziehen. Hätte sie die Möglichkeit dazu gehabt, hätte ihr noch sehr viel mehr zur Gewohnheit werden können, das wusste sie. Doch sie hatte sie nicht. Damit mussten sie beide sich abfinden.
    Regina hob einen schmutzigen Socken vom Fußboden auf und warf ihn in den Koffer. Dann setzte sie sich zu ihrem Sohn aufs Bett und nahm seine Hand. Doch ehe sie in Worte fassen konnte, was sie ihm sagen wollte, klopfte es an der Tür.
    Es war Betsy, die draußen stand. „Hallo", sagte sie fröhlich. Sie winkte Stephan zu und wandte sich dann wieder an Regina. „Es tut mir Leid, Sie zu stören, Regina, aber Mr. Lewis rief mich gerade an. Ich soll Sie fragen, ob es Ihnen wohl etwas ausmacht, ihn zurückzurufen."
    Mr. Lewis hatte Regina nicht erreichen können, weil sie den Telefonstecker aus der Wand gezogen hatte, nachdem immer wieder Reporter bei ihr anriefen und Auskunft über ihre Affäre mit Kane begehrten. „Oh, ich weiß nicht so recht", sagte sie jetzt zu Betsy. „Ich bin gerade dabei, unsere ..."
    „Sie wollen abreisen, nicht wahr?" Betsy warf einen Blick an Regina vorbei aufs Bett, wo der geöffnete Koffer lag. „Das dachte ich mir. Ich sagte es auch Mr. Lewis. Er meinte, ob Sie nicht wenigstens kurz bei ihm anhalten können, ehe Sie aufbrechen."
    „Na ja, das kann ich machen." Es war das Letzte, wonach Regina der Sinn stand, doch sie hatte kaum das Recht, dem alten Herrn diese Bitte abzuschlagen.
    „Gut", sagte Betsy und wandte sich zum Gehen. „Ich richte ihm aus, dass Sie kommen."
    Hätte Betsy
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