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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Autoren: Harald Lesch
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ablenkt und dabei Nord- und Südlichter erzeugt. Wieso? Nun, der Sonnenwind schüttelt gewissermaßen am Magnetfeld der Erde. Und geschüttelte - nicht gerührte - Magnetfelder führen zu elektrischen Strömen. Das heißt, wenn der Sonnenwind mit seinen paar hundert Kilometern pro Sekunde am Magnetfeld der Erde schüttelt, dann werden dabei elektrische Ströme induziert. Diese Ströme laufen nun entlang der magnetischen Feldlinien der Erde wohin? Direkt zum Verbraucher. Und der ist in diesem Fall die Hochatmosphäre über den Polen, die sich gleich so über den Besuch freut, dass sie zu leuchten anfängt. Aurora borealis und Aurora australis heißt dieses Phänomen, das den Himmel in grünen und roten Farbbändern erglühen lässt. Für dieWikinger war das übrigens einst ein Zeichen, dass die Walküren mal wieder unterwegs waren, auf der Suche nach tapferen Kriegern, die Manns genug wären, mit Odin höchstselbst zu Abend zu speisen. Und wie sie da so über den Himmel walküren, spiegelt sich der Mondenschein in ihren glänzenden Gewändern. Schön, nicht?

    Aber nicht nur. Es kann sogar sehr gefährlich sein, solche Nord- und Südlichter zu betrachten. Nicht nur, weil man die ganze Zeit fasziniert mit dem Kopf im Nacken nach oben starrt und so eine unangenehme Genickstarre riskiert.Wenn man sich nämlich in Alaska, in Fairbanks etwa, zum ersten Mal in seinem Leben Nordlichter anschaut und stößt dabei versehentlich gegen eine Elchkuh, dann kann das außerordentlich dramatische Konsequenzen haben. Ist alles schon vorgekommen. Also seien Sie bloß vorsichtig und prüfen Sie bitte vorher, ob irgendwo eine Kuh herumsteht.

Schöne Sauerei
    Io-Mond
    Io. Nicht »Jou« im Sinne von »Jawoll«. Einfach nur I-O. Kennen Sie nicht? Nun, das ist einer der vier galileischen Monde mit so klingenden Namen wie Ganymed, Kallisto, Europa und eben Io. Kennen Sie auch nicht? Na, Sie machen mir Spaß.
    Dabei ist Io einer der Monde, die mit bewiesen haben, dass sich nicht alles um die Erde dreht. Die galileischen Monde drehen sich nämlich um den Jupiter. Io ist der »vulkanischste« Körper unseres Sonnensystems und er ist von allen Monden und Planeten am aktivsten.

    Woher das kommt? Nun, das hat mit der Nähe des großen Jupiters zu tun. Io ist der innerste der vier Monde des Planeten. Und da der Jupiter ja 317-mal so schwer ist wie die Erde, übt er eine unglaubliche Gezeitenkraft auf seine Monde aus. Diese Gezeitenkraft führt nun dazu, dass das Innere des Mondes Io quasi ständig durchgeknetet wird. Deshalb ist das Innere des Mondes heute noch glutflüssig und spritzt regelmäßig durch sämtliche Poren heraus, die sich an seiner Oberfläche auftun. Schöne Sauerei! Das Zeug schießt mit großer Geschwindigkeit heraus - und fällt wieder herunter. Und weil da keiner aufräumt, ist Io gelb. Nicht gelb vor Neid, aber gelb vor Schwefel.
    Manchmal kann aber doch ein bisschen Material, das aus dem Io herausgeschossen ist, entlang der magnetischen Feldlinien hin zum Jupiter fließen. Der Jupiter hat nämlich ein gewaltiges Magnetfeld und der kleine Mond Io dreht sich durch diesen magnetischen Schirm des Jupiters. Und manchmal, wie gesagt, kann gelbes Zeug vom Io, das ziemlich schnell ist, sich entlang der magnetischen Feldlinien hin zum Jupiter bewegen, donnert auf dessen obere atmosphärische Schichten und macht dort Nordlichter.
    Leider gibt es keine Lebewesen auf Io - wenn doch, würden die einen grandiosen Himmel sehen. Andererseits, stellen Sie sich mal vor, auf so einem kleinen Mond zu leben, und der Planet, den Sie umkreisen, ist so riesig, dass er den ganzen Himmel ausfüllt - grauenhaft.

Kosmischer Durchlauferhitzer
    Leben
    Was ist Leben? Was unterscheidet Leben von Nichtleben?
    Das ist natürlich außerordentlich schwierig zu beantworten, aber man kann ja mal so ein paar Sachen mitteilen. Leben muss etwas tun, was Nichtleben nicht tun kann. Und das ist erst mal eine wichtige Definition.
    Was haben wir dann da alles? Zum Beispiel: Es kann sich reproduzieren. Na, würde man dann sagen, Flammen, die können sich ja auch reproduzieren und vervielfältigen. Das ist also wohl nicht ganz allein das Entscheidende.
    Stoffaustausch mit der Umwelt? Ja, aber auch das Feuer hat einen Stoffaustausch, indem es zum Beispiel Sauerstoff verbrennt.
    Wie ist es mit der Auswahl von bestimmten Stoffen? Einem bestimmten Stoffwechsel?
    Also kurzum: Als Physiker habe ich es ganz einfach. Für mich ist Leben ein dissipatives
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