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Der Atem Manitous

Der Atem Manitous

Titel: Der Atem Manitous
Autoren: Vampira VA
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schön, aber so, wie sie mit ihren Reizen spielte, konnte ich nicht erwarten, daß auch ihre Seele makellos war.
    Ja, sie spielte die reine Prinzessin, doch tief in ihrem Herzen brannte das Feuer der Eitelkeit und der Gier. Aber natürlich! Sie wollte mich benutzen, um Macht zu erlangen, Eiskalte Wut ergriff mich, und Liebe verwandelte sich in zehrende Wut, angefacht von dem Trugbild, das sie mir, einem Vampir, einem Fürsten der Nacht zu offenbaren wagte. Dafür sollte sie büßen. Sie verdiente es nicht, mit mir zu gehen und die Unsterblichkeit kennenzulernen.
    Bevor sie mich erreicht hatte, nahm ich die Gestalt des Wolfes an und stürzte mich auf sie. Ihre Schreie zerrissen die Stille der Nacht, als ich Stück für Stück das Leben aus ihrem Körper riß.
    Nachdem ich meinen Durst gestillt hatte, bedauerte ich meine Entscheidung, wie schon so oft. Ich schaffe es einfach nicht, in die Herzen der Menschen zu blicken. Vielleicht waren ihre Absichten ehrlich gewesen.
    Sei es drum. Mir werden noch viele trügerische Göttinnen begegnen, und vielleicht kann ich eines fernen Tages meine Wut vergessen, die mich zerstörte, als ich noch sterblich war.
    ENDE
    (© 1997 Sven Später, Kuseler Str. 19, 66871 Pfeffelbach)

Glossar
    Blut - Ein Lebenselixier, ganz besonders für die Vampire. Blut bedeutet Leben und Vitalität, und in der Vergangenheit wurden ihm magische Eigenschaften angedichtet. So mancher Krieger trank das Blut seiner Feinde, um sich deren Kraft anzueignen. Auch Vampire trinken Blut, allerdings zum Erhalt ihrer dunklen Existenz. Muß ein Vampir für längere Zeit darauf verzichten, so beginnt er unaufhaltsam zu altern. Selbst wenn er danach große Mengen zu sich nimmt, kann der Prozeß nur zu einem kleinen Teil rückgängig gemacht werden. Das erklärt, warum es Vampire in allen Altersstufen gibt. Tierblut nährt sie übrigens nur unzureichend; sie benötigen Unmengen davon, und es hält nicht lange vor.
    Chiyoda - Ein alter Werwolf (>), der sich dem Fluch, zum Vollmond Tiergestalt anzunehmen und dem Jagdinstinkt zu verfallen, erfolgreich widersetzt. In einem abgelegenen Kloster in der Mandschurei im nordostchinesischen Tiefland vermittelt er einer kleinen Gruppe von Jüngern seine Lehre. Chiyoda ist mental begabt; er kann in die Vergangenheit und mögliche Zu-künfte schauen und sich körperlos darin bewegen. Eine seiner engsten Vertrauten ist die Werwölfin Nona.
    El Nabhal - Ein Schwarzmagier, der in einer Oase im afrikanischen Mauretanien lebte, umgeben von einem Rudel Werwölfe (>), das unter seinem Befehl stand. Teil seiner Macht waren magische Tücher, die alle möglichen Empfindungen bei ihren Trägern hervorrufen konnten. Nona war lange Zeit seine Gespielin, bis sie ihn an Landru verriet und ihn mit einem seiner Tücher tötete. El Nabhals Geist fuhr jedoch in das Tuch, und er existierte darin weiter. Als er sich in wechselnden Gastkörpern an Nona rächen wollte, wurde er von Chiyoda (>) endgültig vernichtet.
    Werwölfe - Die zweite alte Rasse neben den Vampiren. Bislang weiß niemand, wie der erste Werwolf entstand. Fakt ist, daß der Wolfskeim im Blut (>) durch eine Verletzung an Menschen weitergeben wird und bei Vollmond die Kontrolle über Körper und Geist erlangt. Viele Werwölfe leben in Rudeln zusammen, ebenso viele sind Einzelgänger. In den drei Tagen vor und nach jedem vollen Mond können die Befallenen sich in Wölfe verwandeln, die etwas größer und ungelenker sind als normale Tiere. Ältere Werwölfe können ihre Metamorphose besser kontrollieren; Chiyoda (>) vermag sie sogar zu verhindern. Die toten Körper der Vampire sind übrigens gegen den Keim immun. Die klassische Methode, einen Werwolf zu töten, ist Silber in Form einer Kugel oder eines Dolches.

Fortsetzung in...

    Der Tod im Eis
    von Timothy Stahl

    Er war in einem mit Flüssigkeit gefüllten Tank erwacht, angeschlossen an Drähte und Sensoren und ohne Erinnerung an sein bisheriges Leben.
    Was daran lag, daß er kein bisheriges Leben hatte. Er war ein Homunkulus, ein genetisch geschaffener Vampir. Seine Aufgabe: sich zu vermehren, so schnell und effektiv wie möglich.
    Dieser Plan scheiterte. Sein Nachwuchs starb, als das Schiff, auf dem er vor seinen Schöpfern floh, ausbrannte. Ihm selbst gelang es, sich nahe Alaska ins Meer zu retten. Vom Feuer ins Eis.
    Aber Kälte konnte ihm nichts anhaben. Er trug die Hölle in sich. Und er würde sie zu denen bringen, die ihn fanden.

    1   siehe VAMPIRA T04: »Der Pfad der
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