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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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gelockt oder mir Desinformationen zugespielt, die für mich als solche zu erkennen waren.«
»Könnte es einer dieser Tricks der Regierung in Beijing sein? Vielleicht ein Versuch, den Präsidenten dazu zu bringen, beim Menschenrechtsabkommen einen Rückzieher zu machen?«
»Der alte Häftling behauptet, Beijing weiß nicht einmal, dass er einen Sohn hat, geschweige denn, dass er jetzt Präsident der Vereinigten Staaten ist.« Fieberhaft rechnete Smith im Kopf Alter und Jahre nach. Numerisch war es möglich. »Wo genau wird dieser Alte …«
»Runter!« Mondragon ließ sich bäuchlings auf den Sand fallen.
    Mit klopfendem Herzen hechtete Smith hinter einen Korallenblock, als von rechts, vom Wasser her, wütende chinesische Rufe, begleitet vom Feuer automatischer Waffen, ertönten. Mondragon robbte zu Smith hinter den Korallenblock und richtete sich geduckt auf. Seine 9mm-Glock kam neben Smiths Beretta zum Vorschein, und gemeinsam suchten sie das Dunkel der Bucht nach ihren Feinden ab.
    »Sieht ganz so aus, als hätte ich sie nicht abgeschüttelt«, bemerkte Mondragon besorgt.
    Smith vergeudete keine Zeit mit Vorwürfen. »Wo sind sie? Können Sie etwas sehen?«
»Absolut nichts.« Smith zog ein Nachtsichtgerät aus seiner Windjacke und setzte es auf. Die Nacht nahm ein fahles Grün an, und die verschwommenen Korallenformationen draußen im Meer wurden deutlich erkennbar. Das galt auch für einen kleinen, mageren Mann mit nacktem Oberkörper, der neben einem der statuenartigen Pfeiler bis zu den Knien im Wasser stand. Er hielt eine AK-47 und spähte in die Richtung, wo Smith und Mondragon in Deckung gegangen waren.
    »Einen habe ich entdeckt«, sagte Smith leise zu Mondragon. »Bewegen Sie sich ein bisschen. Zeigen Sie eine Schulter. Tun Sie so, als würden Sie rauskommen.« Mondragon richtete sich halb auf und schob die linke Schulter vor, als wolle er gleich loslaufen. Der magere Kerl hinter dem Pfeiler eröffnete das Feuer.
    Smith gab zwei gezielte Schüsse ab. Im grünen Licht zuckte der Mann zuerst nach hinten, dann fiel er nach vorn. Um seinen Körper breitete sich ein dunkler Fleck aus, als er mit dem Gesicht nach unten im Wasser trieb.
    Mondragon war bereits wieder in Deckung gegangen und schoss ebenfalls. Irgendjemand, irgendwo in der Nacht, schrie auf.
    »Dort drüben!«, stieß Mondragon hervor. »Rechts! Dort sind noch mehr!« Smith riss seine Beretta nach rechts. Vier grüne Gestalten hatten ihre Deckung verlassen und rannten vom Meer auf die Küstenstraße zu. Ein fünfter lag hinter ihnen auf dem Strand. Smith feuerte auf den ersten Mann der ausschwärmenden Gruppe. Er sah, wie er sich ans Bein fasste und zu Boden ging, aber die zwei nachfolgenden Männer packten ihn an den Armen und brachten sich mit ihm in Deckung.
    »Sie wollen uns seitlich umgehen!« Smith trat Schweiß auf die Stirn. »Zurück!« Er und Mondragon sprangen auf und rannten über den Korallensand auf die Böschung zu, die die Bucht im Süden begrenzte. Eine von hinten kommende Salve verriet ihnen, dass sie es noch mit weiteren Angreifern zu tun hatten. Smith spürte, wie eine Kugel durch seine Windjacke fetzte. Von einem Adrenalinschub geputscht, hetzte er die Böschung hinauf und ging in dichtem Gestrüpp hinter einem Baum in Deckung.
    Mondragon, der ihm folgte, zog sein rechtes Bein nach und sank hinter einem anderen Baum zu Boden.
    Eine neue Salve ließ einen Sprühregen aus zerfetzten Blättern und Zweigen auf sie niedergehen und raubte ihnen fast die Luft zum Atmen. Sie behielten die Köpfe unten. Mondragon zog ein Messer aus einer Scheide an seinem Rücken, schlitzte seine Hose auf und untersuchte die Wunde an seinem Bein.
    »Wie schlimm ist es?«, flüsterte Smith.
    »Glaube nicht, dass es was Ernsteres ist. Wird nur schwer werden, die Verletzung zu erklären, wenn ich morgen aufs Festland zurückkehre. Entweder muss ich mir Urlaub nehmen oder einen Unfall vortäuschen.« Er lächelte gequält. »Im Moment haben wir allerdings dringendere Probleme. Die kleine Gruppe ist inzwischen seitlich von uns, wahrscheinlich oben auf der Straße, und die anderen in der Bucht werden versuchen, uns auf sie zuzutreiben.
    Wir müssen uns weiter nach Süden zurückziehen.« Smith nickte und kroch los. Sie kamen jedoch nur langsam voran in dem dichten Gestrüpp, das durch die vom Meer hereinwehende Gischt hart und widerstandsfähig geworden war. Außerdem musste Smith für Mondragon den Weg bahnen. Um ihre Pistolen halten zu können, robbten sie
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