Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
des Landwirtschaftlichen Projekts, die Anbaumethoden der dilbianischen Bauern zu modernisieren, erschien den Hochlanddilbianern ziemlich umstritten. Auch die Sumpflocher fragten sich, ob die Vorteile, die Sie ihnen aufzählten, auch wirklich Vorteile waren oder verborgene Nachteile. Also nahmen sie Partei, wie sie es immer tun. Die Dorfbewohner entschlossen sich größtenteils für Sie, und die anderen schlossen sich den Banditen und Mula-ay an. Und dann warteten sie einfach ab, um zu sehen, wer – entweder Mensch oder Hemnoide – die festgefahrene Lage wieder flottmachen und zu seinen Gunsten entscheiden würde. Hören Sie“, sagte Bill jetzt fast bittend. „Das wissen Sie doch alles, nicht wahr?“
    Greentree schüttelte langsam den Kopf. „Ich schwöre Ihnen, daß ich es nicht wußte. Niemand im Außerirdischen Kulturdienst wußte davon!“
    Jetzt war es Bill, der merkwürdig dreinblickte. „Aber, wenn Sie es nicht wußten, wieso habe ich es dann herausgefunden?“
    „Sie haben es herausgefunden“, antwortete Greentree lächelnd, „weil Sie das einzigartigste Versuchsobjekt des wichtigsten Experiments zur Nachvollziehung außerirdischer Psychologien sind, das es jemals gegeben hat!“
    Bill machte ein finsteres Gesicht.
    „Es ist die Wahrheit!“ sagte Greentree mit Nachdruck. „Ich wollte Ihnen gerade alles erzählen, als Sie anfingen zu reden, und nun stellt sich heraus, daß Sie sogar noch mehr Erfolg hatten, als wir auch nur zu träumen wagten. Sehen Sie, Sie wurden tatsächlich nach Dilbia geschickt, um das gegenüber der hemnoidischen Opposition ins Stocken geratene Projekt wieder in Gang zu bringen. Das haben Sie getan, aber außerdem haben Sie uns zu einem neuen, besseren Verständnis der dilbianischen Wesensart verholfen und damit bewiesen, daß wir im Umgang mit anderen, fremdartigen Rassen etwas einzusetzen haben, dem die Hemnoiden nichts gleichsetzen können.“
    Bill behielt seine düstere Miene bei.
    „Sie wurden nicht bedenkenlos in die dilbianische Situation hineingeworfen“, fuhr Greentree fort. „Aber einem anderen erging es so. Das war John Tardy, den die Dilbianer Halbe Pinte Per Post nannten. Bei ihm war es reiner Zufall und unser Mangel an Verständnis für die Art der Dilbianer, die ihn in die unmögliche Lage brachte, gegen den Flußufer-Schrecken kämpfen zu müssen, und der Schrecken wollte den Kampf wirklich gewinnen.“
    „Dann verstehe ich das nicht“, murmelte Bill etwas matt.
    „Nun, es gelang John Tardy – und das grenzte fast an ein Wunder –, den Kampf zu gewinnen“, sagte Greentree. „Er gewann seinen Kampf gegen den Schrecken und löste damit eine heikle Situation. Es war etwas, das nach allen Regeln einfach nicht hätte sein können. Um herauszubekommen, wie es doch hatte geschehen können, wurden sämtliche Umstände genau erforscht – ein Vorrang-Projekt, das mehrere Jahre dauerte. Das, was dann schließlich bei dieser ganzen Untersuchung herauskam, war die Tatsache, daß John Tardys Wesen eine starke Ähnlichkeit mit der dilbianischen Wesensart aufwies. Und man kam zu dem Schluß, daß er vielleicht deshalb imstande gewesen war, die Lage auf Dilbia zu lösen, weil es ihm möglich war, wie die Dilbianer zu denken, mehr als die übrigen von uns. Kurz gesagt, daß er vielleicht lediglich der richtige Mann am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt gewesen war. Daraufhin entstand ein neuer Begriff: der Begriff des Unbewußten Agenten.“
    „Unbewußt …“ Bill schüttelte den Kopf.
    „Ja, unbewußt“, bekräftigte Greentree. „Ein Mann, der überhaupt nicht auf seine Aufgaben vorbereitet wird und daher keine sichtbare Bindung an seine Vorgesetzten hat, aber so gut in die vorliegende Situation und zu den beteiligten Personen paßt, daß er ideal geeignet ist, mit der Situation fertig zu werden und eine Lösung zu finden. Der Unbewußte Agent darf nicht nur improvisieren – er ist gezwungen, zu improvisieren. Und da er so ideal geeignet ist, kann man praktisch damit rechnen, daß er auch eine ideale Lösung findet.“
    „Ich war also ein Unbewußter Agent, wie?“ sagte Bill mit einiger Bitterkeit.
    „So ist es“, bestätigte Greentree. „Der erste von wahrscheinlich vielen – jetzt, nachdem das Experiment so erfolgreich verlaufen ist. Und immerhin haben wir Ihnen etwas geholfen, indem wir Ihnen einen Vorrat an allgemeinen dilbianischen Informationen durch Hypnose und eine ganz ähnlich gelagerte Mitarbeiterin mitgegeben haben. Aber die Lösung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher