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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent
Autoren: Gordon R. Dickson
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gelänge, überlegte Bill, dem ersten, vernichtenden Schlag von Knochenbrechers mannshohem Schwert auszuweichen, könnte er vielleicht unter der Deckung des anderen hindurchschlüpfen und mit seinem eigenen kleinen Schwert einiges anstellen, bevor sein Gegner sich wieder gesammelt hatte. Oder er könnte ihm seinen Schild entgegenschleudern, der ihn doch nur behindern würde. Ein solches Überraschungsmanöver würde ihm vielleicht einen kleinen Vorteil einbringen, und wenn es ihm gelänge, an dem großen Dilbianer vorbeizukommen … ein schneller Spurt könnte ihn bis zur Tür am anderen Ende bringen.
    „Derjenige, der zuerst auf seinen zwei Füßen aus dem Gebäude kommt …“, hatte Knochenbrecher gesagt.
    Keine fünf Meter vor Bill klapperte plötzlich etwas, wie von einer unvorsichtigen Fußbewegung ins Rollen gebracht. Bill blieb erschrocken stehen. Der Gang direkt vor ihm war schmal, aber etwas weiter voraus schien er sich wieder zu einem jener Plätze zu verbreitern. Und genau von jener Stelle her war das Geräusch gekommen. Dort wartete Knochenbrecher auf ihn.
    Bill tastete mit dem Handrücken seiner Schwerthand die Stapel zu beiden Seiten des Ganges ab. Zu seiner Linken befanden sich Säcke, die mit harten, unförmigen Gegenständen gefüllt und bis zur Decke hinauf gestapelt waren, so daß keine Möglichkeit bestand, auf den Stapel hinaufzuklettern und sich jenem freien Platz von oben zu nähern. Zu seiner Rechten fühlte er einen Stapel Holzstämme, der jedoch nur halb so hoch war wie der Stapel Säcke zur Linken und Bill gerade über den Kopf reichte. Bill stützte sich auf einen der Balken, um den Stapel auf seine Festigkeit hin zu prüfen – und ließ hastig wieder los, als sich der Balken bewegte. Ein herausrollender Balken würde ihn nicht nur verraten, sondern konnte ihm sogar zum Verhängnis werden, wenn er darüber stolperte und Knochenbrecher vor die Füße fiel.
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als leise weiterzuschleichen, bis er jene Stelle erreichte, an der der Gang sich wieder erweiterte. Wo war Knochenbrecher?
    Unerwartet stieß sein Fuß gegen etwas Hartes. Er befühlte das Ding und stellte fest, daß es sich um einen Balken handelte, der von dem Haufen zur Rechten heruntergefallen sein mußte. Der erweiterte Platz war größer als Bill erwartet hatte. Der Stapel Säcke zur Linken hörte ganz auf, und jetzt war da nichts mehr bis zur Wand des schmalen Gebäudes. Die Holzstämme zur Rechten waren nicht mehr ordentlich aufgeschichtet, sondern bildeten einen unordentlichen Haufen, von dem mehrere Stämme heruntergerollt waren. Vorsichtig suchte sich Bill einen Weg zwischen ihnen hindurch.
    Plötzlich blieb er stehen. Sein Fuß war auf etwas getreten, das nachgab. Hastig zog er seinen Fuß zurück und stand auf einem Bein wie ein Kranich. Aber nichts geschah.
    Nach einer Weile bückte er sich und strich mit dem Rücken seiner Schwerthand über das, worauf er getreten war. Zunächst fühlte er gar nichts, aber dann kam sein Handrücken mit dem rauhen, lockigen Fell eines Dilbianers in Berührung. Ein eisiger Schreck durchzuckte ihn. Hastig nahm er das Schwert in die Schildhand, um nun mit der freien Hand genau abzutasten, was er da berührt hatte.
    Es war ein großer, regloser dilbianischer Fuß, der zur Decke aufragte und zu einem Bein gehörte, das auf dem Boden ausgestreckt lag.
    „Was …“, begann Bill und sprach unvorsichtigerweise laut. Plötzlich schien alles auf einmal zu geschehen.
    Mit ohrenbetäubendem Getöse schien sich der ungeordnete Haufen von Balken zu seiner Rechten plötzlich aufzulösen, und sämtliche Balken kollerten polternd überall herum. Mit einem Satz brachte sich Bill aus der Gefahrenzone, aber merkwürdigerweise rollte kein einziger Balken in seine Richtung.
    Es kam ihm wie Minuten vor, aber wahrscheinlich dauerte es nur Sekunden, dann hörten Gepolter und Bewegung auf. Allerdings war die Dunkelheit jetzt undurchdringlich durch die dicke Staubwolke, die von den herunterstürzenden Balken ausgelöst worden war. Bill nieste heftig.
    Es dauerte einen Augenblick, bis er sich wieder gefaßt hatte. Dann wagte er sich wieder vor und suchte nach dem dilbianischen Fuß mit Bein, das er gerade untersucht hatte, als die Balken zu rollen anfingen. Nach einigem Umhertasten fand er das Bein, und es lag genauso reglos da wie zuvor. Bill tastete an dem Bein entlang weiter aufwärts, bis er ganz sicher sein konnte, daß es Knochenbrecher war, der stumm und scheinbar
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