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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent
Autoren: Gordon R. Dickson
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ohne Ihr Wissen …“
    „Das ist mir auch klar geworden, danke“, unterbrach Bill wütend. „Mir ist sogar noch viel mehr klar geworden – mehr als Ihnen lieb sein dürfte. Mula-ay hat mir erzählt, daß man mich unerfahren und unvorbereitet hergeschickt hat, um absichtlich die Dinge hier zu vermasseln, damit Sie eine Entschuldigung haben, dieses festgefahrene Projekt abzubrechen ohne an Prestige zu verlieren. Aber Sie – Sie wollten noch mehr als das!“
    Greentree sah verblüfft aus. „Mehr als das …“.
    „Jawohl!“ wütete Bill. „Sie wollten nicht nur, daß ich die Dinge hier durcheinanderbringe; Sie wollten, daß ich getötet werde.“
    „Ich wollte, daß Sie getötet werden?“ wiederholte Greentree höchst erstaunt. „Aber Mula-ay würde so etwas nicht …“
    „Ich spreche nicht von Mula-ay! Ich spreche von Knochenbrecher und dem Duell!“ sagte Bill erregt.
    „Aber wir haben nie gedacht, daß Sie tatsächlich das Duell austragen würden!“ protestierte Greentree. „Sie brauchten sich nur in der Residenz zu verschanzen. Knochenbrecher wäre niemals ins Dorf gekommen. Sie wären dort vollkommen sicher gewesen.“
    „Gewiß! Das haben Sie wohl Ihren Vorgesetzten erzählt, wie? Aber Sie wußten es besser. Sie wußten doch genau, daß man mich zu diesem Duell zwingen würde, und wenn Süßes Ding mich eigenhändig hätte hintragen müssen!“
    „Süßes Ding?“ fragte Greentree. „Was hatte Süßes Ding damit zu tun?“
    „Nun tun Sie nur nicht so, als wüßten Sie es nicht! Anita wußte es nicht. Zuerst dachte ich, sie wüßte Bescheid, aber dann wurde deutlich, daß sie die männlichen Dilbianer überhaupt nicht verstand. Sie hielt Mehr Marmelade nur für eine Witzfigur, obgleich er der führende Mann im Dorf ist. Und Mula-ay wußte es auch nicht. Aber Sie, Sie mußten wissen …“
    „Einen Augenblick“, unterbrach Greentree verwirrt. „Wie ich bereits sagte, wurden Sie hier ohne Ihr Wissen und Ihre Erlaubnis benutzt. Das gebe ich zu. Aber was das übrige betrifft – ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich Ihnen ebenso wenig Schaden zufügen wollte wie Anita, abgesehen davon, daß ich wußte, warum Sie hierher geschickt wurden, und sie wußte es nicht. So, und was soll das jetzt heißen, daß Süßes Ding Sie zu dem Duell mit Knochenbrecher getragen hätte?“
    „Das wissen Sie doch ganz genau! Um mich in diese Lage zu bringen, mußten Sie schließlich wissen, was Knochenbrecher im Sinn hatte!“ schrie Bill erbost.
    „Ich weiß es aber nicht …“
    „Ach, hören Sie auf, mir etwas vorzumachen! Sie wissen ebensogut wie ich, daß Knochenbrecher mit dem Banditenleben aufhören und sich niederlassen wollte, bevor seine Schnelligkeit und seine Kräfte anfingen, nachzulassen. Er wollte ein Mitglied der Dorfgemeinde werden, solange er noch obenauf war, aber er konnte nicht ohne guten Grund als Banditenchef einfach abdanken – oder er hätte enorm an Gesicht verloren. Also beschloß er, Süßes Ding zu heiraten, und Mehr Marmelade brütete – sozusagen als Mitgift – einen Plan aus, um Knochenbrecher zu helfen, ohne Gesichtsverlust sein Banditenleben aufgeben zu können.“
    „Was für einen Plan?“ fragte Greentree interessiert.
    „Sie wissen es!“ antwortete Bill grollend. „Ganz Dilbia weiß, daß ein Dilbianer, der Flußufer-Schrecken, einmal gegen einen Menschen gekämpft und verloren hat. Also plante Mehr Marmelade, Knochenbrecher ein Duell mit einem Menschen zu verschaffen, damit Knochenbrecher vortäuschen könnte, gegen diesen Menschen zu verlieren. Da es sich um einem Menschen handeln würde, gegen den er verlieren sollte, würde er unter den Dilbianern immer noch der Größte sein, aber die Niederlage konnte ihm als Entschuldigung dienen, sein Banditendasein zu beenden und nach Sumpfloch zu ziehen. Sie waren es, der von Mehr Marmelade dazu ausersehen wurde, mit Knochenbrecher zu kämpfen, aber Sie sahen das Duell kommen; deshalb verschwanden Sie schnell und schickten mich hierher. Geben Sie’s zu!“
    „Und erzählen Sie mir nicht, daß Sie nicht auch herausgefunden haben, daß die Dilbianer Sie und Mula-ay einem Test unterzogen haben, um zu sehen, wer von beiden am Ende gewinnen würde! Es war nicht etwa so, daß Sie und Mula-ay lediglich miteinander konkurrierten, um die primitiven Eingeborenen auf Ihre Seite zu ziehen, obgleich Sie das anfangs bestimmt gedacht haben.“
    „Ein Test?“ fragte Greentree erstaunt. „Was für ein Test?“
    „Nun, dieser ganze Plan
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