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Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie

Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie

Titel: Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie
Autoren: Pierre Dinner
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Erkrankungen.
    Rod Steiger , 1925–2002
    Amerikanischer Schauspieler, litt wiederholt unter Depressionen.
    Vincent Van Gogh , 1853–1890
    Weltberühmter Maler, dessen Genie zu Lebzeiten verkannt blieb, litt unter manisch-depressiver Krankheit.
    Tennessee Williams , 1911–1983
    Berühmter amerikanischer Dramatiker und Erzähler, litt unter schweren Depressionen.
    Virginia Woolf , 1882–1941
    Britische Schriftstellerin, litt unter manisch-depressiven Erkrankungen mit Perioden intensiven Schreibens und wochenlanger Schwermut. Sie starb durch Suizid.
    Die Lebensschicksale dieser Menschen lassen erkennen, dass Depression eine sehr schwere und selbst lebensgefährliche Erkrankung sein kann. Sie lebten auch in Zeiten, in denen die vielfältigen Therapiemöglichkeiten, die heute den Patienten zugute kommen, noch nicht existierten. Gleichzeitig soll der Blick auf diese sehr unvollständige Liste allen, die mit der Mühsal depressiver Erkrankungen konfrontiert sind, den Mut und das Vertrauen geben, dass auch depressive Zeiten ins Leben integriert werden und den Weg zu einem erfüllten Dasein frei lassen können.

Diagnostik
    Frage 8
Wie stellt man die Diagnose einer Depression?
    Ein paar gezielte Fragen können helfen, eine Depression zu erkennen:
    •   Leidet man seit mindestens zwei Wochen an einer vorwiegend niedergeschlagenen Stimmung?
    •   Kann man sich nicht mehr freuen?
    •   Kann man schlecht einschlafen oder wacht man nachts auf, ohne wieder einschlafen zu können?
    •   Hat man größere Mühe, Entscheidungen zu treffen?
    •   Haben sich mit der Stimmungsverschlechterung auch körperliche Beschwerden eingestellt?
    •   Verspürt man eine sonst nicht gekannte Ängstlichkeit?
    •   Besteht ein charakteristischer Tagesablauf, morgens ein Tief, gegen Abend eine Aufhellung?
    •   Haben schon früher Phasen von Niedergeschlagenheit und/oder auffälligem Glücksgefühl bestanden?
    •   Finden sich Depressionen, Suchtkrankheiten oder Suizide in der Familie?
    Das Bild oder die Diagnose einer Depression ergibt sich aus einem Zusammenspiel von Symptomen, die sich beobachten lassen, und von Beschwerden, die vom Patienten geschildert werden (siehe Frage 4 und 29 ) . Dieses Beschwerdebild von psychischen und körperlichen Symptomen wird als ‹depressives Syndrom› bezeichnet. Es liegt eine anhaltende Niedergedrücktheit des ganzen Lebensgefühls vor (Freud- und Hoffnungslosigkeit), die sich mit allgemeiner Antriebslosigkeit verbindet. Die Gedankengänge sind weitgehend negativ fixiert (Wertlosigkeitsempfindungen, Schuldgefühle) und führen häufig zu Ängsten, den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen zu sein. Dazu können sich mannigfache körperliche Symptome gesellen, wie Schlafstörungen, Druckempfindungen im Kopf und auf der Brust, Übelkeit, Appetitstörungen mit Gewichtsveränderungen und vieles mehr (siehe Frage 25 ) .
    Zur Untermauerung einer Diagnose und zur Verlaufsbeurteilung von Depressionen existieren spezielle Depressionsfragebögen, während das Festhalten einer Diagnose zunehmend den Richtlinien international standardisierter Klassifizierungen nach DSM-IV und ICD-10 (siehe Anhang) folgt.
    Frage 9
Was ist ein Wahn?
    Im Normalfall steht den Menschen für die Erfahrungen, die sie im Alltag machen, eine Palette von Interpretationsmöglichkeiten zur Verfügung. Wenn man beispielsweise von jemandem angeschaut wird, dann kann man denken, es geschehe in Gedankenversunkenheit oder man erinnere die Person an jemanden oder die Kleidung gefalle der anderen Person oder sie wolle uns eine Frage stellen und noch vieles mehr. Wenn man jedoch felsenfest davon überzeugt ist, man werde ausschließlich deswegen angeschaut, weil man ein abgrundtief schlechter Mensch sei und deswegen verachtet werde, wenn einem entsprechend keine anderen Interpretationsmöglichkeiten eines Ereignisses mehr zur Verfügung ste-henals nur gerade diese eine, dann spricht man von wahnhafter Gewissheit oder von Wahn. Im wahnhaften Denken findet sich eine Einengung der Verstehensmöglichkeiten für Begebenheiten auf eine einzige Interpretation, die in keiner Weise mehr in Frage gestellt werden kann.
    In der Depression spricht man von depressivem Wahn und bezeichnet damit Zustände von Versündigungswahn, Verschuldungs- oder Verarmungswahn und Krankheitswahn oder hypochondrischem Wahn. Der depressive Wahn lässt höchst intensiv Urängste des Menschen aufbrechen, Ängste vor Ruin und Untergang im Seelischen, im
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