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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)
Autoren: Will Hill
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alte Vampir bohrte zwei Finger in die Wunde, die sofort stark zu bluten begann und Schock- und Schmerzwogen durch Sewards bereits angeschlagenen Körper schickte.
    Der Direktor von Schwarzlicht versuchte zu schreien, als sein Ortungs-Chip von den Unterarmmuskeln losgerissen und mit langen blutigen Sehnenstücken herausgezogen wurde. Valeri zerquetschte den Chip mit einer Hand, ließ die Stücke ins dunkle Meer unter ihnen fallen und funkelte seinen Gefangenen an.
    »Heute ist Ihr Glückstag«, knurrte der Vampir. »Hätte ich nicht Befehl, Sie lebend zurückzubringen, würde ich Sie zusehen lassen, wie ich Ihnen bei lebendigem Leibe die Haut abziehe. Weiteratmen, verdammt noch mal!«
    Valeris freie Hand pfiff durch die Luft und schlug Seward kräftig auf den Rücken. Die Lähmung von Lunge und Rachen wurde aufgehoben, und er atmete mit einem laut zitternden Schrei wieder Luft ein. Er machte noch zwei, drei Atemzüge, bevor seine Verletzung und der Blutverlust ihn überwältigten, sodass er das Bewusstsein verlor.
    Henry Seward ließ zu, dass das Entsetzen, das diese Erinnerung hervorrief, ihn ausfüllte, dann atmete er tief durch und schob es beiseite. Er durfte keine Zeit damit vergeuden, Angst zu haben; er wusste, in wessen Händen er sich befand und weshalb er entführt worden war.
    Dann erstarrte er.
    Obwohl er nichts gehört hatte, wurde ihm plötzlich etwas bewusst. Er spürte einen minimalen Druckunterschied, die geringste Veränderung in der stillen Luft des Raums.
    Hinter ihm stand jemand.
    Er stemmte sich langsam hoch und stellte sich auf, während er darauf wartete, dass ihn von hinten ein Schlag treffen würde. Als kein Angriff kam, biss er die Zähne zusammen und drehte sich mit entschlossener Miene nach dem Unbekannten um. Aber als er die kaum einen Meter von ihm entfernte Gestalt erkannte, musste er seine ganze Widerstandskraft zusammennehmen, um nicht aufzuschreien.
    Vor ihm stand, mit einem warmen Begrüßungslächeln auf den schmalen Lippen, die Augen in der Farbe von infiziertem Blut schimmernd, Graf Dracula.
    Seward taumelte zurück, als die Realität vor ihm seinen Verstand ins Wanken geraten ließ. Der erste Vampir der Welt machte keine Anstalten, ihn zu verfolgen; er blieb, wo er war, und stand mit auf den Rücken gelegten Händen lässig da, während sein blasses Gesicht unterdrückte Erregung verriet.
    Der Direktor spürte, dass sein Kreuz die Schreibtischkante rammte, und merkte, dass er nicht weiter zurückweichen konnte. Er starrte den Urvampir an und kämpfte um Selbstbeherrschung.
    Jetzt ist es aus mit dir, sagte er sich . Fern der Heimat, durch dieses Ungeheuer. O Gott, ich habe Jamie nicht einmal gesagt, dass sein Vater lebt.
    Dracula kam leichtfüßig um den Stuhl herum, auf dem sein Gefangener zu sich gekommen war, und trat auf den Direktor zu. Seward machte sich aufs Schlimmste gefasst und war entschlossen, dieser Kreatur nicht die Genugtuung zu verschaffen, ihn um Gnade betteln zu hören; er würde genau so sterben wie sein alter Freund Juri Petrow, der frühere RKSU-General: tapfer und in Ehren.
    Der wiedergeborene Vampir machte weniger als einen Meter von ihm entfernt halt. Seward merkte, dass sein Blick von dem Wahnsinn, der in den Augen des Ungeheuers brodelte, angezogen wurde, und zwang sich dazu, wegzusehen.
    »Admiral Henry Seward«, sagte der Vampir. »Ich bin Vlad Dracula. Es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen.«

  
Zweiter Epilog
    Drei Väter
    Tausende Meilen voneinander entfernt fanden drei Männer, die einander nie begegnet waren, sich in drei ganz ähnlichen Gefängnissen wieder.
    In der Kleinstadt Stanley marschierte Greg Browning durch die Diele seines kleinen Hauses, umging die zitternde Gestalt seiner Frau und stapfte die Treppe hinauf. Er stieß die Tür zum Zimmer seines Sohns auf, in dem es noch genauso aussah wie am Tag seines Verschwindens – bis hin zu den Socken auf dem Boden und dem halbvollen Kaffeebecher auf dem Schreibtisch.
    Über den Becherrand wucherte Schimmel, aber Matts Mutter weigerte sich, ihn zu entfernen. Sie schien zu glauben, man dürfe nichts berühren, nichts aufräumen und in keiner Weise akzeptieren, dass das Leben unaufhaltsam weiterging, weil man dadurch zugebe, dass ihr Sohn nicht zurückkehren würde. Er war ihr einmal zurückgegeben worden, und sie glaubte weiterhin, hoffte wider besseres Wissen, wenn alles unverändert bleibe, werde er wieder zu ihr heimkehren.
    Als sie hörte, wie über ihr die Tür geöffnet
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