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Den Himmel auf Erden fuer Dich

Den Himmel auf Erden fuer Dich

Titel: Den Himmel auf Erden fuer Dich
Autoren: Christine Rimmer
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Melinda unterdrückte ein Lächeln, als sie den fast ehrfürchtigen Ausdruck in den großen unschuldigen Augen des Mädchens sah. “Genau der. Ich bin hier, um ihr schöne Unterwäsche zu verkaufen.”
    “Ich kann es nicht fassen. Evelyn Erikson, die Evelyn Erikson.” Annie streichelte ihren Bauch und flüsterte: “Es gibt doch noch Wunder.” Erneut empfand Melinda die Traurigkeit und Leere in ihrem Inneren.
    “Dort ist die Pförtnerhäuschen”, erklärte Melinda. “Drehen Sie nur das Fenster hinunter.”
    Cole folgte ihren Anweisungen, damit Melinda mit dem Pförtner sprechen konnte. Sie nannte ihren Namen und den Zweck ihres Besuches, und der uniformierte Mann schrieb etwas auf den Block, der vor ihm lag, und sah sie dann an.

    “Also gut, Ms. Bravo. Wenn Sie durch das Tor gefahren sind, folgen Sie diesem Weg bis zur ersten Abbiegung rechts. Fahren Sie dann an den Tennisplätzen und den Garagen vorbei zu dem Dienstboteneingang.”
    Das schmiedeeiserne Tor schwang auf, und Cole fuhr auf das Grundstück. Endlose weite Rasenflächen, auf denen Steinstatuen, Springbrunnen, Palmen, Magnolien-und Zitronenbäume standen, zogen an ihnen vorbei. Dann bog Cole rechts ab, und sie kamen an mehreren Tennisplätzen und einem lang gestreckten Gebäude mit zweiundzwanzig Toren vorbei.
    Die Garagen des Filmstars. Melinda wusste, dass es zweiundzwanzig Tore waren, da Annie sie laut zählte.
    Dann bog Cole wieder nach rechts ab, und die Villa lag vor ihnen. Es war ein riesiges, italienisch angehauchtes Haus aus weißem Stein, das sich strahlend gegen den Nachmittagshimmel abhob. Hohe schlanke Säulen boten ihnen ein Willkommen.
    “O Mann”, flüsterte Annie beeindruckt.
    Cole fuhr weiter, bis er schließlich an einem Hintereingang hielt. Selbst hier am Dienstboteneingang sollte wohl der Eindruck von Größe und Luxus erhalten bleiben. Zwei Säulen säumten den überdachten Eingang. Ein Springbrunnen plätscherte in der Nähe, und links und rechts vor dem Eingang standen ein steinerner David mit Feigenblatt und ein Venus-Torso.
    Melinda fand, dass der Luxus hier so stark zur Schau gestellt wurde, dass man schon wieder von schlechtem Geschmack reden konnte. Ihre Mutter, die eine Anhängerin des Understatements war, wäre sicherlich ihrer Meinung gewesen.
    Offensichtlich dachte Cole ebenso. “Wisst ihr”, bemerkte er.
    “Ich bekomme das Gefühl, dass wir beeindruckt werden sollen.”
    “Willkommen in Los Angeles”, erwiderte Melinda und schaute über Annies Kopf zu ihm hinüber.
    Annie stieß einen kleinen ungeduldigen Laut aus. “Macht ihr euch nur lustig, aber ich bin wirklich beeindruckt.”

    “Das haben wir gemerkt.” Cole lächelte die junge Frau neben sich an, und sie stieß ihm spielerisch mit dem Ellbogen in die Rippen. Bereits zuvor war Melinda aufgefallen, wie ungezwungen und kameradschaftlich die beiden miteinander umgingen.
    “He”, brummte er mit gespieltem Ernst. “Pass besser auf deinen Ellbogen auf.”
    “Dann benimm dich nicht wie ein alter Snob.”
    Melinda beobachtete das kleine Spiel zwischen den beiden und kam sich wie ein Eindringling vor - und vielleicht war sie auch ein kleines bisschen eifersüchtig. Aber sie weigerte sich, näher darüber nachzudenken, auf was sie eigentlich eifersüchtig war.
    Ein wichtiges Verkaufsgespräch lag vor ihr, und die Uhr am Armaturenbrett sagte ihr, dass sie erst zwei Minuten zu spät war.
    Vielleicht konnte sie die Situation doch noch retten. Sie musste nur noch rasch die Schachteln nehmen und hineinlaufen.
    Genau in diesem Moment kam eine ältere, sehr kompakte und resolut wirkende Frau in einem grauen Dienstmädchenkleid mit weißer Schürze und Spitzenhäubchen aus der Tür. Mit energischen Schritten ging sie zum Jeep hinüber und sprach mit Cole, der sein Fenster bereits heruntergekurbelt hatte. “Ms.
    Erikson erwartet Sie. Ich habe gehört, dass Sie Ware mitbringen.
    Wo ist sie? Ich werde Ihnen tragen helfen.”
    Cole ergriff das Wort, bevor Melinda noch eine Chance hatte, den Mund aufzumachen. “Sie ist im Kofferraum. Geben Sie uns eine Sekunde.” Er nahm den Stetson ab, legte ihn oben auf das Armaturenbrett und wandte sich dann Annie zu. “Kommst du einen Moment allein zurecht?”
    Melinda wurde klar, dass er vorhatte, mit ihr in die Villa zu gehen. Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Annie kam ihr zuvor.
    “Danke, mir geht es gut. Geh nur”, sagte die junge Frau und lächelte ihr bezauberndes unschuldiges Lächeln.

    Melinda suchte
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