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Demonica 4.5 – Umarmung der Ewigkeit

Demonica 4.5 – Umarmung der Ewigkeit

Titel: Demonica 4.5 – Umarmung der Ewigkeit
Autoren: Larissa Ione
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Verlobung, als sie von einem Werwolf gebissen worden war und eine Reihe anderer Wächter ermordet hatte, sodass Kaden gezwungen gewesen war, sie zu töten.
    Das konnte er nicht noch einmal durchmachen, und darum hatte er die Worte »Ich liebe dich« mit der Entschlossenheit eines Löwen gehütet, der seine Beute verteidigt. Andrea wusste, wie er in puncto Liebe fühlte. Wieso hatte sie also jetzt mit dieser Waffe zugestoßen, die in jeder Hinsicht genauso gefährlich und schmerzlich war wie ein Pflock?
    In seiner Wut und seiner Qual brüllte er laut auf und riss sich von Andrea los, selbst von der Geschwindigkeit überrascht, mit der er auf die Füße kam. Große, glasige Augen blinzelten verwirrt, während sie eine Hand auf ihre Kehle presste. Blut sickerte zwischen ihren Fingern hervor. Scheiße! Er war wirklich ein Idiot. Ein dämlicher Vampir-Frischling, der völlig lächerlich wirken musste, wie er da mit einem Steifen in der Hose, der Stoff zeltartig ausgebeult, mitten in der Zelle aufragte.
    Rasch packte er ihre Oberarme, zog sie auf die Füße und fuhr mit der Zunge über die kleinen, punktförmigen Wunden, die er hinterlassen hatte – wieder eine rein instinktive Handlung. Dann trat er von ihr zurück, aber die Zelle war viel zu klein, als dass er sich allzu weit von ihr hätte entfernen können. Ein ganzer Ozean hätte nicht ausgereicht. Nicht, wo er sie nach wie vor so sehr begehrte, dass es wehtat – was genau das war, was er hatte vermeiden wollen.
    »Verdammt, Andrea.« Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, weil er irgendetwas mit ihnen machen musste, anstatt sie erneut an sich zu reißen und nie wieder loszulassen. »Ich hab dir doch gesagt –«
    »Ja, du hast es mir gesagt.« Ihre Hände hingen zu Fäusten geballt an ihrer Seite, und ihr Gesicht war von ihrem Höhepunkt – und ihrer Wut – hochrot. »Du hast mir gesagt, dass du dich nie wieder verlieben wolltest, weil es viel zu schmerzhaft ist, wenn es endet. Als wir zum ersten Mal in mein Bett fielen, hast du mir gesagt, dass unsere Beziehung nirgendwohin führen würde außer ins Bett. Aber dann ist daraus sehr viel mehr geworden, und das weißt du auch. Es wird langsam Zeit, den Tatsachen ins Augen zu sehen und zuzugeben, dass sich zwischen uns sehr viel mehr entwickelt hat als nur
starke Gefühle

    Mist. Er fuhr mit der Zunge über einen Fangzahn. Eine neue Angewohnheit von ihm. Weil er ein Vampir war. Was sie völlig zu vergessen schien, schon zwei Sekunden, nachdem er an ihrem Hals gehangen und ihr das Lebensblut ausgesaugt hatte. Wie zur Hölle konnte sie nur so tun, als ob das nie passiert sei? Als ob sie vergessen hätte, was aus ihm geworden war. Er war sich in jeder Sekunde während jeder Stunde der Tatsache bewusst gewesen, dass Gabrielle von einem Werwolf gebissen worden war, bis sie sich schließlich in eine geifernde Bestie verwandelt hatte.
    Und doch war er unvorsichtig gewesen. Schlampig. Obwohl die Regeln der Aegis vorschrieben, jeden Mensch zu töten, der von einem Wertier gebissen oder gekratzt worden war, hatte er zugelassen, dass seine Liebe zu ihr sein Urteilsvermögen getrübt hatte. Er hatte Gerüchte von Menschen gehört, die gegen die Infektion immun waren, und auf die vage Chance hin, dass Gabrielle einer dieser seltenen Menschen sein könnte, hatte er sie gefesselt, bis die Nacht anbrach, die den Fluch des Vollmonds mit sich brachte. Schlimmer noch, er hatte ihr nicht wehtun wollen und die Fesseln nicht zu fest angezogen. Als sie sich verwandelt hatte, war sie freigekommen und hatte fünf ihrer Kollegen umgebracht, ehe Kaden ihr einen silbernen Bolzen in die Brust geschossen hatte.
    Der Schmerz und die Schuldgefühle hatten ihn beinahe erdrückt, bis dann Andrea vor einem Jahr von ihrer Zelle in Phoenix versetzt worden und in Portland aufgetaucht war. Sie war wie ein Wirbelwind gewesen, hatte ihn mit ihrem trockenen Humor und ihrer direkten Art und sprühenden Energie einfach in ihr Leben hineingezogen, was genau das gewesen war, was er brauchte, nach vier Jahren der Einsamkeit und One-Night-Stands.
    »Und?«, drängte Andrea. Da erst wurde ihm klar, dass er vollkommen in seinen Gedanken versunken war, was er ganz und gar nicht vorgehabt hatte.
    Nicht, dass die Realität – sie beide in einem Kerker eingesperrt – viel besser gewesen wäre.
    Genau der richtige Zeitpunkt, um in Selbstmitleid zu versinken.
Gott, er war so ein Schwachkopf! Er war mit zwei blinden Elternteilen aufgewachsen, und wenn ihn
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