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Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah
Autoren: Kelly Hunter
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anders“, gab sie zu. „Ich wäre bereit für das gewesen, was er mir bietet, Chloe, aber im Moment bin ich damit einfach überfordert. Manchmal sehne ich mich so sehr nach ihm, dass es wehtut. Aber ich will auch meine Freiheit.“
    „Die Ehe ist kein Gefängnis“, sagte Chloe, und hob abwehrend die Hände, als Serena protestieren wollte. „Okay, ich weiß, sie ist mit Verantwortung und Verpflichtungen verbunden. Es kann kompliziert werden, wenn man unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse gegeneinander abwägen muss. Kinder, um die du dich sorgst, Verwandte, um die du dich kümmerst, das alles umhüllt dich wie ein Mantel. Aber es ist ein Zaubermantel, Serena – er erfüllt Träume und Wünsche und schenkt Kraft und Freude. Er hält dich im Winter warm und ist für dich da, wenn du nach einem harten Arbeitstag voller herzzerreißender Fotos nach Hause kommst. Er gibt dir die nötige Stärke für einen Mann, der den ganzen Tag am Himmel über dem tobenden Meer vergeblich nach Überlebenden gesucht hat. Du redest von Freiheit, Serena, aber das, was du mit Pete Bennett gefunden hast – das ist kostbar.“
    „Ich weiß“, sagte Serena.
    „Er lässt dir ausrichten, dass er stolz auf dich ist“, sagte Chloe.
    Serena schluckte schwer. Sie nickte. Sie brachte kein Wort heraus.
    „Liebst du ihn?“
    Serena nickte erneut.
    „Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst, Serena, aber wenn du ihn so sehr liebst wie er dich“, Chloe lächelte, „dann ist das kostbarer als alles andere in der Welt.“
    Serena grübelte noch eine ganze Woche, ehe sie wagte, Pete anzurufen. Ihre zweiwöchige Probezeit war abgelaufen. Sie fand ihre Arbeit befriedigend, anregend, und, wenn die Deadline bevorstand, stressig. Man war zufrieden mit ihr. Sie war zufrieden. Es wurde langsam Zeit, sich eine Wohnung zu suchen und sich in Athen langfristig einzurichten, wenn es das war, was sie wollte.
    Aber das war es nicht.
    Sie wollte etwas anderes.
    Sie musste herausfinden, ob das Angebot noch stand. Mit zitternden Händen griff sie nach dem Telefon. Eine automatische Ansage teilte ihr mit, die Nummer sei nicht vergeben. Sie rief den Hubschrauber-Charterservice an. Tomas antwortete.
    „Wie läuft der neue Job?“, wollte er wissen.
    „Es läuft gut, Tomas, ist Pete da?“
    „Hat er dir nichts gesagt?“, fragte Tomas. „Seine ehemalige Einheit suchte dringend einen Hubschrauberpiloten. Er ist wieder in Australien. Er ist heimgekehrt.“

11. KAPITEL
    Das Flugzeug aus Athen, mit Zwischenstopp in Paris und Singapur, landete am frühen Samstagmorgen in Sydney, keine Woche nach Serenas Telefongespräch mit Tomas. Der Job bei der Zeitung war okay gewesen, doch schließlich hatte sie das Angebot höflich abgelehnt. Sie suchte etwas, das näher an ihrer Heimat war, näher bei dem Mann, dem ihr Herz gehörte. Auf dem Weg vom Terminal zu den wartenden Taxis blickte Serena in den klaren, strahlend blauen Himmel. Sie bat den Fahrer, sie in ein Hotel in der Stadt zu bringen.
    Sie brauchte einen Plan, ehe sie sich auf die Suche nach Pete Bennett machte. Sie musste genau wissen, was sie sagen sollte und was sie von ihm wollte. Und was sie tun würde, wenn er sie abwies.
    Sie musste alles dafür tun, dass das nicht geschah.
    Sie brauchte Accessoires.
    Pete Bennett war froh, wieder zu Hause zu sein. Er hatte seinen alten Job wieder aufgenommen, als sei er nie fort gewesen. Er war wieder da, er war bereit, und er hatte eine neue Philosophie, mit Missionen umzugehen, die anders verliefen, als er es sich wünschte. Ob diese Philosophie auch ohne Serena funktionierte, würde sich zeigen.
    Er hatte überlegt, sie anzurufen, bevor er Griechenland endgültig den Rücken kehrte. Er hätte sie fragen können, wie der Job lief, ihr erzählen können, dass er nach Hause fuhr. Aber dann hatte er sich dagegen entschieden. Er hatte alles gesagt, hatte ihr seine Welt zu Füßen gelegt. Doch sie hatte es vorgezogen, ihren eigenen Weg zu gehen.
    Es gab nichts mehr zu sagen.
    Jetzt war er also wieder in Sydney, und die Nähe zu seiner Familie gab ihm Kraft. Alle seine Brüder waren in der Stadt. Jake war aus Gründen, die Pete schleierhaft waren, aus Singapur eingeflogen. Luke hatte Urlaub. Und Tristan wohnte derzeit in Sydney. Es geschah nicht oft, dass sie alle am selben Ort waren, es war ein Anlass, der gefeiert werden musste.
    Jake und Tristan waren sich zunächst nicht einig, wo die Feier stattfinden sollte, aber dann beschlossen sie, eine Reise in die
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