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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen
Autoren: Patricia Bellasie
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finden.“
    „Bestimmt ist es wegen Pierre, diesem Hotelbesitzer. Ich habe gehört, er hat sie abserviert.“

    Oh man. Leute redeten so schnell und Gerüchte verbreiteten sich schneller als der liebliche Duft eines frischgebackenen Kuchens. Ich musste wirklich langsam diese dämlichen Abschiedsbriefe fertigstellen, den Gedanken daran zu ertragen, was sich diese kranken Köpfe womöglich sonst noch zusammen spinnen könnten, konnte ich nicht ertragen.
    Plötzlich wedelte eine Hand vor meinen Augen herum.
    „Erde an Leona. Hallo, bist du noch da?“
    „ Ehrm...ja. Natürlich“
    „Scheint mir aber nicht so, hast du mir überhaupt zugehört?“
    „Natürlich, hübsche Maske und hübsches Kleid“, pokerte ich.
    Doch ich pokerte wohl zu hoch.
    „Falsche Antwort. Ich habe von Pierre gesprochen.“
    Ich hatte wirklich nicht den leisesten Schimmer davon, was Cam in den letzten drei oder waren es sogar fünf Minuten erzählt hatte.
    „Du solltest mit ihm essen gehen?“
    „Mit Pierre?“
    „Natürlich mit Pierre. Mit wem den sonst? Mensch Leona, ich glaube du bist manchmal zu sehr in deiner eigenen kleinen Welt gefangen.“
    Wenn du wüsstest, wie gefangen ich bin, dachte ich mir.
    „Du solltest ihn anrufen“, fuhr Cameron fort und sie hatte ihre normale Gesprächsgeschwindigkeit um gut die Hälfte reduziert, als wollte sie sichergehen, dass ich auch jedes Wort verstand.
    „Ich habe keine Nummer“.
    „Sei nicht so dumm. Natürlich hast du eine. Sie steht auf der Reservierung.“
    „Die liegt bei meiner Mum“.
    „Dann ruf deine Mutter an. Sie wird sich freuen, sie ist auch begeistert von Pierre.“
    „Sag mal manchmal glaube ich, dass du mehr ihre Freundin bist, als meine“, antwortete ich empört.
    „Natürlich bin ich deine Freundin und deswegen will ich dich ja auch mit diesem Pierre zusammenbringen.“
    „Aber ich will doch gar nicht“, schmollte ich.
    Doch kein Schmollen und Quengeln dieser Welt konnte Cam von der brillanten Idee abhalten, dass Pierre und ich das perfekte Paar wären. Sie grabschte sich mein Handy und durchsuchte die Kontakte, bis sie den von meiner Mum fand.
    Anrufen. Während es tutete, war sie bereits bei unserer Hochzeit angelangt.
    „Mrs. Leona Miller. Fabelhaft. Fabelhaft.”
    Ich fand das alles andere als FABELHAFT. Ich wollte ihn nicht heiraten und ich wollte mich nicht mit ihm treffen. Das arme Aschenputtel wurde gerade völlig von der bösen Stiefschwester übergangen.
    „Hallo Victoria, hier ist Cam. Ich rufe an, wegen Pierre.”
    Seit wann duzten sich die Beiden denn? Ihr Verhältnis zueinander war besser, als ich gedacht hatte. Wann war das passiert?
    „Nein, natürlich nicht. Ich rufe für Leona an. Ja, genau.“
    Sie lachte auf und ich mochte es gar nicht, wie sie damit meiner Mutter über mich redete.
    „Gib her“, mit einem Ruck riss ich ihr mein Handy aus der Hand und hielt es an mein Ohr.
    „Hallo Mutter, kannst du mir die Nummer von Pierre geben?“
    „Aber die hast du doch schon längst?“
    „Ich habe was. Hää?“, verwirrt dachte ich nach. Hatte er sie mir gegeben oder stand die womöglich auf dem Brief, den er mir geschickt hatte? Ich konnte mich an keine Zahlen erinnern.
    „Natürlich Liebes. Als du im Café auf Toilette warst, habe ich sie dir in deinen Terminplaner geschrieben. Er steht unter P.“
    „Na darauf wäre ich auch noch selbst gekommen. Danke“
    Ich legte auf, bevor sie sich weiter darüber freuen konnte, dass ihre Kuppelversuche geklappt hatten. Das hatten sie nämlich nicht, ich würde mich mit Pierre treffen und dann am Sonntag würde ich schon tot sein. Schluss, aus ... vorbei. Kein Pierre, keine Cameron, keine Victoria und auch keine Leona. Ich kramte in meiner Handtasche nach meinem handlichen Taschenkalender und Tatsache. In der Rubrik P stand wirklich ein Pierre Miller, in der Handschrift meiner Mutter und hinter Miller ragte ein großes Herz. Memo an mich selbst. Bevor ich mich umbringe, jegliche Taschenkalender, Tagebücher und etc. vernichten. Ich hatte ja schon genug davon, dass meine Verwandten und Freude schon zu meinen Lebzeiten ihre Nasen in meine Angelegenheiten steckten, ich musste das nicht auch noch haben, dass sie jedes Wort in meinen Tagebüchern akribisch genau untersuchten und hinterfragten. Nein ein bisschen Privatsphäre war auch mir noch vergönnt.
    „Nun komm, wähl schon.“
    „Kann ich das nicht später machen? In aller Ruhe?“, flehte ich Cam an.
    „Leona, ich kenne dich nun seit fünf Jahren,
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