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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen
Autoren: Patricia Bellasie
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denkst du wirklich ich würde dich das alleine machen lassen? Dann würdest du ihn ja nie anrufen.“
    Ich will ihn auch gar nicht anrufen, dachte ich bei mir. In meinem nächsten Leben musste ich unbedingt lernen, nein zu sagen und selbstbewusster zu sein. Das würde mir wirklich viel Leid und Kummer ersparen.
    Ich tippte die Nummer ein und drückte auf Wählen.
    Mein Herz pochte, wie verrückt und ich betete, dass die Mailbox anginge. Dann würde ich einfach auf „Gespräch beenden“ klicken und die Sache wäre gegessen. Das Piepen hörte auf, jemand hatte den Hörer abgenommen, doch die erlösende Stimme einer netten Frau blieb aus. Statt „Dies ist der Anrufbeantworter von...“ nur ein „Pierre Miller, Hallo?“
    „ Ehrm, hallo Pierre. Hier ist Leona. Leona Brown.“
    „Oh, hallo Ms. Brown, schön ihre Stimme zu hören, was gibt mir die Ehre?“
    Dieser Typ machte es mir mit seiner unerträglich netten Art wirklich unmöglich gemein zu ihm zu sein. Aber er musste nett sein, immerhin waren wir wohl im Moment sein größter Profit.
    „Ja, ich wollte wissen, ob sie vielleicht Lust hätten mit mir einen Kaffee trinken zu gehen“, ich schluckte. Bitte sag Nein, bitte sag Nein.
    „Natürlich, liebend gern sogar. In einer Stunde vorm Dinners?“
    „ Ehrm, gerne.“
    „Ich freu mich“.
     er hatte aufgelegt.
    Cam sah mich erwartungsvoll an und ich nickte ihr zu.
    In einer Stunde vorm Dinners.
    „ Ui, das ist so ein herrliches Restaurant“.
    „Wir trinken nur einen Kaffee, und wenn es nicht passt, dann lässt du, besser gesagt ihr mich damit in Ruhe.“
    „Versprochen. Mrs. Miller.“
    Ich griff nach einem Kissen, das auf meinem Sofa lag, und schleuderte ihr es gegen den Kopf.
    „Doofe Kuh“
    Doch Cameron war wenig beeindruckt von meinem kleinen Aussetzer.
    „Du hast keine Zeit für Späßchen. Ab unter die Dusche, mach dich fertig. Eine Stunde, wie sollen wir das bloß schaffen?“
    „Ich war erst gestern Abend duschen. Das ist nicht einmal 12 Stunden her, ich brauche nicht zu duschen. Meine Haare riechen immer noch nach dem Kokosshampoo.“
    Cam sah mich mit weit aufgerissenen Augen an, als hätte ich ihr geradegestanden, dass ich mich umbringen will.
    „ Ungeduscht zu einem Date?!“ sie rümpfte die Nase und schüttelte angewidert den Kopf.
    „Ich bin ja nicht ungeduscht, es ist nur etwas her.“
    Doch Cameron ließ sich nicht überzeugen. Sie schob mich ins Bad und während ich in der Dusche meine Haare schamponierte, hörte ich, wie sie meinen Schrank durchforstete.
    Plötzlich hüpfte mir mein Herz in die Hose, der Hutkarton.
    In Sekunden hatte ich mir das Shampoo aus den Haaren gewaschen und mir ein Handtuch um den Körper geschlungen. Ich machte einen Satz nach vorne und rutschte aus. Reflexartig griff ich nach dem Waschbecken und fand mein Gleichgewicht.
    Puh, Glück gehabt. Auf eine Beule oder einen blauen Fleck hatte ich nun wirklich keine Lust. Klar, bei uns Vampiren war der Heilungsprozess etwa dreifach so schnell, doch ich zog es lieber vor, „fleckenfrei“ zu bleiben.
    Ich rannte in mein Zimmer und konnte sehen, das der pinkfarbene Hutkarton noch an Ort und Stelle war, dann fiel mein Blick auf das Outfit, dass Cameron für mich zusammengestellt hatte.

    „Ich will mit ihm einen Kaffee trinken und nicht in die Kiste hopsen. Außerdem ist es eiskalt draußen“
    Sie konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass ich einen Jeansmini bei dem Wetter anziehen würde.
    „Aber du hast doch die Strumpfhose, die dich wärmt“, entgegnete sie beleidigt.
    „Aber die ist dünner als sie aussieht“, versuchte ich sie zu tröstend und ich hoffte, dass sie mir die Ausrede abkaufen würde.
    „Oh das wusste ich nicht.“
    Sie drehte sich herum, kramte in dem Schrank und zog eine schwarze Jeans hervor.
    „Viel besser“, antwortete ich ihr, sichtlich beruhigt keinen Mini tragen zu müssen.
    Einen Rollkragenpulli wollte sie mich aber nicht tragen lassen. Sie schickte mich Haare föhnen und kramte weiter in meinen Sachen herum. Damit ich sie jedoch genau beobachten konnte, holte ich den Föhn aus dem Bad in mein Schlafzimmer und trocknete mir die Haare dort.

    Wir einigten uns dann auf ein weißes T-Shirt unter einer grauen Strickjacke. Passend zu dem mausgrau der Jacke, holte sie Stiefel hervor, die ich schon fast vergessen hatte. Ich glaube irgendwann verliert jede Frau den Überblick über ihre Klamotten. Die Stiefel besaßen einen hohen Absatz und endeten kurz unter meinen Knien. Als ich
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