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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition)
Autoren: Marco Gruber
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überwunden, nur eine kleine Senke lag noch zwischen ihnen und der relativen Sicherheit des Gerölls.
    Der Gewehrschuss, der die Stille des anbrechenden Tages zerriss, ließ die rettenden Felsbrocken plötzlich wieder unen dlich weit entfernt scheinen. Crowe wirbelte herum und ließ sich zu Boden fallen. Durch sein Visier suchte er den Waldrand ab und versuchte hastig, den Schützen auszumachen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen seiner Männer, der auf die Knie gesunken war und lautlos nach vorne kippte. Das Gesicht des Mannes, es war Sergeant Miles Freeman, einer der beiden Scharfschützen, klatschte ungebremst in den firnigen Schnee und er rührte sich nicht mehr. Crowe fluchte und visierte weiter den Waldrand an, konnte jedoch immer noch nichts entdecken. Ein weiterer Schuss krachte und ein gequältes Aufschreien war zu hören. Doch Crowe hatte das Mündungsfeuer gesehen und belegte die Stelle mit einer Salve aus seinem M4. Mehrere Männer des Teams folgten seinem Beispiel und eröffneten das Feuer. Corporal Martinez, der neben Crowe in Deckung lag, pumpte eine Gewehrgranate genau dorthin, wo Crowe das Unterholz des Waldes zersiebt hatte. Die Granate detonierte und verzerrte Schmerzensschreie gellten über die Schneefläche. Rauch stieg auf, doch geschossen wurde nicht mehr. Hastig sah Crowe sich um. Freeman lag bewegungslos im Schnee, ein weiterer seiner Männer, Specialist Steele, krümmte sich und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die linke Schulter. Crowe sah das Blut, das zwischen den verkrampften Fingern des Sprengstoffexperten hervorschoss und verfluchte sein Pech.
    „Vorrücken, Deltas! Los , weiter!“, brüllte Crowe und hielt dabei den Waldrand im Auge. Das Team erhob sich aus der Deckung und rückte nun schneller auf die Geröllhalde vor. Zwei seiner Männer hatten Sergeant Freeman geschnappt und trugen ihn gemeinsam auf die Felsbrocken zu. Arme und Beine des Sergeants schlenkerten unkontrolliert und schlaff, wie die einer Puppe. Crowe selber half  Steele auf die Beine und stützte den jungen Mann, der vor Schmerzen stöhnte. Mehrmals versagten Steele die Beine und Crowe musste das ganze beträchtliche Gewicht des Operators alleine tragen. Immer abwechselnd blieben die Männer zurück, die niemanden zu tragen hatten, und schossen auf den Waldrand. Dann stürmten diese Männer vor und andere gaben ihnen Feuerschutz. Schließlich erreichten sie die schützenden Felsbrocken gerade in dem Moment, als am Waldrand die Hölle losbrach. Crowe feuerte noch einige Salven auf die unsichtbaren Verfolger, bevor er den Kopf einzog und vor den Mörserschrapnellen in Deckung ging, die auf die Amerikaner niederhagelten. Während er einen weiteren Schmerzenschrei eines seiner Männer hörte und das Donnern der Explosionen einen kurzen Moment aufhörte, glaubte er, das entfernte Geräusch von Rotorblättern zu hören.
     
    Chief Warrant Officer Mike Gillespie sah das Feuergefecht schon aus vier Kilometern Entfernung und betätigte sein Funkgerät. Während er das Rufzeichen der Deltas unten im Wald mehrmals wiederholte, gab er mehr Schub auf die Turbinen des Blackhawk und die beiden Crew Chiefs hinten im Laderaum luden die Maschinenkanonen durch. Gillespie ging tiefer und raste nur wenige Meter über dem kargen Boden der Tiefebene dahin, als er das Rattern von MG-Salven in seinem Headset hörte. Dann hörte er die Stimme und erschauderte.
    „…gen unter schwerem Feuer …“
    Eine Explosion zerriss die Meldung, die Gillespie nur u nvollständig gehört hatte und es war wieder still.
    „Alpha-Four-One, bitte kommen, Alpha-Four-One, ko mmen, over.“
    Gillespie wartete einige Augenblicke und wiederholte se inen Funkruf. Als wieder nichts zu hören war und der Helikopter nur noch zwei Kilometer vom Kampfschauplatz entfernt war, wechselte er auf die Kommandofrequenz und nahm Verbindung mit der Basis auf. Er kam jedoch nicht dazu, Bericht zu erstatten, da plötzlich eine ganz andere Stimme in seinem Ohrhörer war und mit eiskalter Stimme zu sprechen begann. Gillespie sah durch die Kanzel seines Cockpits nach draußen und konnte die Angreifer jetzt schon mit freiem Auge sehen, wie sie auf dem Schneefeld langsam vorrückten und mit aller Macht eine Gruppe von Gesteinsbrocken in dem anschließenden Geröllfeld unter Beschuss nahmen. Hinten entsicherten die Crew Chiefs die schweren Gatling-Kanonen und machten sich bereit, einen wahren Regen aus Tod und Verderben auf die Angreifer niedergehen zu lassen. Gillespie
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