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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition)
Autoren: Marco Gruber
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zu Boden. Immer noch hielt Crowe die Sprechtaste gedrückt, als er das kaum noch menschlich klingende Kreischen des Corporals hörte, der beinahe die gesamte Wucht der Granate abbekommen hatte.
    Crowe ließ das Mikro los und kam mü hsam wieder auf die Beine. Sein Gehör funktionierte nur eingeschränkt, war durch die andauernden Explosionen und den Granatentreffer schwer beleidigt. Er fand seinen Karabiner und sah sich kurz um. Sanchez kreischte nicht mehr, sondern lag regungslos in einer sich immer weiter ausbreitenden Blutlache. Beide Beine des Corporals und der größte Teil seines Unterleibes waren nicht mehr da. Der Mann war tot. Crowe war wie in Trance, als er durch den kleinen Ring stolperte, den die großen Felsbrocken bildeten und in dem sich sein Team verschanzt hielt. Er hörte immer weniger, sein Helm hatte sich mitsamt seinem Headset verabschiedet und er schien das Kommando über seine Truppe zu verlieren.
    Dann sah er den ersten Chinesen um einen der Felsbr ocken biegen und schoss ihm direkt ins Gesicht. Geräuschlos fiel der Mann nach hinten um, sein Sturmgewehr flog durch die Luft und landete irgendwo hinter Crowe. Hastig blickte er sich um und sah die Handgranate, die von einem der Felsbrocken abprallte und etwa zwei Meter neben ihm liegen blieb. Crowe hechtete nach vorne, ergriff die Granate und schleuderte sie aus dem Felskessel heraus. Er hörte die Explosion nur sehr dumpf, die Schreie der Chinesen hörte er nicht. Kurz blickte er sich um und zählte vier Mann, die noch aufrecht standen oder knieten und sich wehrten. Der Rest des ursprünglich zwölf Soldaten umfassenden Delta-Teams lag regungslos oder tot zwischen den scharfen Felsbrocken. Hier, zwischen diesen Felsen würden sie es keine zwei Minuten mehr machen, wusste Crowe und fasste seinen Entschluss. Er tippte den vier Männern auf die Schultern und deutete nach Westen. Die Männer nickten und folgten ihm. Ihren toten Kameraden nahmen sie so schnell es ging Magazine und Handgranaten weg, dann schlüpften sie zwischen den westlichsten Felsbrocken hindurch und ließen den Kessel hinter sich.
    Crowe stürmte voran und erschoss einen Chinesen, der von rechts au ftauchte. Ein zweiter gab noch einen Schuss ab und fällte Sergeant Willy MacKenzie, der umfiel wie ein Stein. Es blieb bei diesem einen Schuss, bevor eine Salve aus Staff Sergeant Boyers M4 ihm den Kopf wegsprengte.
    Unablässig feuernd , bewegten sich Crowe, Sergeant Randy Malone, Corporal Jason Miller und Staff Sergeant Dwayne Boyer auf den unendlich weit entfernt scheinenden westlichen Waldrand zu. Wenn sie es bis dahin lebend schaffen würden, dann konnten sie es mit unglaublich viel Glück vielleicht sogar bis über die Grenze schaffen – in drei oder vier Tagen.
    Crowe hörte das MG nicht, das den Schnee rund um seine Füße aufwirbelte und Miller zu Boden schickte, doch sein i nstinktives Abtauchen rettete ihm vorerst noch einmal die Haut. Bevor er schießen konnte, landete eine Granate aus Randy Malones Werfer direkt auf dem MG und zerfetzte die Chinesen. Sofort erhoben sich die drei Deltas wieder und hasteten weiter. Crowe schlug Haken wie ein wild gewordenes Kaninchen und versuchte damit, ein möglichst schwer treffbares Ziel abzugeben. Das gelang ihm auch, bis ein zweites MG in Stellung gebracht worden war und ein Projektil seinen Unterschenkel durchschlug. Crowe stöhnte und stürzte in den harten Schnee. Seine Unterlippe platzte auf, als er mit dem Kopf in die vereiste Schicht krachte. Sofort wurde er wieder in die Höhe gerissen und vorwärts geschleift. Crowe humpelte mit seinem unverletzten Bein, so gut er konnte, während Staff Sergeant Boyer ihn halb trug. Malone schaltete inzwischen auch das zweite MG zielsicher aus und feuerte weiter auf die Chinesen. Der Waldrand lag nur noch etwa dreißig Meter vor ihnen und sah jetzt zum ersten Mal erreichbar aus. Crowes Bein begann jetzt unglaublich zu schmerzen, da sich der erste Schock gelegt hatte. Kugeln zischten an den beiden Männern vorbei, die unablässig auf den Wald zu stolperten. Nur noch zehn Meter, beinahe war es geschafft.
    Ein heißer Schmerz in seiner linken Hüfte ließ Crowe e rneut aufstöhnen und schickte die beiden Deltas wieder zu Boden. Drei Meter waren es noch bis zu den ersten Bäumen. Das kann doch wohl nicht das Ende sein, dachte Crowe, dessen linke Seite sich taub anfühlte. Wieder wurde er in die Höhe gerissen, doch nicht von Boyer, der regungslos im Schnee liegen blieb. Malone war es, der von
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