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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung
Autoren: Cathy McAllister
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gegenüber. Nach und nach wandten sich alle wieder ihren eigenen Gesprächen oder ihrem Essen zu. Todd hatte sich ans andere Ende der Kantine verdrückt und ich hoffte, dass es zu keinem weiteren Zusammenstoß mehr zwischen den beiden kommen würde. Mein Blick ging zu Cole. Er sah noch immer aufgebracht aus und ich schüttelte den Kopf.
    »Hey, ich hab ihm nicht die Nase gebrochen«, verteidigte er sich.
    »Was ist das bloß immer mit euch Kerlen?«, schnaubte ich.
    »Was würdest du tun, wenn eines der Mädchen mich so anbaggern würde?«, fragte er und schaute mich erwartungsvoll an.
    Das war in der Tat eine gute Frage. Der Gedanke, dass andere Mädchen meinen Freund anmachen könnten, gefiel mir ganz und gar nicht. Es machte mich sogar ziemlich wütend.
    »Ihr die Augen auskratzen«, knurrte ich schließlich grimmig und Cole fing an zu lachen.
    »Und ich dachte, ich habe dir beigebracht, wie eine Kriegerin zu kämpfen und nicht wie ein Mädchen.«
    Ich schnaubte.
    »Was sollte ich dann deiner Meinung nach tun?«, fragte ich. »Ihr ein Messer in die Brust jagen? Sie mit dem Schwert köpfen? Oder ihr das Genick brechen?«
    »Okay, okay«, sagte Cole lachend und hob abwehrend die Hände. »Ich gebe mich geschlagen. Kratz ihr also die Augen aus. Einverstanden!«
    Ich schenkte ihm ein Lächeln und er griff über den Tisch hinweg nach meiner Hand.
    »Was machst du eigentlich heute Abend?«, fragte er unschuldig, während sein Daumen meine Hand mit kreisenden Bewegungen liebkoste.
    Mir wurde ganz warm und kribbelig. Dass Cole mit so unschuldigen Berührungen oder einem einzigen Blick ein solches Feuer in meinem Inneren entfachen konnte, war mir noch immer unheimlich.
    »Ich hab noch nichts vor«, beantwortete ich seine Frage wahrheitsgemäß.
    »Wie wäre es mit einem Film? Bei mir?«, fragte er und hob meine Hand an seine Lippen, um sie sanft zu küssen.
    »Okay«, antwortete ich schwach. »Könn… könntest du damit aufhören?«, fragte ich flüsternd.
    Er ließ seine Lippen über meinen Handrücken gleiten. Ich bekam sofort eine Gänsehaut und rutschte verlegen auf meinem Stuhl hin und her.
    »Wieso?«, fragte Cole unschuldig.
    »Weil sonst gleich nur noch Asche von mir übrig ist«, erwiderte ich leise. »Ich verbrenne.« Ich war mir ziemlich sicher, dass ich bereits rot angelaufen war und jeder an meinem Gesicht sehen konnte, wie es um mich stand. Wie peinlich!
    Ein Lächeln huschte über Coles Lippen, doch er legte meine Hand vorsichtig auf dem Tisch ab und widmete sich seinem Essen, als wäre nichts geschehen. Ich tat es ihm gleich und war in Gedanken nur noch bei heute Abend.
    ***
    Madgron lächelte in sich hinein. Er hatte das Aussehen eines Schülers der High School angenommen, der an diesem Tag krank im Bett lag. Niemandem war es bisher aufgefallen, dass Rob Carter heute irgendwie anders war. Rob war ohnehin ein Typ, auf den niemand achtete. In Madgrons Augen ein totaler Versager. Doch er hatte eine Mission zu erfüllen und die Identität dieses Idioten kam ihm gerade recht. Er musste mit niemandem reden und konnte sich in aller Seelenruhe umsehen. Der Tisch, an dem seine Zielperson saß, war in Hörweite, jedoch weit genug entfernt, um selber nicht beachtet zu werden. Er hatte die kleine Auseinandersetzung soeben mitbekommen und musste sich eingestehen, dass diese Auserwählte etwas an sich hatte. Optisch war sie sogar ein ziemlicher Hingucker. Wie schade, dass er nicht ein wenig mehr Zeit hatte. Zu gern hätte er noch ein bisschen mit ihr gespielt, ehe er sie tötete.
    ***
    »Hi, ihr zwei«, erklang plötzlich eine bekannte Stimme neben uns und ich blickte von meinem Essen auf. Es war Cherryl.
    »Hi, Cherryl«, begrüßte ich sie.
    »Hi«, sagte Cole. »Alles klar bei dir?«
    Cherryl, mit der ich einige Abenteuer in der fremden Welt durchstehen musste, ehe Cole uns rettete, war mir beinahe so etwas wie eine Freundin geworden. Hey! Ich sagte beinahe ! Sie war vor drei Monaten nach Hause zurückgekehrt, mit der Story, sie sei mit einem Jungen durchgebrannt und hätte nun von ihm die Nase voll. Wer hätte ihr schon geglaubt, dass sie in einer Parallelwelt gesteckt hatte?
    »Ja, alles beim Alten«, erwiderte Cherryl schulterzuckend. »Mir kommt das alles nur noch wie ein schlechter Traum vor. Ich hoffe, dass ich nie wieder die Bekanntschaft von einem dieser Dinger … dieser Seeker machen muss«, fügte sie leise hinzu.
    »Das halte ich für eher unwahrscheinlich, dass du gleich zweimal das Vergnügen hast«,
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