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Dein Kuss verspricht so viel

Dein Kuss verspricht so viel

Titel: Dein Kuss verspricht so viel
Autoren: Sara Orwig
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sie nun in ihrem Bett liegt oder bei uns ist, macht für sie keinen Unterschied. Wenn sie schlafen will, kann nichts sie davon abhalten.
    Sei unbesorgt. Sie bekommt ihren Schlaf.”
    Oben angekommen, ging sie voraus. “Du kannst hier warten.”
    Sie betraten ein weiträumiges Vorzimmer, das mit einem hellbraunen Teppich, dunklen Holzmöbeln und grünen Topfpflanzen eingerichtet war. “Ich weiß nicht, wie lange es noch dauern wird.”
    “Mach dir keine Sorgen. Wir haben jede Menge Zeit. Das heißt, bis zum Rodeo morgen abend. “
    Ihr Boss, engster Mitarbeiter und Freund Porter Gaston sah von dem mit Entwürfen und Broschüren bedeckten Schreibtisch auf, als sie ins Büro kam.
    Neben ihm zeigte der Computerbildschirm eine bunte Graphik.
    Porter hob die blonden Augenbrauen. “Wer ist dein Freund dort draußen?”
    “Jared Whitewolf. Wir sind nachher zum Abendessen verabredet”, erwiderte sie leichthin und hoffte, ihre Bemerkung zog keine Kommentare nach sich. Sie gab vor, die Entwürfe zu studieren.
    “Du machst Witze”, sagte Porter ungläubig. “Wer, zum Teufel, ist das? Wo hast du ihn kennengelernt?”
    “Er ist ein Freund. Wollen wir nicht lieber weiterarbeiten?” Zum erstenmal in ihrem Leben war sie ihren Impulsen gefolgt, indem sie Jareds Ein ladung angenommen hatte, was untypisch für sie war.
    Porter blickte erneut durch die Glaswand in das Vorzimmer, und sie wandte sich demonstrativ dem Computer zu.
    „Faith, wie lange kennst du den Mann schon? Ich weiß, es geht mich nichts an, aber wir sind schließlich Freunde.”
    Sie seufzte. “Ich kenne ihn noch nicht lange, aber Jared ist ein sehr netter Mann.”
    “Verdammt noch mal, Faith! Ich kann es nicht fassen, was du da tust. Madge und ich versuchen seit zwei Monaten, dich und Kent zusammenzubringen, und du bist immer zu beschäftigt. Jetzt auf einmal taucht dieser Mann aus dem Nichts auf, und du gehst sofort mit ihm aus.”
    „Nur zum Abendessen, Porter.”
    “Wie lange kennst du Whitewolf?”
    “Sein Name ist Jared Whitewolf.”
    “Na schön, aber du weichst meiner Frage aus.”
    “Ich habe ihn heute kennengelernt.”
    “Guter Gott! Und schon gehst du mit diesem Cowboy mit Pferdeschwanz essen? Faith, die Zeitungen sind voll von Frauen, die von Fremden aufgegabelt werden und denen dann die entsetzlichsten Dinge zustoßen.”
    “Hör zu, Porter, sein Bruder ist Polizist, und ich habe mit ihm gesprochen.
    Jared ist ungefährlich. Er hat ein süßes, kleines Baby, und ich habe in einem Programm gelesen, dass er morgen abend beim Rodeo mitmacht. Er hat viele Preise gewonnen und …“
    “Kommen diese Worte wirklich aus deinem Mund, Faith?”

    Verärgert wandte sie sich ab. Porter hielt ihr ihre eigene Unsicherheit vor Augen. Sie kannte Jared Whitewolf nicht, und selbst wenn er wirklich so vertrauenswürdig und charmant war, wie sein Bruder meinte, wäre es klüger von ihr, nach Hause zu gehen und ihren wohlverdienten Schlaf nachzuholen.
    “Entschuldige, Faith, aber ich glaube, du solltest ihn mir vorstellen.”
    “Sobald wir hiermit fertig sind.”
    Porter zuckte die Achseln. “Wie du willst. Also, sieh dir diesen Entwurf an. Ich denke, wir sollten den Slogan und das Bild nach oben verschieben.”
    Faith ging um den Tisch herum, beugte sich mit Porter über das Layout und vergaß Jared Whitewolf für eine Weile.
    Erst eine halbe Stunde später erinnerte sie sich wieder an ihre Verabredung und warf einen Blick in das Vorzimmer. Jared saß auf einem der Stühle und gab Merry die Flasche. Er bewegte die Lippen, weil er offenbar mit der Kleinen sprach. Plötzlich wurde sie von einer tiefen Sehnsucht erfasst. Sie versuchte sich Porter vorzustellen, wie er ein Baby im Arm hielt und ihm die Flasche gab, aber sie schaffte es nicht.
    Alle Menschen, die sie kannte, bewegten sich in einer immer wiederkehrenden Routine. Die Männer waren mit ihrer Karriere beschäftigt, die Frauen mit den Kindern und dem Haus. Obwohl sie die zweitälteste war, war sie von ihren Geschwistern als einzige noch unverheiratet. Während sie Jared Whitewolf nun beobachtete, wuchs die Unruhe und Unzufriedenheit in ihr, und sie fand es gut, heute abend ein, zwei Stunden aus der Routine auszubrechen. Ein einziges Mal wollte sie ihr geordnetes Leben vergessen und ausprobieren, was es hieß, mit einem Mann wie Whitewolf zusammenzusein.
    In diesem Moment hob er den Kopf und begegnete ihrem Blick. Sie sahen sich sekundenlang an, und trotz der Glasscheibe und der Entfernung zwischen
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