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Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Titel: Deer Lake 01 - Sünden der Nacht
Autoren: Tami Hoag
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helfen.«
    »Ich will deine Hilfe nicht.«
    »Pech.« Er legte seine Hände um ihre Taille und hob sie wie eine Puppe hoch. »Verdammt noch mal, Megan, würde es dich denn umbringen zu sagen, daß du mich brauchst, oder mich wissen zu lassen, wenn dir etwas weh tut?«
    » Du tust mir weh«, lautete die unverblümte Antwort. »Sag mir nicht, daß du mich liebst, wenn ich genau weiß, daß es nicht stimmt. Ich bin nicht das, was du brauchst oder willst, und das weißt du selbst! Ich habe keine Ahnung, was es heißt, verliebt zu sein. Aber eins kann ich: ein lediger Cop sein. Also, warum haust du nicht einfach ab?«
    Er seufzte: »Ach, Megan …«
    Nun kniff sie die Augen zusammen. »Wage ja nicht, mich zu bemitleiden, Mitch Holt. Und ich will nichts mehr hören. Geh jetzt.«
    »Das ist kein Mitleid«, er kam näher und näher. »Ich liebe dich. Und Gott weiß, daß ich dich vom ersten Moment an haben wollte.«
    »Du hast mich ja gehabt, damit solltest du zufrieden sein.«
    »Jeden Tag muß ich dir diese Macke von vorne wieder austreiben, was?« maulte er. »Ich kann nicht behaupten, daß ich mir das gewünscht habe. Du drückst meine Knöpfe, bis mir schwindlig ist. Du machst mich rasend, bringst meine Gefühle auf die Palme. Vielleicht war das nicht das, was ich mir gewünscht habe, aber ich brauche es. Ich muß wieder fühlen!«
    Er strich mit einem Finger über ihre Wange. »Fast hätte ich dich verloren, Megan. Ich werde dich nicht noch mal verschwinden lassen. Unser Leben kann sich so schnell ändern. Im Handumdrehen, mit einem Herzschlag. Es ist dumm, eine Chance verstreichen zu lassen,
weil wir blind sind oder zuviel Angst haben. Diese Chance kommt vielleicht nie wieder.«
    Eine Chance der Liebe? In diesem Augenblick schwebte sie zwischen ihnen, ein blaßschimmerndes Versprechen. Eine Chance, die Megan sich insgeheim ihr ganzes Leben lang gewünscht hatte. Der Gedanke, daß es eine Fata Morgana sein könnte, daß es sich in nichts auflösen könnte, wenn sie die Hand danach ausstreckte, versetzte sie in Panik. Aber was, wenn sie es nicht tat? Was bliebe ihr dann? »Komm schon, O’Malley«, lockte Mitch. »Was ist los mit dir – Bammel?«
    »Ich hab keine Angst vor dir, Holt«, erwiderte sie. Ihr stockte der Atem, und sie bemühte sich um Abgebrühtheit.
    »Dann beweis es«, sagte er herausfordernd, kam ganz nahe, griff in ihr Haar, legte seine Hand um ihren Hinterkopf. »Sag, daß du mich liebst.«
    Megan stellte sich seinem Blick, diesem Harter-Cop-Blick, den Augen, die hundert Jahre alt waren. Augen, die zuviel gesehen hatten. Sie hob eine Hand und legte eine Fingerspitze auf die Narbe an seinem Kinn.
    »Brich mir das Herz, und ich trete dir den Hintern ein, Chief.«
    Ein Grinsen breitete sich über Mitchs Gesicht. »Ich denke, damit kommen wir ungefähr hin.«
    Er beugte sich vor und küßte ihre unverletzte Wange, atmete den Duft ihres Haars ein und den Hauch von Parfüm, der noch an ihrer Haut haftete.
    »Also, ich kenne ja dein Prinzip gegen Verabredungen mit Cops, O’Malley«, wisperte er ihr ins Ohr. »Aber glaubst du, du könntest einen heiraten?«
    Megan legte ihren Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzen, das im Takt mit ihrem schlug. »Vielleicht«, flüsterte sie lächelnd, »wenns kein Schlimmerer ist als du.«

KAPITEL 41

TAG 13 22 Uhr 04, -9 Grad
    Boog Newton saß mit den Füßen auf seiner Pritsche und dem Rücken an der Wand, bohrte in seiner Nase, den Blick starr auf seinen kleinen Fernseher gerichtet. Die Nachrichten verpaßte er nie. Das meiste davon hielt er für Mist, aber er schaltete sie trotzdem stets ein. Das war Tradition. Die Tatsache, daß Paige Price ihn affengeil machte, war nur ein zusätzlicher Bonus.
    Die Topmeldung des Abends bildete die Pressekonferenz über diese Kidnappinggeschichte. Boog fand, er hätte eine persönliche Verbindung zu dem Fall nach dem, was mit diesem Olie passiert war. Er hörte sehr genau zu, wie Chief Holt den Reportern praktisch nichts erzählte.
    »Gräbste nach Gold, Boog?« Browning, der Gefängniswärter, schlenderte an den Zellen vorbei. Er machte jetzt alle fünfzehn Minuten seine Runde, anstatt alle zwei Stunden wie früher, was eine grobe Beschneidung seiner ungestörten Lesezeit für gewisse Magazine bedeutete.
    »Schleich dich, Schweinebauch«, sagte Boog verächtlich und flippte einen fetten Nasenpopel gegen Brownings Bierbauch.
    »Pfui Teufel!« Der Wärter sprang zurück, als hätte man auf ihn geschossen. Sein Gesicht verzog
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