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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet
Autoren: Faye Kellerman
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Übel.«
    Bram nickte, flüsterte zwischen gequälten Atemzügen:
     
    Deus, qui inter apostolicos sacerdotes famulum tuum Abram Matthew Sparks et Sacerdotali fecisti dignitate vigere: Paresia, quaesumus, ut eorum quoque perpetuo aggregetur consortia. Per Dominum nostrum.
     
    Der Priester schloss die Augen. Seine Gliedmaßen wurden schlaff. Michael starrte Decker ängstlich an.
    »Er atmet noch«, beruhigte Decker ihn.
    Michael biss sich auf die Unterlippe, drückte weiter die kraftlose Hand des Bruders.
    »Bitte gehen Sie zur Seite, damit wir ihn auf die Trage heben können«, sagte ein Sanitäter.
    Decker nickte, half Michael auf die Beine. Er schwankte leicht. Sie waren beide blutverschmiert. »Waschen Sie sich und ziehen Sie sich um. Dann rufen Sie Ihre Geschwister an.«
    Tränen rannen über Michaels Gesicht. »Ich weiß nicht, ob …« Er taumelte.
    Decker packte ihn bei den Schultern. »Ich fahre im Krankenwagen mit. Sie müssen Ihre Geschwister anrufen, Michael. Das können nur Sie allein tun. Verstehen Sie?«
    Michael rührte sich nicht vom Fleck. Er wirkte wie gelähmt vor Schock.
    »Verstanden?«, wiederholte Decker laut.
    Michael nickte heftig.
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen …« Decker wandte sich an die Sanitäter. »Wohin bringen Sie ihn?«
    »Ins New Chris.«
    Decker schluckte. »Sagen Sie, sie sollen ins New Chris kommen.«
    Der Sanitäter sah Decker an. »Sie haben auch was abbekommen. Sie bluten.«
    Decker betrachtete seinen Arm, sah das Loch in seiner Lederjacke und zog sie hastig aus. Sein Hemd darunter war bereits blutig. Er rollte den Ärmel hoch. Unterhalb des Oberarmmuskels zeugte rohes Fleisch von einem Einschuss.
    »Kommen Sie, ich verarzte Sie im Krankenwagen«, schlug der Sanitäter vor. Die Wunde blutete und brannte plötzlich wie Feuer.

31
    »Wir kauen das jetzt seit über einer Stunde durch«, sagte Martinez. »Sie machen sich nur selbst das Leben schwer, Mr. Waterson.« Der Detective lehnte sich über den Tisch im Vernehmungszimmer. »Dolores Sparks hat auf ihren Sohn Bram geschossen. Sie wollte ihn umbringen und anschließend Selbstmord begehen. Er liegt seit drei Stunden auf dem OP-Tisch, sein Leben hängt an einem seidenen Faden. Dolores Sparks möchte sterben, Waterson.« Er schnippte mit den Fingern. »Sie hat Sie ohne mit der Wimper zu zucken ans Messer geliefert.«
    »Sie landen auf dem Stuhl, Sir«, warf Webster ein. »Es sei denn, Sie tun was für sich.«
    »Reden Sie mit uns«, drängte Martinez. »Sagen Sie uns, was passiert ist, liefern Sie uns die Mordschützen. Dann ist Mr. Kent vielleicht bereit, eine Vereinbarung mit Ihnen auszuhandeln.«
    Mr. Kent war lohn Kent, ein fünfundfünfzigjähriger fundamentalistischer Protestant, seit über zwanzig fahren bei der Staatsanwaltschaft. Treibe den Teufel mit dem Beizebub aus, das war Deckers Idee gewesen.
    Kent strich seine Krawatte glatt. »Seien Sie ehrlich mit uns, Mr. Waterson. Dann können wir Sie vielleicht vor dem Stuhl retten.«
    »Wie oft soll ich es noch sagen. Dolores Sparks ist eine sehr kranke Frau.« Watersons Blicke zuckten unstet umher. Dunkle feuchte Kreise zeichneten sich unter den Ärmeln seines Anzugsjacketts ab. Er fuhr sich mit der Hand durchs weiße Haar. »Sie ist seit Jahren medikamentenabhängig. Sie ist keine zuverlässige Zeugin. Keine Jury würde ihr glauben.«
    »Na gut, dann viel Glück in einem Prozess«, sagte Webster. »Wenn Sie es nicht anders wollen.«
    »Mr. Waterson, wenn Sie nicht reden …«, begann Martinez erneut.
    »Ich habe nichts getan«, beharrte Waterson. »Ich habe niemanden umgebracht.«
    »Aber Sie wissen, wer geschossen hat. Sie haben die Killer schließlich angeheuert«, behauptete Webster.
    »Dolores’ Wort steht gegen mein Wort. Das ist alles, was Sie haben. Ist es meine Schuld, dass eine verrückte Lady meine Freundlichkeit gründlich missverstanden hat?«
    »Sie haben keine Chance, Sir«, erklärte Kent.
    »Ich wünschte, ich hätte jedes Mal einen Dollar bekommen, wenn ein Anwalt das zu mir gesagt hat.«
    »Retten Sie Ihr Leben, Sir. Und dann nutzen Sie es, um zu bereuen, um Ihre Seele zu retten.«
    »Meine Seele …« Waterson wandte den Blick ab.
    Farrell Gaynor verschränkte die Arme. »Sie verdienen gut, Mr. Waterson. Möchten Sie uns erklären, wie Sie so tief in die Kreide geraten konnten?«
    Waterson musterte Gaynor mit eisigem Blick. »Ich glaube nicht, dass ich darauf antworten muss. Ich muss überhaupt keine Ihrer Fragen mehr beantworten.«
    »Sie
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