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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde
Autoren: Faye Kellerman
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ursprünglich durch Erpressung auf sich aufmerksam gemacht. Vielleicht waren sie und Haas lange Zeit ein heimliches Liebespaar gewesen. Wäre ihr Plan aufgegangen und sie hätte den Palästinensern das nötige Startkapital abjagen können, hätte sie für den Rest des Lebens genug für sie beide gehabt. Er sagte: »Andererseits, Kreisman, läßt sich Liebe nicht erklären.«
    »Liebe.« Kreisman verzog das Gesicht. »Milligan ist kalt wie eine Hundeschnauze. Die Frau hat kein Herz, Decker. Nur eine Pumpe.«
    »Wo ist Donald Haas? Ist er auch verschwunden?«
    Kreisman nickte. »Sie müssen sich gestern Nacht allesamt über die Grenze nach Jordanien abgesetzt haben. Von Jordanien aus können sie sich frei in den arabischen Ländern bewegen, ohne eine Verfolgung unsererseits befürchten zu müssen. Aber das bedeutet nicht, daß wir aufgeben. Wir haben Mittel und Wege, selbst in feindlichen Ländern Leute zu finden.«
    »Und hilft die PLO irgendwie mit? Denn Milligans Kavaliersstückchen muß doch jetzt ziemlich peinlich für sie sein.«
    »Soweit wir es beurteilen können, hilft sie uns nicht, aber sie behindert uns auch nicht. Ja, Milligan ist eine peinliche Angelegenheit für Arafat. Jedes Mal, wenn jemand in irgendeiner dieser arabischen Organisationen Mist baut, verringert das seine Chancen, jemals König von Palästina zu werden.«
    Kreisman wedelte mit der Hand durch die Luft.
    »Ja, wir geben die Jagd nicht auf, aber Sie haben mit der Sache jetzt nichts mehr zu tun. Sie haben die Yalom-Jungen gefunden. Nehmen Sie sie mit nach Hause und lassen Sie uns unsere Arbeit machen.«
    »Hört sich gut an. Ich brauche nur meine Papiere zurück.«
    Kreisman stand auf. »Ich hole sie Ihnen. Vielleicht sehen wir uns mal wieder.«
    »Vielleicht«, sagte Decker liebenswürdig. »Aber ich hoffe nicht.«
    Kreisman lächelte: »Sie sind ziemlich grob.«
    »Ich sage, was ich denke.«
    »Das merke ich. Sie würden einen guten Israeli abgeben.«

DRITTER TEIL
    Amerika

39
    »Du siehst großartig aus!« sagte Marge zu Decker. »Bist du sicher, daß du da drüben keinen Urlaub gemacht hast?«
    Decker legte die Füße auf den Tisch. Mann, hatte er sie vermißt! Sicher, er hatte Rina dabei gehabt, und sie war großartig gewesen. Aber er hatte nur mit ihr zusammengearbeitet, weil es nicht anders ging. Ihr Eheversprechen hielt er hoch in Ehren. Als etwas Persönliches. Rina war seine Lebensgefährtin, nicht seine Geschäftspartnerin.
    Aber jetzt war er wieder in seinem Element und Rina glücklich in ihrem. Sie war begeistert, wieder bei ihrem Baby und den Jungen zu sein. Decker hatte sich gefragt, ob sie in Gedanken wohl bei Honey Klein und ihrer Einsamkeit war, als sie selbst ihre Kinder in die Arme schließen konnte.
    »Weißt du, Dunn«, fuhr er fort, »ich glaube, ich bin der einzige gläubige Jude, der in Israel war und die Klagemauer verpaßt hat. So sehr war ich meiner Arbeit ergeben. Das einzig Touristische, was ich gemacht habe, war, als ich Rina zum Grab ihres verstorbenen Mannes begleitet habe. Du kannst dir ja vorstellen, was das für ein Spaß für mich war.«
    »Warum hast du es dann getan?«
    »Ich hab’s für Jake und Sam getan. Ich würde es schließlich auch nicht wollen, daß meine Kinder mich irgendwann vergessen. Da kann ich doch meine Jungs ihren Vater nicht vergessen lassen.«
    »Du bist ein guter Kerl, Pete.«
    »Sag das bitteschön Davidson. Kannst du’s glauben, daß mir dieser Hundesohn jetzt tatsächlich Schwierigkeiten wegen der Spesenabrechnung macht? Da löchert er mich doch glatt wegen der vielen Anrufe nach New York. Ich hab Honey Klein mitgebracht. Worüber regt das Arschloch sich auf?«
    »Er ist ein Arschloch, Pete. Aber du hast schließlich auch ein paar private Anrufe gemacht.«
    »Ich habe mit meinem Halbbruder gesprochen. Aber das war ein rein berufliches Gespräch. Ich habe ihm erklärt, warum Rina nicht nach New York kommen würde.«
    Marge lächelte. »Nicht daß es mich etwas anginge, aber du hast zwei Stunden mit ihm geredet.«
    »Ich bin eben gründlich.« Decker schwang die Füße vom Tisch und setzte sich auf. »Wenn ihm das nicht gefällt, soll er mich kreuzweise.«
    Marge lenkte ab: »Ich hab einen Anruf von der Staatsanwaltschaft bekommen. Sie haben vor, Milligan wegen zweifachen Mordes zu belangen, auf Grund von Indizien – der Aussage der Yalom-Jungen, der Papiere im Schließfach von Yalom und schließlich auf Grund dessen, was die israelische Polizei zutage gefördert hat. Weißt du,
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