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Deception – Betörendes Trugbild – Teil 2 (German Edition)

Deception – Betörendes Trugbild – Teil 2 (German Edition)

Titel: Deception – Betörendes Trugbild – Teil 2 (German Edition)
Autoren: Natalie Rabengut
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traue dir auch nicht. Immerhin weiß ich nicht, was du hier willst oder für wen du arbeitest. Wie hast du gestern so schön gesagt? Ich würde dir nicht unbedingt den Rücken zudrehen.“
    Sein Kiefer spannte sich für einen Moment an. „So lange wir beide wissen, wo wir stehen, sehe ich keinen Grund, warum wir aneinander geraten sollten.“ Er schob seinen leeren Teller von sich und verschränkte die Arme. „Oder siehst du das anders?“
    „Bleibt mir eine Wahl? Deine Drohung klingt mir noch sehr deutlich in den Ohren.“ Sams Augen waren schmal geworden.
    Michael blieb ihr eine Antwort schuldig, denn in diesem Moment klingelte Samanthas Handy. Sie hatte versucht, Becky zu erreichen, vermutlich rief sie gerade zurück. Der Blick auf das Display bestätigte ihre Vermutung. „Hey, Becks.“ Demonstrativ drehte sie Michael den Rücken zu, der sie nun hochgradig interessiert betrachtete.
    „Becks? Du willst mir also etwas erzählen, was ich nicht hören will?“ Becky kannte sie zu gut und hatte Sam sofort durchschaut.
    „Nicht direkt. Ich wollte nur sagen, dass es gut möglich ist, dass ich eventuell noch ein paar Tage bleibe.“ Sam sah vorwurfsvoll über ihre Schulter, Michael grinste lediglich und verbarg nicht einmal, dass er aufmerksam zuhörte.
    „Du kommst also gut an? Ich weiß nicht, Sammy. Muss ich mir Sorgen machen?“ Becky formulierte ihre Frage vorsichtig, doch Samantha konnte den beunruhigten Unterton deutlich heraushören.
    „Nein, du musst dir keine Sorgen machen. Mir geht es gut, es ist nur etwas dazwischen gekommen – aber ich melde mich doch regelmäßig bei dir. Außerdem habe ich dir ein Mitbringsel gekauft.“ Wenn gar nichts mehr half, musste eben die gute, alte Bestechung herhalten.
    Becky schwieg einen Augenblick und Sam wusste, dass sie gewonnen hatte.
    „Du bist ein mieser Mensch. Jetzt sag schon, was du gekauft hast! Bitte, bitte, bitte!“
    Sam lächelte und vergaß für einen Moment, dass Michael Hunt entspannt mit ihr am Tisch saß. „Also: Die Tüte ist orange und das Logo hat so einen niedlichen, geschwungenen Akzent.“
    Becky quiekte so hoch, dass Sam für einen Moment befürchtete, sie könnte ein paar Hunde aus der Umgebung damit anlocken.
    „O Sam! Doch nicht etwas von Hermès?“, wollte sie wissen und klang mit einem Mal ganz unbeschwert.
    „Das verrate ich nicht. Du musst dich wohl gedulden, bis ich wieder-“, sie machte eine Pause, denn beinahe hätte sie den Ort verraten, „zuhause bin.“
    „Mieser Mensch!“, empörte Becky sich lautstark.
    „Ich weiß. Ich melde mich wieder, okay?“
    Sie verabschiedeten sich und Sam legte auf. Michael griff in die Innentasche seines leichten Jacketts und setzte nun ebenfalls eine Sonnenbrille auf. Er war einfach verboten gut aussehend.
    „Ich bin überrascht, dass du dieses Mal ein Sicherheitsnetz hast. Sagtest du nicht in München, dass du immer alleine arbeitest? Oder stimmt gar nichts von dem, was aus deinem bezaubernden Mund kommt?“
    Sam murmelte einen leisen Fluch, bevor sie mit einem süßlichen Lächeln antwortete. „Das war lediglich eine Freundin. Und nein. Manchmal sage ich die Wahrheit – wann musst du allerdings selbst herausfinden.“ Sie hatte keine Lust mehr, sich andauernd seine Sticheleien anzuhören.
    „Was hast du deiner Freundin denn erzählt, was du in der Schweiz machst? Reiche Männer verführen und ausrauben?“
    Es trieb Samantha auf die Palme, dass er das Wort „Freundin“ betonte, als wäre es absolut unrealistisch, dass Samantha überhaupt eine besaß. „Tatsächlich habe ich zu einer kleinen Lüge gegriffen, weil die Realität doch zu aufreibend für die meisten ist. Aber an deiner Stelle würde ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Deine Freunde und Verwandten kennen die Wahrheit doch auch nicht, oder?“
    Seine Mundwinkel zuckten und er bestellte zwei weitere Espresso. Sam versuchte, in ihrem Kopf zu ergründen, was eigentlich mit ihr los war. Statt das Essen zu beenden und Michaels Gegenwart zu entkommen, hatte sie gerade noch mehr Kaffee bestellt und in stiller Übereinkunft mit Michael ihren gemeinsamen Aufenthalt in dem Restaurant verlängert. Verrückt.
    „Da hast du natürlich Recht. Meine Familie hält mich für einen Anwalt – internationales Wirtschaftsrecht. Es erklärt das Reisen und sobald man irgendetwas von Zöllen, Steuern, Paragraphen und seitenlangen Verträgen erzählt, hört einem niemand mehr zu. Ich habe tatsächlich mal Jura studiert, ein Fünkchen
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