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Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Titel: Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)
Autoren: Mary Burton
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angsteinflößend sein Blick sein konnte. Mit zitternder Hand schaltete sie den Fernseher aus. »Oh Gott.«
    Lindsay nahm die DVD aus dem Gerät. »Gott, das tut mir so leid. Ich hatte ja keine Ahnung. Das musst du nicht sehen. Zerbrich die DVD einfach in tausend Stücke.«
    In Nicoles Nacken bildeten sich Schweißperlen. »Wie konnte er mir das schicken? Die DVD wurde einen Monat nach seinem Tod abgesendet.«
    Lindsay verzog den Mund. »Bestimmt hat er mit den Anwältinnen irgendeine Vereinbarung getroffen, bevor er nach Richmond kam.«
    »Richard war schon immer gut darin, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.« Nicoles Hände zitterten, und Kälte breitete sich in ihrem Körper aus. »Ich verstehe das nicht.«
    »Ich schon. Er hat sich überlegt, dass er dir diese Aufnahme schicken lässt, wenn er dich nicht zurückbekommt. Das ist einfach eine andere Art, dich zu terrorisieren.«
    Nicole sog die Luft ein. Richards Plan ging auf. Innerhalb von Sekunden hatte ihre Stimmung von aufgeregt und glücklich zu schrecklicher Angst gewechselt. Beth gluckste auf ihrer Decke. Nicole blickte hinunter zu ihrer Tochter und sagte sich, dass sie sich vor nichts fürchten musste. Richard war tot. Sie war frei. »Schalt den Fernseher wieder ein.«
    »Nicole, vergiss es einfach. Du musst dir das nicht ansehen. Damit gibst du ihm nur eine Chance, dich aus der Ruhe zu bringen.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein, Lindsay. Ich muss sein Gesicht sehen, ihm in die Augen schauen und mir sagen, dass ich keine Angst habe.«
    Lindsay sah nicht überzeugt aus. »Du musst niemandem etwas beweisen.«
    »Ich muss wissen, dass ich das kann.«
    »Das ist nicht nötig. Ich weiß, dass du keine Angst hast.«
    Nicole nahm die Fernbedienung aus Lindsays schlanken Fingern. Mit zugeschnürter Kehle legte sie die DVD wieder ein und richtete die Fernbedienung auf den Fernseher. Sie drückte wiederum auf PLAY .
    Wieder erschien Richards Gesicht. Ihr Magen krampfte sich zusammen, aber ihr Blick blieb fest. Richard würde nicht über ihr Leben bestimmen. Sie würde das letzte Wort haben.
    Richards strahlend weiße Zähne erinnerten sie an einen hungrigen Wolf. »Wenn du das hier siehst, Christina …«
    Christina. Das war ihr Taufname gewesen – der Name, unter dem Richard sie kannte. Als sie vor Richard geflohen und an die Ostküste gezogen war, hatte sie ihren Namen geändert. Zuerst war der Name Nicole Piper nur eine Übergangslösung gewesen. Nach Richards Tod hatte sie jedoch gemerkt, dass sie nicht den Wunsch verspürte, ihren alten Namen wieder anzunehmen. Er war mit zu viel Traurigkeit verbunden. Also hatte sie ihn offiziell geändert.
    »Wenn du das hier siehst, Christina, dann heißt das, die Dinge zwischen uns sind nicht so gelaufen, wie ich geplant hatte.« Seine weiche, kultivierte Stimme war unerträglich ruhig. Offensichtlich glaubte er noch daran, dass er das Katz-und-Maus-Spiel gewinnen würde. »Aber ohne ein Abschiedsgeschenk als Beweis meiner Liebe kann ich dich unmöglich gehen lassen. Denn, Christina, ich liebe dich so sehr.« Er lächelte und drehte unbewusst an dem goldenen Siegelring an seinem rechten kleinen Finger. »Du erinnerst dich doch an Vincent, nicht wahr?«
    Nicole drückte auf Pause. »Vincent war sein Assistent. Das war ein ganz übler Kerl, der oft Richards Drecksarbeit erledigt hat.«
    Lindsay runzelte die Stirn und nahm ihr Handy aus der Tasche. »Ich muss Zack anrufen.« Zack Kier war Lindsays Ehemann. Er war Mordkommissar bei der Henrico County Police. »Das ist ein Fall für die Polizei.«
    Nicole nickte. »Sobald ich es mir angesehen habe.« Sie drückte erneut PLAY .
    Richard sprach weiter. »Vincent hat deine Freundin Claire Carmichael getötet, die Frau, die dir geholfen hat, aus San Francisco zu entkommen.«
    Nicole konnte kaum atmen. Claire hatte ihr Geld geliehen und sogar ein ramponiertes Auto für sie aufgetrieben, mit dem sie flüchten konnte. Später hatte Nicole erfahren, dass Claire furchtbar gefoltert worden war. Ihr Laden war niedergebrannt, und alle Beweismittel, die man gegen den Täter hätte verwenden können, waren vernichtet worden. Man hatte den Mörder nie gefasst, obwohl die Polizei geglaubt hatte, dass es Richard war. Wenn Vincent sie getötet hatte, hieß das, dass er mit einem Mord davongekommen war.
    Lindsay schnappte schockiert nach Luft. »Mein Gott. Claires Tod hat ihre Familie tief erschüttert. Sie haben nie erfahren, was wirklich geschah, und beten immer noch
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