Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Craig DiLouie
Vom Netzwerk:
Aufmerksamkeit sämtlicher Infizierter in Hörweite auf sich zu ziehen.
    Das wie an einem großen Basketball-Korbbrett befestigte hackenförmige Gerät ist ein Sender, der Energiewellen abstrahlt, die die Haut durchdringen und ein heftiges Brennen hervorrufen. Die Idee ist: Wer der Bestrahlung ausgesetzt wird, versucht, ihr instinktiv auszuweichen, und tritt den Rückzug an. Bei den Infizierten funktionierte es nicht. Sie wurden nur wütend und griffen an, bis ihr Fleisch zu brutzeln anfing. Und gaben erst auf, als sie umfielen.
    Ein anderer Bradley sollte die Soldaten abholen, doch er kam nie an, da die Soldaten längst tot waren, als er zu seiner Rettungsmission aufbrach. Das Fahrzeug hatte dann einen anderen Auftrag erhalten. Sarge wusste all dies, wollte aber mit eigenen Augen sehen, was den Soldaten passiert war. Die toten Jungs waren seine Leute. Sie hatten zusammen in Afghanistan gedient. Er legte eine Hand auf sein Herz, eine Geste des Respekts, die er bei den Afghanen aufgeschnappt hatte, und sammelte ihre Hundemarken ein.
    » Der Apparat erzeugt vom Hals abwärts ein brennendes Gefühl « , sagte er zu den anderen. » Seht ihr, wie schräg er steht? Es ist kein Zufall. Sie waren verzweifelt. Am Ende haben sie versucht, die Hornhaut in den Augen der Infizierten zu verbrennen. Sie wollten sie blenden. «
    » Ist es in Ordnung, wenn wir ihre Kanonen an uns nehmen? « , wurde er gefragt. » Kannst du uns beibringen, wie man damit umgeht? «
    » Ich habe etwas von einem Versuch mit anderen weitreichenden akustischen Waffen gehört, drüben in Philadelphia « , fuhr Sarge fort. » Aber der ist auch in die Hose gegangen. Das Gerät sollte angeblich starke Ohrenschmerzen hervorrufen, indem es eine bestimmte Tonfrequenz verwendete, aber tatsächlich hat es die Infizierten nur angelockt. Sie kamen zu Hunderten, haben das Ding kaputt gehauen und die Einheit getötet, die es mitgebracht hat. War alles sinnlos. «
    In der Ferne kläffte ein Hunderudel. Irgendwo feuerte jemand eine automatische Waffe ab und löste eine kurze, knisternde Salve von Schüssen aus, die sich wie Silvesterknaller anhörten.
    » Keine nicht tödliche Waffe hat funktioniert « , fügte Sarge hinzu. » Das Einzige, was diese Wichser aufhalten kann, sind Gewehre und der Wille, sie auch einzusetzen. «
    Das Panzerfahrzeug fährt mit rasselnden Ketten und Volldampf in den menschenleeren Verkehrsstau hinein. Seine fünfundzwanzig Tonnen Gewicht schieben einen Kleinlaster beiseite und zermatschen die Motorhaube eines Sportwagens in Sekunden zu einem metallenen Pfannkuchen. Jemand hat das Wort KRACHER mit weißer Farbe und einer Schablone sauber auf den Geschützturm gemalt, gleich neben dem Geschützrohr. Das Fahrzeug pflügt in zwei Infizierte hinein und schleudert sie in einem feinen roten Nebel die Straße hinunter. Es lässt die Kreuzung hinter sich und kommt mahlend zum Halten, den Motor im Leerlauf. Der Bradley füllt die Straße aus, ist flankiert von Läden, über denen nicht allzu hohe Wohnhäuser aufragen. Unter Einsatz von Periskopen sucht die dreiköpfige Besatzung die öde, zerstörte Landschaft ab, die im rauchigen Dunst liegt. Der Regen hat aufgehört. Jetzt scheint wieder die Sonne.
    Die Überlebenden am Heck erschaudern und blinzeln. Anhalten ist schlecht. Sie tasten nach ihren Waffen und erbleichen, als Sarge sich nach hinten durchquetscht und im Kampfanzug und Helm schwitzend hinhockt. Der Kommandant des Panzers, ein großer Mann, lässt das vollgepackte Passagierabteil noch enger wirken. Wie immer schaut er Anne an, wenn er möchte, dass die Zivilisten etwas tun. Was die Aufteilung der Kommandogewalt betrifft, scheint zwischen ihnen eine Art unausgesprochene Abmachung zu bestehen.
    » Drugstore « , sagt er. » Wenn ihr raus seid gleich links. «
    » Abgeschlossen? « , fragt Anne.
    » Man kann nichts sehen. «
    » Irgendwelche Anzeichen von gewaltsamem Eindringen? «
    » Die Tür sieht heil aus, und die Scheiben sind alle ganz. «
    » Also keine Beschädigungen? «
    » Ich habe nichts von Vandalismus gesehen. Keine Feuer- oder Wasserschäden. «
    » Schon ausgeräumt? «
    » Nein, das ist es ja. So wie es aussieht, ist noch jede Menge Zeug in den Regalen. «
    Einige Überlebende erlauben sich ein Lächeln. Der Laden ist also nicht geplündert oder verwüstet worden. Man kann die Vorräte ergänzen. Zwar nicht alles, was man braucht, aber einiges. Jeder nützliche Gegenstand, den man findet, ist Teil eines Puzzles, das den anderen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher