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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Craig DiLouie
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huschen über die Fotos von Toten und Vermissten hinweg, die aus einer glücklicheren Zeit, aus der Zeit vor der Seuche, zu ihnen herüberlächeln.
    » Wer Dale trifft, soll ihm sagen, dass Jesse lebt und nach Norden unterwegs ist, zum See. «
    » Die Infizierten sind keine Menschen mehr: Tötet sie oder werdet so wie sie! «
    » Wer so tut, als wäre er infiziert, wird nicht von ihnen angegriffen! «
    » Das ist gelogen! Wer diesem Jungen begegnet, soll sich bitte um ihn kümmern und ihm sagen, dass es seiner Mama gut geht und dass sie ihn sehr liebt! «
    » In spätestens drei Minuten zeigt sich, ob man sich angesteckt hat. Das Militär schießt alles nieder, was sich bewegt, behaltet den Kopf also unten! «
    » Tötet sie alle! Youngstown ist infiziertenfrei! «
    » Ist gelogen! «
    » Bereut, Leute, das Ende ist nah! « Das » nah « war durchgestrichen. Daneben stand » da « .
    Die Überlebenden haben oft Zugang zu Informationen wie diesen Botschaften, die andere Menschen aus Angst, Langeweile oder Mitteilungsbedürfnis an die Wand geschrieben haben. Wie üblich, ist das meiste davon kaum brauchbar.
    » Glaubst du, es stimmt, Pastor? « , sagt der Bengel. » Dass die Infizierten keine Menschen mehr sind? «
    » Ich weiß nicht. «
    » Haben sie noch eine Seele? Oder sind sie schon drüben? «
    » Das weiß ich auch nicht, Junge. «
    » Was sind sie dann? Sind sie noch Menschen? Oder Tiere? Maschinen? «
    Diesmal gibt Paul ihm keine Antwort. Seine Taschenlampe beleuchtet die Gesichter an der Wand. Manche von ihnen sind tot, andere infiziert. Was sie sind, ist schwer zu sagen. Sie sind zwar nicht mehr menschlich, aber noch immer unsere Lieben. Wir lieben sie noch immer, vielleicht sogar noch mehr als vor der Seuche. Wenn jemand von uns gegangen ist, fällt es einem leicht, sich nur an die guten Züge seines Charakters zu erinnern. Kein Wunder, dass so viele Menschen den Abzug nicht betätigen können und eher den Tod oder die Ansteckung hinnehmen. Als Sara auf mich losging, konnte ich es auch nicht tun.
    » Ist es Mord, wenn man sie tötet, Pastor? «
    » Nein « , sagt Paul.
    Ethan holt sein verrecktes Handy raus, betrachtet es konzentriert und wünscht sich, es würde klingeln. Dann schiebt er es in die Tasche zurück. Er denkt an Philip, der schwitzend und schmuddelig im hinteren Teil des Bradley saß, die Krawatte eng um den Hals geknotet, die Aktentasche auf den Knien. Als die Katastrophe ihren Anfang nahm, versuchte der Geschäftsmann vier Tage lang seinen Börsenmakler anzurufen, um Wertpapiere von Unternehmen der Sicherheits- und Gesundheitsbranche zu kaufen. Der Reibach, den er mit Airline-Leerverkäufen machen könnte, ließ ihn fast sabbern. Seiner Meinung nach war private Energieerzeugung die nächste große Sache. Er spekulierte im Pharmabereich, im Transportwesen und im Agrargeschäft. Die anderen Überlebenden hatten ihm freundlich und blinzelnd zugehört.
    Philips Börsenmakler in New York ging aber nicht ans Telefon. Philip brachte dies immer mehr auf die Palme. Laut Philip war Wirtschaftswissenschaft einfach nur das Studium dessen, wer sich den Kuchen einsackte. Die Seuche war, wie die Brüllerei, nur ein weiterer wirtschaftlicher Schock, der neue Sieger und Verlierer hervorbrachte. Wer seine Investitionen von den Verlierern zu den Siegern verschieben konnte, strich die fettesten Gewinne ein. Dazu brauchte man jedoch einen Börsenmakler, der sein verdammtes Telefon abnahm. Philip schien es besonders wichtig zu sein, Anne von seinen Theorien zu überzeugen. Doch sie hörte ihm nur mit der Miene zu, die man aufsetzt, wenn jemand Blödsinn redet, und sagte nichts dazu.
    Philip schrie ins Telefon und verlangte, man möge ihm die Aktienkurse von Firmen wie Remington, Glock und Brinks nennen. Bis dann der Strom ausfiel und er kein Signal mehr bekam. Nun war er abgeschnitten und wurde still und griesgrämig. In Wilkinsburg stieß er beim Durchwühlen der Ruine eines Gemischtwarenladens auf ein altes Exemplar des Wall Street Journal, das ihn verleitete, in der Asche Platz zu nehmen, um es zu lesen. Die Infizierten erwischten ihn.
    Sie finden den Toten in einer dunklen Ecke. Seine Füße lugen unter einer Plane hervor, die sie wegziehen, um eine vertrocknete Leiche zu enthüllen. Der Mann sitzt breitbeinig und mit einer explodierten oberen Schädelhälfte an der Wand und trägt eine braune Uniform. Er war ein Angestellter des Sheriffs von Allegheny County. Seine Waffe ist weg. Jemand hat ihn seiner
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