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de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

Titel: de la Cruz, Melissa - The Immortals 1
Autoren: Tochter der Finsternis
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Kleidung.
    Dylan Ward war erst seit Kurzem mit den beiden befreundet – er war ein traurig aussehender Junge mit langen Wimpern, strahlenden Augen und zweifelhaftem Ruf. Angeblich war er vorbestraft und von der Militärakademie geflogen. Es hieß, sein Großvater hätte die Schulleitung mit Geldern für eine neue Sporthalle bestochen, damit die Duchesne ihn überhaupt aufnahm. Er hatte sich sofort zu Skyler und Oliver hingezogen gefühlt, die wie er ganz offensichtlich Außenseiter waren.
    Skyler biss sich auf die Unterlippe. Ihr Magen zog sich zusammen. Warum waren sie nicht wie sonst auch immer in Olivers Zimmer geblieben? Dort hätten sie gefaulenzt, Musik gehört oder sich DVDs angeschaut. Oliver hätte eine neue Episode von Vice City am Computer spielen können, während sie in Zeitschriften geblättert und sich vorgestellt hätte, auf einem Floß im Mittelmeer zu treiben, in Madrid Flamenco zu tanzen oder durch die Straßen von Bombay zu schlendern.
    »Ich weiß nicht, ob es so gut war hierherzukommen«, sagte sie und wünschte sich zurück in das gemütliche Zimmer, statt nun draußen in der Kälte zu bibbern und darauf zu hoffen, dass die Türsteher sie hereinließen.
    »Sei nicht so pessimistisch!«, schalt Oliver sie. Es war seine Idee gewesen, dem New Yorker Nachtleben die Stirn zu bieten. Und er hatte nicht vor, das zu bereuen. »Wenn du fest daran glaubst, dass wir reinkommen, wird’s auch klappen. Es liegt nur am Selbstbewusstsein, vertrau mir.« Da klingelte sein BlackBerry. Er zog es aus der Hosentasche und schaute aufs Display. »Es ist Dylan. Er ist drin. Wir treffen uns am Fenster im zweiten Stock.«
    »Sehe ich wirklich okay aus?«, fragte sie und blickte zweifelnd an sich hinab.
    »Du siehst gut aus«, antwortete Oliver automatisch, während er Dylan flink eine SMS schrieb. »Wirklich großartig.«
    »Du schaust mich ja nicht mal an!«
    »Doch, jeden Tag!« Oliver lachte, blickte Skyler in die Augen und wurde zu ihrem Erstaunen sogar rot. Sein BlackBerry piepte erneut. Dieses Mal entschuldigte er sich und ging ein paar Meter weiter, um in Ruhe zu antworten.
    Skyler schaute zur anderen Straßenseite. Ein Taxi hielt dort an der Bordsteinkante und ein großer blonder Junge stieg aus. Als er die Straße betrat, kam ein anderes Taxi aus der Gegenrichtung herangerast. Es geriet plötzlich ins Schleudern. Im ersten Moment schien es, als würde es den Jungen verfehlen, doch dann warf dieser sich dem Wagen regelrecht entgegen und verschwand unter den Rädern. Das Taxi fuhr weiter, als wäre nichts geschehen.
    »Oh mein Gott!«, schrie Skyler.
    Der Junge musste schwer verletzt sein. Vielleicht war er sogar tot!
    »Hast du das gesehen?«, rief sie und hielt verzweifelt nach Oliver Ausschau, der von einem Moment auf den anderen wie vom Erdboden verschluckt war. Skyler trat aus der Schlange und eilte zur Fahrbahn. Sie hatte erwartet, dort einen leblosen Körper liegen zu sehen, doch plötzlich stand der Junge direkt vor ihr und holte das Geld für den Taxifahrer aus seiner Brieftasche. Vollkommen unversehrt schlug er die Wagentür zu, bevor das Taxi weiterfuhr.
    »Du müsstest schwer verletzt sein«, flüsterte sie.
    »Wie bitte?«, entgegnete er mit einem spöttischen Lächeln.
    Skyler kannte den Jungen aus ihrer Schule. Es war Jack Force. Der berühmte Jack Force. Kapitän der Fußballmannschaft und Klassenbester. Er veröffentlichte Berichte in Wissenschaftsmagazinen und war zudem so attraktiv, dass sie ihm nicht in die Augen sehen konnte.
    Vielleicht hatte sie sich vor Müdigkeit alles nur eingebildet und er war gar nicht überfahren worden. Wie sollte es sonst gewesen sein? »Ich wusste gar nicht, dass du ’n Grufti bist«, platzte sie heraus und blickte demonstrativ in Richtung der Trance-Fans.
    »Bin ich nicht. Ich wollte dort hin«, erklärte er und deutete mit dem Kopf auf den Club neben der Bank , wo ein angetrunkener Popstar eine Gruppe kichernder Groupies hinter den Samtvorhang an der Tür lotste.
    Skyler wurde rot. »Oh, das hätte ich wissen sollen.«
    Er lächelte freundlich. »Weshalb?«
    »Was meinst du?«
    »Weshalb du dich entschuldigst? Woher hättest du es denn wissen sollen? Du kannst doch keine Gedanken lesen, oder?«, fragte er.
    »Vielleicht schon. Nur jetzt klappt’s leider nicht.« Sie lächelte.
    Er flirtete mit ihr und sie flirtete zurück. Es war also definitiv nur Einbildung gewesen. Er hatte sich ganz gewiss nicht unter das Taxi geworfen.
    Skyler war erstaunt, dass er so
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