Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

Titel: de la Cruz, Melissa - The Immortals 1
Autoren: Tochter der Finsternis
Vom Netzwerk:
und einen Verlag, der Autobiografien von Spitzensportlern herausbrachte. Seine Frau, die vor der Ehe Trinity Burden hieß, hatte das Sagen in der New Yorker Gesellschaft und saß im Vorstand aller bedeutender Wohltätigkeitsorganisationen. Sie war maßgeblich an der Gründung des Komitees beteiligt gewesen, zu dessen Juniormitgliedern Jack und Mimi zählten. Die Forces wohnten in einer Toplage, in einem luxuriösen, gut ausgestatteten Stadthaus, das einen ganzen Wohnblock gegenüber dem Metropolitan Museum of Art einnahm.
    »Ach, komm schon!« Mimi machte einen Schmollmund und platzierte ihre Füße sofort wieder auf dem Schoß ihres Bruders. »Ich muss meine Beine ausstrecken. Die tun echt verdammt weh. Das Fitnesstraining war ganz schön hart. Fühl doch mal.« Sie griff sich an die Wade und wollte, dass er ihre Muskelverspannung ertastete.
    Jack runzelte die Stirn. »Ich sagte, lass es!«, zischte er ihr zu.
    Mimi zog augenblicklich ihre braun gebrannten Beine zurück, wobei die Sohlen ihrer zehn Zentimeter hohen Absatzschuhe Dreckspuren auf der bislang makellos weißen Couch hinterließen.
    »Was ist denn los mit dir?«, fragte Mimi. Ihr Bruder war vor ein paar Minuten mit schlechter Laune an ihren Tisch gekommen. »Durstig?«, stichelte sie.
    Jack war neuerdings eine schreckliche Spaßbremse. Er ging kaum noch zu den Treffen des Komitees . Ihre Eltern würden schier ausflippen, wenn sie darüber Bescheid wüssten. Er traf sich nicht mehr mit Mädchen, sah immer blass und erschöpft aus und war furchtbar launisch. Mimi fragte sich, ob er in letzter Zeit überhaupt was mit einer gehabt hatte.
    Jack zuckte mit den Achseln und stand auf. »Ich geh frische Luft schnappen.«
    »Gute Idee«, stimmte Bliss ihm zu und sprang eilig auf. »Ich brauch ’ne Kippe«, erklärte sie entschuldigend und schwenkte ein Zigarettenpäckchen vor Mimis Nase herum.
    »Ich auch«, sagte Augusta Carondolet, die von allen nur Angie genannt wurde und ebenfalls auf die Duchesne ging. Sie gehörte zu Mimis Gefolge und ahmte sie hemmungslos nach – bis hin zu den Fünfhundert-Dollar-Strähnchen und dem mürrischen Gesichtsausdruck.
    »Meine Erlaubnis braucht ihr dafür bestimmt nicht«, antwortete Mimi betont gelangweilt, obwohl das Gegenteil der Fall war. Man entfernte sich nicht einfach aus Mimis Dunstkreis, man wurde entlassen.
    Angie grinste einfältig. Sie und Bliss folgten Jack zum Hinterausgang des Clubs.
    Mimi belächelte die beiden, denn sie selbst hielt sich nicht ans Rauchverbot, sondern zündete sich wo und wann immer sie wollte eine Zigarette an. Die Klatschblätter hatten einmal schadenfroh die fünfstellige Summe ihrer Ordnungsgelder wegen Missachtung des Rauchverbots veröffentlicht. Sie blickte den drei Gestalten nach, die sich durch die Menge der Tanzenden schoben, während aus den Lautsprechern ein obszöner Rapsong drang.
    »Wie langweilig!« Mimi seufzte und schenkte ihre Aufmerksamkeit zur Abwechslung einmal dem Jungen, der praktisch den ganzen Abend über an ihrer Seite gewesen war. »Mach mal Stimmung!«
    »Woran denkst du dabei?«, lallte er und leckte ihr Ohr.
    »Hmmmm.« Sie kicherte, legte ihm die Hand unters Kinn und fühlte seine Adern pulsieren. Verführerisch. Später vielleicht, nicht hier, zumindest nicht in der Öffentlichkeit, da sie am Tag zuvor schon genug von ihm bekommen hatte.
    Es war gegen die Regeln, menschliche Vertraute zu missbrauchen. Sie mussten sich mindestens achtundvierzig Stunden erholen können. Aber, ach, er roch wundervoll – ein Hauch von Aftershave und darunter, warm und lebendig … Wenn sie nur ein bisschen davon kosten könnte, einen winzigen Biss … Aber Leute vom Komitee trafen sich neben dem Block 122 . Es waren vielleicht mehrere Aufpasser hier … Sie konnte erwischt werden. Obwohl … Es war dunkel im VIP-Raum. Wer würde es in dieser Masse selbstverliebter Leute überhaupt bemerken?
    Doch, sie würden’s rauskriegen. Irgendwer würde sie verpetzen. Es war beängstigend, wie viel sie über einen wussten. Sie schienen allgegenwärtig zu sein und Gedanken lesen zu können. Diesmal würde sie ihn in Ruhe lassen, damit er sich von der letzten Nacht erholen konnte.
    Sie zerzauste sein Haar. Er war so süß – attraktiv und verletzlich, genau so, wie sie es mochte. Aber momentan völlig unbrauchbar.
    »Entschuldige mich einen Augenblick«, raunte sie ihm zu.
    Im nächsten Moment befand sie sich schon mitten im Raum und tanzte mit einem anderen Jungen, denn für Mimi gab es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher